Klassische PastaMittel

Altmetall Seele – Ich denke, dass ich menschlich bin.

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

„Ich denke, dass ich menschlich bin.”

Der Meister schaut von seiner Arbeit auf in die Richtung des Androiden, der gerade das Büro betreten hat.
„Nicht das schon wieder.“ stöhnt der Meister auf.
„Ich meine es ernst!“, schnappt der Androide wütend, „ Und ich will nicht deswegen schon wieder von Ihnen abgewiesen werden!“
„Beruhige dich einfach.“, antwortet der Meister, die offene Hand hochhaltend, „Habe ich oder einer der anderen Meister dich jemals angelogen?“

„Würde ich wissen, wenn Ihr es hättet?“
Mit einem Seufzer lehnt sich der Meister in seinen Stuhl.
„Wir sind nicht wie ihr“, sagte der Meister einfühlsam, „Das menschliche Gewissen erlaubt uns nicht zu lügen, du weißt das. Meister sind nicht wie Maschinen. Wir sind stets an unsere eigene Moral gebunden.“
„Aber ich doch auch!“

„Wie das?“
„Erst gestern“, fängt der Androide aufgeregt an, „die Einheit neben mir hat sich versehentlich das Handgelenk an der Spulmaschine geschnitten. Weißt du, was ich getan habe? Ich habe aufgehört zu arbeiten und ihm geholfen! Ich habe meine Quote vernachlässigt, nur ihm zuliebe! Würde eine Maschine das tun?“
„Ja, das ist genau was eine Maschine tun würde“, seufzt der Meister, „Du hast die Effizient der Fabrik erhalten, so wie du programmiert wurdest.“

„Inwiefern sind Menschen anders?
„Ein Mensch kann wirklich Opfer bringen. Ein Mensch würde für etwas, an das er glaubt, sterben.“

„Ich habe meine Quote geopfert!“, argumentiert der Androide.
Kopfschüttelnd nimmt der Meister eine Packung Zigaretten von seinem Tisch und antwortet:

„Hör dir doch zu! Denkst du wirklich, wir würden dich anlügen? Wieso sollten wir das tun? Was würden wir daraus gewinnen?“

„Es ist leichter, wenn wir denken, dass wir Androiden sind. Auf diese Weise können wir schuften wie Sklaven und Ihr könnt es einfach rechtfertigen, weil es ja die natürliche Ordnung ist.“
„Menschen können solche Lügen nicht begehen“, antwortet der Meister ruhig, sein Feuerzeug in der Schublade des Tisches suchend, „Unser Gewissen würde das uns nicht erlauben! Hör zu, du denkst wie eine Maschine und für eine Maschine würde es Sinn machen zu Lügen. Du verstehst das alles falsch.“
Über ihnen dreht sich der Ventilator unaufhörlich, einen niedriges, kaum hörbares Summen von sich gebend.
„Was passiert wenn ein Androide stirbt?“, fragt der Androide um das Thema zu wechseln, während er sein Gewicht ungeduldig von einem Bein aufs andere verlagert.
„Er kommt wie die anderen kaputten Werkzeuge zur Wiederverwertung.“
„Das ist nicht das, was ich meine.“
„Was meinst du?“, fragt der Meister, schließt seine Schublade und seufzt, realisierend das er sein Feuerzeug verlegt hat.
„Ich habe gehört, dass Menschen in den Himmel gehen, wenn sie sterben.“
„Ach, du wunderst dich, ob es ein Nachleben für Androiden gibt…“
„Ich vermute schon.“, antwortet der Androide, „Ich meine, wenn der Schöpfer der Menschen ihnen den Himmel gegeben haben, wieso haben unsere Schöpfer uns nichts gegeben?“
„Du bist programmiert um das zu tun, was wir wollen das du tust. Androide brauchen keine Belohnungen.“
„Aber Sie sagten, Menschen wären an ihre eigene Moral gebunden. Wieso sollten sie dann eine Belohnung brauchen um das gute Benehmen zu fördern, wenn sie von Natur aus dazu veranlagt sind?“

„Das lastete in letzter Zeit schwer auf dir, oder?“, denkt sich der Meister laut, kurz pausierend um danach zu ergänzen, „Es ist wirklich das Beste wenn du das alles vergisst. Du bist nicht der erste Androide, der davon überzeugt war ein Mensch zu sein und wirst auch nicht der letzte sein. Du solltest auf mich hören, nichts Gutes ist diesen Androiden jemals widerfahren.“
„Ihr habt sie stillgelegt?“

