GeisteskrankheitMittelTod

Witcheye 4

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Fliegen

Es ist schon später in der Nacht und mir wird langsam vom
ganzen Suchen langweilig. Mir sind ja
schon einige Männer blöd gekommen, weswegen ich auch „besondere“ Wege gefunden
hab mich zu revanchieren. Doch so genervt und besessen war ich von einer Suche
noch nie. Habe schon seit drei Tagen Niemanden getötet und werde ungeduldig. Wo
ist dieser verdammte Raveneye?

Ich beschließe etwas zu warten und meinen Blutdurst zu
befriedigen. Heute finde ich ihn sowieso nicht mehr. Ich schleiche mich in die
Wohnung meines Ausgewählten Opfers und beschließe ihre eigenen Messer zu
verwenden. Hihihi! Mein Opfer hat erstaunlich viele gute Waffen! Das ist wohl
normal für eine Mörderin. Hihi! Ich verstecke mich in ihrem Schrank und warte
auf ihre Rückkehr von ihrem Auftrag. Nach einigen Stunden taucht mein Opfer endlich in ihrer Wohnung auf und als sie ihre Jacke in den Schrank stecken will stoße ich ihr mein Messer direkt ins Herz. Heute muss es schnell gehen ich will Blut fließen sehen. Ich hab zu lange gewartet da werde ich ungeduldig. Ich sehe ihr ins Gesicht. Ihre Augen haben ein schönes Blau. Irgendwie ist mir das vertraut.
Wie etwas, was vor langer Zeit schon einmal passiert ist.

Damals

Es ist ein schöner sonniger Tag und die fünfjährige Kathy
spielt mit ihrem Lieblingsplüschtier draußen im Garten. Ihre Mutter Miranda
Feliness steht in der Küche und kocht das Mittagessen.  Kathy wirft ihrem Plüschtier einen Ball zu
und ruft ihm zu er soll ihn fangen. Natürlich reagiert das Plüschtier nicht,
also wird Kathy in ihrer kindlichen Fantasie wütend. „Ich sagte doch du sollst
ihn fangen!“ schrie sie und nahm sich eine Schaufel. Sie schlug mehrmals mit der Schaufel auf das rabenförmige Plüschtier ein aber nichts passierte. Dann
rief ihre Mutter: „Katharinaaa! Komm doch rein! Es gibt Essen!“ Kathy wendete
sich von dem Plüschtier ab und lief in die Küche. „Sieh dich doch an
Katharina du bist ja ganz dreckig! Wieso ziehst du immer deine guten Sachen an
wenn du draußen spielst? Du machst mich noch fertig!“

Sie waren schon am essen als Kathys Vater zurück nach Hause
kam. Als es klingelte rannte Kathy fröhlich und so schnell sie konnte zur Tür
und begrüßte mit einem Lächeln im Gesicht ihren Vater. Sie liebte ihn so sehr.
Denn niemand war so schön und stark wie ihr Vater und er war der klügste Mann
den es für Kathy gab. „Papa!“ rief sie glücklich. Der große aber trotzdem jung
wirkende Mann starrte Kathy an. Sie nahm ihm die Jacke und die Aktentasche ab
und dann gingen beide in die Küche. Als sie im Türrahmen standen drehte der
Vater sich zu Kathy und schleuderte sie mit einem gezielten Tritt in Richtung
Küchentisch. Der Tisch viel um und die gläserne Salatschüssel landete auf
Kathys Kopf, welcher sofort zu bluten begann. „Schatz du kannst doch nicht…“
warf Kathys Mutter ein. „Sie hat schon wieder eins ihrer Spielzeuge zerstört,
Miranda! Ich bezahle Geld dafür also ist es auch mein Recht sie zu bestrafen,
wenn sie sie nicht würdigt!“ Ein Lächeln zog sich auf dem Gesicht des Mannes.
„Spielzeuge sind teuer!“ rief er und schlug Kathy mit der Handkante ins
Gesicht. „Wieso Geht das nicht in deinen Kopf?“ schrie er manisch während er bei
jeden Wort auf sie einschlug. Am Ende lag Kathy weinend mit Wunden und blauen
Flecken übersät auf dem Boden, in der Ecke kauerte ihre Mutter und stammelte
etwas Unverständliches vor sich hin. Kathys Vater machte sich auf den Weg nach
oben, während er seiner Frau sagte sie sollte das aufräumen. Kathy versuchte
mit aller Kraft aufzustehen und rief ihm „Ich liebe dich Papa!“ hinterher.

