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Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

„Trauer. Ein unbeschreibliches Gefühl. Nicht in Worte zu fassen, und doch führt es so großen Redebedarf mit sich.
Wenn es doch nur eine Art Pille geben würde, die die Leere verhindert, ich würde sie sofort nehmen. Es spielt keine Rolle, wie teuer es wäre, wie stark die Nach- und Nebenwirkungen wären. Es ist mir egal. Hauptsache ich fühle mich erfüllt und munter.
Aber so etwas gibt es nun leider nicht.

Vielleicht bin auch ich das Problem. Vielleicht bin ich der Grund, warum… Wie dem auch sei, es spielt keine Rolle. Nichts spielt mehr eine Rolle.“

Das war der Eintrag, den ich in das schmutzige, verschlissene Notizbuch auf meinen Schreibtisch verfasste und mich trübselig auf den Weg ins Bad machte. Ein letztes Mal.

Ich würde es beenden, ein für alle mal. Dessen war ich mir sicher.

Ich wusch mir ein letztes Mal das Gesicht, rubbte es am muffeligen Handtuch ab, und streckte mich letztmalig ordentlich durch.

Ausversehen fiel mein Blick auf den Badezimmerspiegel. Mein in sich verfallenes Gesicht spiegelte sich im gedämpften Licht. Ich betrachtete mich lange.

Mein erster Instinkt war es, mich angewidert abzuwenden. Aber aus irgendeinem Grund bleib mein Blick haften.

Ich starrte in die leeren Augen, die mir entgegen blickten, die abgemagerten Wangenknochen, die im Kontrast zu den Lippen standen, die lange mehr kein Wasser zur Berührung bekommen hatten.

Ich wollte wirklich einfach gehen, aus diesem Grund vermeidete ich Spiegel.

Ein letztes Mal schaute ich hinein, und ein gehässiges Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht.

Nie mehr dieses jämmerlich etwas Gesicht sehen, nie mehr armselige Blicke von meinen Augen erwidert.

Nichts davon hatte ich verdient.

Dennoch beschloss ich, mir ein letztes Mal Angenehmheiten zu schenken und zog mich vollkommen aus, während das heiße Wasser in die Badewanne lief. Bis die dampfende Wanne voll war und fast schon Überschwappte. Ein Bein hinein, das andere. Zögerlich setzte ich mich hin, behielt die zusammengekauerte Pose einpaar Minuten bis mein Oberkörper frierte, da ich kaum Fett oder Muskel besaß. Anschließend legte ich mich ganzkörper rein, was versuchte, dass eine Welle von Wasser auf dem Fließenboden klatschte. Kein Problem, ich würde so wie so keine Wasserrechnungen mehr bezahlen.

Ich schloss meine Augen und ließ die Wärme auf mich einwirken, wie eine warme Decke, die man sich nach dem im Schnee Spielen als Kind um die Schultern wickelt. Wie ein warmer Kakao, denn man nach einem kalten Wintertag trinkt. Wie ein Wärmebeutel, der die Füße im Schlaf wärmt und wie eine Umarmung, die einen sachte im Arm hält, nicht zulässt, dass man runterfällt, und reichlich Behagen und Wärme schenkt. Wohltuende Wellen des Behagens die mich Einnahmen und meine Haut unter Wasser strahlen und glänzen ließen, wie sie es lange nicht mehr getan hatte. Es raubte mir die Sinne… den Willen… den Atem…
Ich keuchte. Ich konnte nicht mehr atmen. Wie lang war ich hier? Wie tief war meine Badewanne? Konnte ich hier raus?

Ich rang nach Luft. Ich musst mich aufrichten. Aufstehen. Aus dem Wasser raus. Ich erstickte. Es zerrte mich runter, tiefer in das Marmor ein, bis ich an den Boden gepresst keine klare Gedanken mehr hatte.

Ich wurde benommen. Wurde benebelt. Panisch und gurgelnd verlor ich das Bewusstsein.

[…]

Ich riss mich zusammen. Riss mich aus dem Wasser. Brutale Kälte schlug mir ins Gesicht wie eine Ohrfeige, holte mich aus meiner Benommenheit raus und brachte mich dazu, zusammengerafft zitternd und frierend auf das grelle Licht um und über mich zu schauen. Es war kalt. Ich wollte zurück. Ich schrie, ich weinte.

Es war zu laut, zu hell, zu voll.

Ich schrie, war mit Blut bedeckt. Ich wollte wissen was los war. Wo war ich?

Dann nahm mich eine Hebamme in den Arm.

Eintrag aus der Lokalzeitung:

…der Verdacht auf Rauschmittel und Drogen ist ausgeschlossen, da keine Überreste und Spuren ausfindig gemacht werden konnten. Ausgegangen wird von einem Suizid, welches die Leiche, die 96 Stunden im eigenem Badewasser trieb und für faulen Geruch und Verwesung sorgte, bestätigt. Klare Anzeichen deuten darauf hin, dass *Personenvertrauliche Informationen* sich in der Badewanne auf eigenem Willen hat ertränkt haben muss. Fahndung nach einem eventuellen Mord sind ausgeschlossen, bis auf die sich im Wasser ablösende Leiche konnten keine Spuren in dem Apartment gesichert werden…

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