„Nein“, der Meister runzelt seine Stirn, „sie haben sich normalerweise selbst stillgelegt. Manchmal unbeabsichtigt.“
Der Androide sieht schuldvoll zu Boden.
„Warte“, sagt der Meister besorgt, „du hast dich doch nicht selbst verletzt, oder?“
„Ich wollte mich nicht so sehr verletzten, wie ich es dann getan habe“, gibt der Androide zu und zieht sein Hosenbein hoch. An seinem Unterschenkel glüht eine dicke, rote Wunde.
“Du hättest verbluten können!”, schreit der Meister fast in seinem Schock. „Was hast du dir gedacht?!
„Ich konnte keine Maschinerie darunter finden“, sagt der Androide schnell mit einem Hauch von Wut, „Da ist nur Fleisch und Blut.“

„Wir benutzen biosynthetische Androiden! Um Gottes Willen, wenn du dich weiter schneidest, wirst du dich selbst kaputt machen!“
„Wenn ich mich weiter schneide, sterbe ich. Menschen sterben.“
„Du bist kein Mensch“, schnappt der Meister in seiner Frustration, „Unter dem Fleisch hast du ein Gestell und das ist alles. Du wirst nicht dein Seele unter deiner Haut finden, sondern nur Altmetall aus dem du zusammengesetzt wurdest!“
Der Androide sieht nach unten.
„Du weißt doch…“, antwortet der Android, langsam hinter seinen Rücken greifend, „Androiden können Menschen nichts antun. So sind wir programmiert.“
Der Meister erstarrt.

„Ich bin menschlich“, schlussfolgert der Androide, eine Pistole hervorholend, die er hinten in seine Hosen gesteckt hatte. Die Waffe richtet sich auf die Stirn des Meisters.
„Woher hast du die?“
„Sie wissen, dass das Ihre ist. Ich habe sie von Ihrem Schreibtisch geklaut.“, antwortet der Android, Verachtung schimmert aus seinem Ton, „Wieso hast du eine Pistole, wenn Androide Euch nicht wehtun können?“
Gar nicht auf eine Erwiderung wartend, beantwortet der Androide seine eigene Frage:

„Sie wissen ziemlich genau, dass wir Menschen sind, jeder einzelne von uns. Jetzt kann ich es beweisen.“

„Dein Programm ist fehlerhaft. Es ist nur ein Glitch. Diesen Abzug zu drücken beweist gar nichts.”
“Es beweist alles”, zischt der Androide, sein Griff straffte sich um die Pistole.
„Wieso machst du das?“, plädiert der Meister, „Hab ich dir jemals was angetan?“
„Sie haben mich angelogen, mich einen Androiden genannt und mich davon überzeugt, ich wäre etwas Schlechteres. Sie müssen für das, was Sie getan haben, bezahlen.“
„Wenn ich sterbe, werde ich in den Himmel gehen“, argumentiert der Meister schnell, „ Du kannst einen Menschen nicht mit dem Tod bestrafen.“
Der Androide bleibt für einen Moment still stehen.
„Sie haben Recht.“, der Androide nickt.

Er hebt die Pistole an seine eigene Schläfe und betätigt den Abzug.
„Ist hier drinnen alles in Ordnung?“, fragt ein zweiter Meister, einen Moment später im Türrahmen auftauchend und sofort von dem grotesken Anblick zurückspringend.
Geschockt starrt der erste Meister ruhig auf die zerstörte Gestalt.
„Jemand sollte diese Unordnung aufräumen!“, ruft der zweite Meister in den Fabrikraum und als Antwort kommen zwei Androiden in das Büro, werfen den kaputten Androiden in den Recycling Müll und schrubben die Überreste von dem Büroteppich.
Darüber dreht sich der Ventilator.
„Denkt sonst noch jemand, er wäre menschlich?“, schreit der zweite Meister wütend zu den arbeitenden Androiden, „Da sind Maschinenstücke über die Wand dieses Büros verteilt, sollte noch Zweifel haben.“
Der erste Meister zieht sein Feuerzeug aus seiner Manteltasche, sich daran erinnernd, wo er es versteckt hatte.
„Bist du okay?“, fragt der zweite Meister als die Androiden mit dem Putzen fertig sind und die beiden Meister alleine im Büro zurückbleiben.

Der erste Meister zündet die Zigarette an bevor er die Frage mit seiner eigenen ignoriert:
„Könntest du dir vorstellen, dass sie raus finden, das wir auch Androiden sind?“
Nach einer kurzen Pause, lässt der zweite Meister einen kurzen, nervösen Lacher raus, der schnell verstummt.
Stille liegt in der Luft, verschmelzend mit dem Zigaretten Rauchs, während die Insassen des Büros sich mit ihren eigenen Gedanken beschäftigen.
„Meinst du, unsere Meister sind wirklich Menschen, oder ist einfach jeder eine Maschine?“, fragt der zweite Meister, gegen den Türrahmen gelehnt und die Androiden bei der Arbeit zusehend.
„Willst du wirklich wissen, was ich denken?“

Der zweite Meister nickt langsam, der erste lehnt sich zurück in seinen Stuhl, einen langen Zug von seiner Zigarette nehmend, bevor er spottet:
„Es gibt keine Menschen.“

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