GeisteskrankheitKonversationenKurzTod

Sesengrau: Katzen

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

“„Und das größte Monster
von allen, ist der Mensch und sein Verstand.“

Sesengrau hätte kaum
malerischer liegen können, als zwischen den nebelumspielten Feldern, den dunkel  befremdlichen Wäldern den sanften Hügeln, die
sich auf und ab hoben. Einzig der Kirchturm, dessen Glocke unnachahmlich über
die Straßen, Dächer und kleinen Geschäfte schallte, überragte all die zumindest
ein Stück weit. Selbst der etwas außerhalb gelegene Fischerteich schien einen
schönen Traum entsprungen.

Doch selten trog, eine Idylle
so wie diese…

„Und dann bis ein Karpfen
an, so groß wie dieser Tisch. Ich schwöre es bei meiner Ehre!“ Rief der alte Noah
Weiß stolz, als er ein weiteres mal seine allseits unbeliebte riesen Karpfen
Geschichte erzählte. Trotz des Alkohols, der in der kleinen Dorfkneipe „Zur
Ecke“, Literweise floss war es kaum erträglich für Karl Richter, dem Barkeeper,
und Nickolas Krämer, der von allen nur Brötchen Nick genannt wurde. Sie kanten
den guten alten Noah bestimmt schon über 20 Jahre und genausolang konnten sie
ihn auch als ihren Freund bezeichnen, auch wenn er um einiges älter war als
sie.

„Ist dir eigentlich
aufgefallen“, unterbrach Karl, Noah und grinste in die Runde: „das der Fisch bei
jeder Neuerzählung größer wird?“

Der empörte Noah bereitete
sich bei diesen Worten schon auf eine heftige Diskussion vor, doch in diesem
Augenblick betrat eine weitere Person die Kneipe und unterbrach ihn, zum Glück
von Karl und Nickolas, ein weiteres mal. „So ein Sauwetter.“ Sagte Magdalena
Schreiber, sie schüttelte ihren kleinen kurvigen Körper vor Kälte und hustete zweimal.

„Tag Magda.“ Rief ihr Karl
freudig zu, der sie seit einigen Wochen als Kellnerin beschäftigte. „Tag Karl.“
Rief sie zurück. Nick und Noah nippten weiter an ihrem Bier, bis Nickolas
fragte: „Und was gibt es neues aus der Welt?“

betrübt sah sie ihn an: „Marylin
ist seit zwei Wochen weg.“

„Deine Katze?“ fragte Nickolas
weiter.

Magdalena musste nichts
sagen allein dieses bedrückte Schweigen reichte als Antwort.

„Mach dir nichts daraus,
mein Kind, Katzen verschwinden doch gern ab und an mal… und wenn sie nicht
gerade von einem Riesenkarpfen gefressen wurden dann…“    

„Noah!“ Rief Nickolas
aufgebracht: „Das ist Respektlos.“  

Bei all diesen Worten
wischte Karl, versunken in seinen Gedanken, über den Tresen. „Erstaunlich viele
Katzen sind in letzter Zeit abhanden gekommen… aber wisst ihr wer auch schon
seit Ewigkeiten irgendwie weg ist?“ Er wartete die Antwort nicht ab, das leicht
verstörte, nachdenkliche Schweigen reicht ihm schon um ihn ein genugtun des
Lächeln zu entlocken und schließlich auch die Antwort: „Tilda.“

Matilda Pfeifer war im
Dorf eine sehr angesehene Persönlichkeit gewesen. Oft kümmerte sie sich um Veranstaltungen
in der Gemeinde. Doch etwas das besonders an ihr auffiel waren ihre sanften
katzenhaften Bewegungen und ihre lauernde Art die in den letzen Jahren immer
schlimmer wurde.

„Stimmt jetzt wo du es
sagst.“ murmelte Nickolas. „Last uns doch einfach bei ihr vorbeischauen, dann
wissen wir wie es ihr geht.“ Noah hatte sich entspannt zurück gelehnt und lies
seinen Blick erwartungsvoll über die Gesichter seiner Freunde schweifen. Zur Verwunderung
aller willigte Karl sofort ein, er meinte nur trocken: „Es ist schon spät und
bei diesen Wetter glaube ich ganz ehrlich nicht daran das noch mehr Kundschaft
kommt.“ Dann sah er Magdalena an und fügte hinzu: „Danke das du trotzdem
gekommen bist.“

Gemeinsam standen die 4 Personen
auf zogen ihre Mäntel und Jacken über und entschwanden in die Kohlrabenschwarze
sesengrauer Nacht.

