
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Als ich mich tiefer in den Raum begab, hörte ich typische Waldgeräusche, wie das Zirpen von Grillen und vereinzelte Flügelschläge von Vögeln, die meine einzige Begleitung in diesem Raum zu sein schienen. Das war die Sache, die mich am meisten beunruhigte. Ich hörte zwar die Geräusche von Käfern und anderen Tieren, ich sah diese aber nicht. Ich fing an mich zu fragen, wie groß dieses Haus eigentlich war. Als ich es mir anschaute, bevor ich es betrat, kam es mir wie ein normales Haus vor. Es war eindeutig eins von der größeren Sorte, aber hier war fast ein kompletter Wald. Die Baumkronen beschränkten meine Sicht auf die Decke, aber ich nahm an, dass sie trotzdem da war,
wie hoch sie auch immer war. Ich konnte außerdem keine Wände sehen. Der einzige Weg zu wissen, dass ich immer noch in diesem Haus war, war der Fußboden, der dem in den anderen Räumen ähnelte, der typischen dunklen Holzverkleidung.
Ich lief weiter und hoffte, dass ich nach dem nächsten Baum die Tür offenbaren würde. Nach ein paar Augenblicken fühlte ich, dass ein Moskito auf meinem Arm landete. Ich schüttelte ihn ab und ging weiter. Eine Sekunde später fühlte ich etwa zehn weitere um mein Gesicht herumschwirren.
Ich fühlte, dass sie auf meinen Armen und Beinen herumkrabbelten und ein paar anfingen, sich meinem Gesicht näherten. Ich schüttelte mich stärker, um sie alle abzuschütteln, aber sie krabbelten einfach weiter. Ich schaute herunter und begann dumpf zu schreien, nein eher zu wimmern, um ehrlich zu sein. Ich sah kein einziges Insekt. Kein einziges Insekt saß auf mir, aber ich konnte sie trotzdem krabbeln fühlen. Ich konnte sie um mein Gesicht herumschwirren hören und fühlte, dass sie in meine Haut stachen, aber ich konnte keinen von ihnen sehen. Ich warf mich zu Boden und fing an, mich schnell herumzurollen. Ich war verzweifelt. Ich hasste Insekten, vor allem die, die ich weder sehen noch anfassen kann. Aber diese Insekten konnten mich berühren und sie waren überall.
Ich fing an zu kriechen. Ich hatte keine Ahnung, wohin ich eigentlich ging, da weder der Eingang, noch der Ausgang irgendwo in Sicht war. Also kroch ich einfach weiter und schüttelte meinen Körper aufgrund dieser ‘Phantom – Käfer’. Nach einer gefühlten Stunde fand ich endlich die Tür. Ich griff nach dem nahsten Baum und stützte mich selbst hoch. Ich versuchte zu rennen, aber ich konnte nicht; mein Körper war aufgrund des Kriechens und des Kämpfens mit was auch immer es war erschöpft. Während ich zitternden Schrittes auf die Tür zulief, nutzte ich jeden Baum auf dem Weg zur Unterstützung.
Der Ausgang war nur ein paar Schritte von mir entfernt, als ich es hörte. Das leise Summen von vorhin. Es kam aus dem nächsten Raum, und hörte sich tiefer an, als zuvor. Ich konnte es fast in meinem Körper spüren, als würde man während eines Musikkonzertes direkt neben den Verstärkern stehen. Das Gefühl von den Insekten ließ nach, während das Summen immer lauter wurde. Als ich meine Hand zu der Türklinke ausstreckte, waren alle Insekten verschwunden, aber ich konnte mich nicht dazu bewegen, die Türklinke herunterzudrücken. Ich wusste, dass wenn ich umkehren würde, die Insekten wiederkommen würden und es keine Möglichkeit gab, in den vierten Raum zurückzukehren. Ich stand bloß da und drückte meinen Kopf gegen die Tür mit der Aufschrift ‘Raum 6’, und drückte mit zitternder Hand langsam die Türklinke herunter. Das Summen war so laut, dass ich mich selbst nicht einmal denken hören konnte. Ich hatte keine andere Wahl, als weiter zu laufen. Raum sechs war an der Reihe und Raum sechs war die Hölle.
