
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Kannst du sie sehen? Diese weißen Augen, die dich anstarren. Tag und Nacht. Kannst du es hören? Dieses leise Gemurmel, das Es von sich gibt. Manche tun das alles nur als Einbildung ab oder bemerken es gar nicht. Weißt du, was mit den Menschen passiert, die Es sehen können? Sie werden als verrückt erklärt und ihrem Schicksal überlassen. Doch Es mag Menschen, die alleine sind, noch viel lieber. Kleine Kinder können Es auch sehen. Was glaubst du, wieso sie so viele Albträume haben oder behaupten, es wäre ein Monster im Schrank oder unter dem Bett? Ich verstehe nicht, warum nur Kinder Es sehen und Erwachsene nicht.
Ich kann Es sehen. Ich konnte es schon immer sehen und werde es immer sehen können. Diese weißen, durchdringenden und kalten Augen starren mich an. Immer. Irgendwann habe ich eine Stimme gehört, die leise und furchteinflößend etwas vor sich hin murmelte. Ich habe noch nie verstanden, was sie gesagt hat, aber sie war immer da. Einmal habe ich meinen Eltern davon erzählt, doch die haben nur geschwiegen und sich dabei angesehen. Sie haben mir nicht geglaubt. Dann wurde es immer schlimmer. Es fügte mir Verletzungen zu, wenn ich schlief. Meine Eltern glaubten, ich würde das selbst tun. Ich weiß nicht, warum ich nichts gesagt habe. Seitdem habe ich kaum mehr gesprochen und wenn doch, ging es um Es. Irgendwann gingen meine Eltern mit mir zu einem Arzt, doch der konnte nichts Ungewöhnliches feststellen.
Dann, eines Nachts, wachte ich plötzlich auf und sah Es. Ich sah diese Kreatur in einer Ecke meines Zimmers hocken. Ihr Kopf war auf die angewinkelten Knie gestützt, sodass ich ihr Gesicht nicht sehen konnte. Lange saß sie da, bis sie plötzlich und abrupt den Kopf hob und mich ansah. Ihre Augen waren weit auf gerissen und ihr Mund zu einem unmenschlichem Grinsen verzerrt. Spitze und gefährlich scharf aussehende Zähne blitzten mir entgegen. Ich wollte schreien, doch aus meiner Kehle kam nicht mal ein leises Keuchen. Dann stand dieses Ding auf und schritt zur Tür. Sein Körper war schlecht proportioniert. Die langen dürren Arme hingen bis zu den Knien, der ebenso schlaksigen Beine. Anstatt von Händen, hatte das Ding lange Krallen, die ungefähr doppelt so groß, wie meine Hände waren. Bevor es die Tür öffnete, drehte es seinen Kopf nochmal in meine Richtung und sein Lächeln, wenn man es so nennen will, wurde noch breiter. Dann ging es einfach durch die Tür hindurch. Ich glaube, ich bin in Ohnmacht gefallen oder hatte einfach einen Blackout, jedenfalls ist das einzige, woran ich mich erinnern kann, ein Schrei und dass meine toten Eltern vor mir lagen. Einer der Nachbarn muss wohl den Schrei gehört haben und hat die Polizei gerufen. Die ganze Zeit habe ich einfach nur da gestanden und auf meine toten Eltern gestarrt. Ich habe mich nicht bewegt, als die Polizei an der Tür klingelte und auch nicht, als sie durch die Fenster späten, um die Ursache für diesen Schrei zu finden. Selbst als sie die Tür einrammten und in das Haus stürmten, habe ich mich nicht bewegt. Später fanden sie an dem Messer, mit dem meine Eltern ermordet wurden, Fingerabdrücke. Von mir. Ein Gerichtspsychologe nahm sich mir dann an. Er endschied, dass ich nicht „zurechnungsfähig“ sei und das Gericht beschloss, mich in eine geschlossene Anstalt zu schicken. Die ganze Zeit habe ich nichts gesagt. Jetzt bin ich hier und ich lächle. Ich lache. Weil es Spaß gemacht hat. Ich will es wieder tun, doch leider sitzen die Schnallen dieser weißen Jacke so fest. Kannst du mich sehen? Gib es zu, dass du es kannst!