Matilda Pfeifer wohnte
nicht weit von der Kneipe entfernt, dennoch glich jeder Schritt auf dem Kopfsteinpflaster
zu ihr, einer unerklärlichen Qual. Noah ging voran, die Dunkelheit machte ihn
normalerweise nichts aus, schließlich hatte er sich als leidenschaftlicher
Nachtangler daran gewöhnt, aber in diesen Straßen war die Stimmung bis zum
zerreißen gespannt.

Endlich standen sie vor
dem Haus, ein beißender Ammoniak Geruch strömte daraus hervor. Nickolas begann
zu husten: „Ich glaube wir sollten wieder gehen.“   

„Irgendwas stimmt hier
nicht.“ Gab Karl zurück, er stand direkt vor der Tür neben Noah. „Hallo? Frau Pfeifer
sind sie da?“ Schrie Noah in die Nacht hinein, aber niemand antwortete. Er
begann an die Tür zu klopfen, die sich dabei öffnete, allen Anschein nach war
sie nur angelehnt gewesen.

Ein noch schlimmerer
Ammoniak Gestank kam aus dem Haus, weswegen nun auch Magdalena zu husten begann.
„Oh Gott, was ist da drin los?“ Stöhnte sie. Auch sie bekam keine Antwort, stadtdessen
verschwanden Karl, Noah und selbst Nickolas im Dunkel des Hauses, widerwillig
folgte sie ihnen.

Im Haus wurde der Gestank
noch schlimmer, aber darunter mischte sich noch etwas anderes… irgendwie
blutiges…

„Frau Pfeifer?“  Riefen Karl und Noah abwechselnd, doch auf
eine Antwort warteten sie vergebens. Endlich betraten sie das Obergeschoss, wo
sie das Licht anschalteten…

Mit geweitetem schockiertem
Blick starrten die 4 auf das Zimmer, ein Schrei blieb bei diesem Anblick in
Magdalenas Hals stecken, während ihr salzige Tränen über ihr Gesicht rannen.
Eigentlich hatte der Raum alles was ein normales Wohnzimmer auch hatte, einen kleinen
Kamin, einen hübschen Sessel in der Ecke, doch das zu verstörende waren die unzähligen
toten Katzen die gehäuteten, an Seilen von der Decke hingen. Bei einigen sah es
so als hätte jemand, in das zum Teil schon ausgeblutete Fleisch, gebissen und
es verspeist.

Noah und Karl schienen derart
paralysiert von den weit geöffneten toten Augen der Tiere das sie gar nicht
darauf achteten das in der hintersten Ecke des Raumes ein riesiges Fell bündel
lag.      

Aus einer ungesunden Neugier
heraus trat Nickolas an dieses Ding heran und erkannte Matilda Pfeifer die sich
das Fell der Katzen auf ihre nackte Haut genäht hatte, Katzenohren waren auf
ihren fast komplett leer geschorenen Kopf befestigt und ihre Nägel schienen zu
Krallen gefeilt. Allen Anschein nach hatte sich Matilda Pfeifer, in ihrem Wahn,
für eine Katze gehalten.     

Karl, Noah und selbst Magdalena
traten an die noch schwer atmende heran und sahen mit purem entsetzen auf ihrem
Körper hinab. Ekel stieg in ihnen auf, denn noch dauerte es eine Weile bis sie
es schafften ihre Blicke von der Ammoniak Vergifteten abzuwenden und zu gehen.
Sie sprachen nicht während sie hinaus gingen und sich vor das nun noch
unheimlichere Haus zu stellen…

Noah zog, ohne irgendeine
weitere Gefühlsregung zu zeigen, ein Streichholz aus seiner Jacke hervor,
zündete es an und warf es schließlich in das Haus. Magdalena Schreiber, Karl
Richter, Nickolas Krämer und der Alte Noah Weiß sahen noch zu wie das Haus zu
brennen begann, bevor sie, gehüllt in ewiges schweigen über diese Angelegenheit,
davon gingen und der Nebel des Vergessens sich über Sesengrau legte.        

Bewertung: 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"