Ich schloss die Tür hinter mir, mit geschlossenen Augen und dröhnenden Ohren. Das Summen umgab mich. Als die Tür ins Schloss fiel, hörte das Summen plötzlich auf. Ich öffnete voller Verwunderung meine Augen und die Tür, die ich gerade geschlossen hatte, war weg. Es war nur eine Wand dort. Geschockt schaute ich mich um. Der Raum war identisch zu Raum drei, mit demselben Stuhl und derselben Lampe, aber diesmal mit der richtigen Anzahl an Schatten. Der einzige wirkliche Unterschied war, dass es keine Ausgangstür gab und, dass die Tür, durch die ich herein kam, weg war. Wie ich bereits sagte, ich litt nicht an mentaler Instabilität, aber in diesem Moment dachte ich, dass ich verrückt geworden wäre. Ich schrie nicht. Ich machte keinen Laut.
Zuerst kratzte ich an der Wand. Die Wand war solide, aber ich wusste, dass die Tür dort irgendwo war. Ich wusste es einfach. Ich kratzte dort, wo zuvor die Türklinke war. Ich krallte verzweifelt beide Hände in die Wand und merkte, dass meine Fingernägel bis zu meiner Haut abgefeilt wurden. Ich fiel leise auf die Knie und das einzige hörbare Geräusch in diesem Raum war das unaufhörliche Kratzen an der Wand. Ich wusste, dass sie da war. Die Tür war da und ich wusste es. Wenn ich nur an dieser Wand vorbei käme –
„Geht es dir gut?“
Ich sprang auf und drehte mich schlagartig um. Ich lehnte mich an die Wand hinter mir und sah, was genau zu mir sprach; ich bereue bis heute, dass ich mich umgedreht habe.
Das kleine Mädchen trug ein weiches, weißes Kleid, das bis zu ihren Knöcheln herunter hing. Sie hatte langes, blondes Haar, bis zu der Mitte ihres Rückens, blasse Haut und blaue Augen. Sie war das angsteinflößendste, das ich jemals gesehen hatte, und auch je sehen werde. Als ich sie ansah, sah ich zum einen das junge Mädchen, aber zum anderen auch noch etwas anderes. Dort wo sie stand, sah ich etwas wie einen Männerkörper, der nur etwas größer als normal und mit Haar bedeckt war. Er war von Kopf bis Fuß nackt, aber sein Kopf war nicht menschlich, und seine Füße waren Hufe. Es war nicht der Teufel, aber in diesem Moment hätte er es sein können. Dieses Wesen hatte den Kopf eines Schafbocks und die Schnauze eines Wolfes.
Es war beängstigend und das Gleiche galt auch für das kleine Mädchen direkt vor mir. Sie hatten die gleiche Gestalt. Ich kann es nicht wirklich beschreiben, aber ich sah sie gleichzeitig. Sie teilten sich denselben Platz, aber es fühlte sich an, als würde man gleichzeitig in zwei verschiedene Dimensionen schauen. Wenn ich das Mädchen sah, sah ich das Wesen, und wenn ich das Wesen sah, sah ich das Mädchen. Ich konnte nicht sprechen. Ich konnte gerade einmal sehen. Mein Verstand wehrte sich, dass, was ich sah, zu verarbeiten. Ich hatte vorher schon Angst gehabt, aber ich hatte noch nie vor etwas mehr Angst, als in dem vierten Raum gefangen zu sein. Das war bevor ich den sechsten Raum betreten habe. Ich stand nur da und starrte auf das, was auch immer zu mir sprach. Es gab keinen Ausgang. Ich war hier mit diesem Ding eingesperrt. Und dann sprach es wieder.
„David, du hättest hören sollen.“
Als es sprach hörte ich einerseits die Worte des kleinen Mädchens, aber andererseits sprach das Wesen durch meinen Verstand, in einer Stimme, welche ich nicht versuche zu beschreiben. Es gab dort keine anderen Geräusche. Die Stimme wiederholte diesen Satz nur immer und immer wieder in meinem Verstand, und ich stimmte ihr zu. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich versank in Wahnsinn, aber ich konnte meinen Blick einfach nicht von diesem Ding abwenden. Ich fiel auf den Boden. Ich dachte, dass ich Ohnmächtig geworden war, aber der Raum ließ mich nicht. Ich wollte nur, dass es aufhört. Ich lag auf der Seite mit weit geöffneten Augen, während dieses Wesen auf mich niederstarrte. Direkt vor mir huschte eine batteriebetriebene Maus aus dem zweiten Raum entlang.