Kathy wurde von ihrer Mutter ins Bad gebracht damit sie sich
waschen konnte. Als sie fertig war betrachtete sie sich im Spiegel. Sieh sah
ein Häufchen Abschaum, welches überall Schrammen und Kratzer hatte. Dann sah
sie ihre Augen, ihre wunderschönen violetten Augen, die einfach nicht zu ihr
passen wollten. So klar, voller Glanz und ohne jegliche Verunreinigung. Sie
wünschte sich dass der Rest ihres Körpers auch so schön wäre. Aber das würde
wohl nie passieren. Kathy drehte sich vom Spiegel weg um ihre Anziehsachen zu
holen, doch als sie auf dem Weg zu ihrem Zimmer noch einmal am Flurspiegel
vorbei kam waren ihre Wunden plötzlich alle verschwunden. Sie blinzelte nochmal
und fragte sich ob sie halluzinierte, dann berührte sie eine Stelle an ihrer
rechten Schulter an der eine ziemlich große Platzwunde gewesen war und
schreckte vor Schmerz zusammen. Was war das nur? Die Wunden schienen laut ihres
Verstandes weg zu sein, aber ihr Körper fühlte trotzdem die Schmerzen. Wie
konnte das passieren? Wurde sie jetzt verrückt? Sie beschloss, dass sie einfach
etwas müde war und ging zu Bett. 

Am nächsten Tag war von den Wunden immer noch keine Spur,
selbst die Schmerzen waren verschwunden. Waren sie tatsächlich in so kurzer
Zeit verheilt? Naja es war ihr egal. Hauptsache keine Schmerzen mehr. Kathy
ging runter ins Esszimmer wo ihre Mutter bereits das Frühstück gedeckt hatte.
„Oh. Guten Morgen Katharina. Du musst heute nicht in den Kindergarten. Sieh
ruhig den ganze Tag fern oder spiel wenn du willst.“ Während sie sprach sah sie
Kathy mitleidig an und strich über ihre rechte Schulter. „Was war gestern mit
Papa? Hat er mich nicht mehr lieb?“ Kathy sah ihre Mutter mit großen
ungläubigen Augen an. Ihre Mutter hatte einen schmerzerfüllten Blick. Sie
erklärte ihr dass ihr Vater eine Weile woanders wohnen würde und Kathy begann
zu weinen.

Nach einigen Tagen durfte Kathy wieder in den Kindergarten
und freute sich schon sehr auf ihre beste Freundin Lisa, welche von allen Cookie
genannt wurde weil sie nie ohne welche aufgefunden wurde. Kathy rüttelte fröhlich
an der Eingangstür während ihre Mutter auf die Klingel drückte. Eine
großgewachsene unfreundlich wirkende Erzieherin machte auf. Sie starrte Kathy
an und ging dann wieder rein und Kathy und ihre Mutter folgten. „Wer ist das
Mama?“ fragte die nun verängstlichte Kathy. „Das ist die Vertretung für die
Gruppe neben deiner, Schatz. Die Erzieherin dort ist krank.“ Kathy wirkte
erleichtert. „Warum sieht die Kindergärtnerin so böse aus?“ „Vielleicht hat sie
ihren Kaffe noch nicht getrunken“, witzelte ihre Mutter und brachte Kathy zu
ihrer Gruppe. Als ihre Mutter weg war rannte Kathy sofort zu ihrer Freundin
Lisa. „Hallo Cookie!“ rief sie fröhlich. „Kathy! Wo warst du denn die ganze
Zeit?“ Lisa umarmte sie und gab ihr einen Keks in die Hand. „Komm spielen wir!“
rief sie fröhlich während sie zur Bauklotzecke rannte.

Dort spielten sie eine Weile bis Kathy plötzlich die Idee
hatte das sie ein paar Handtücher, welche von der Erzieherin liegen gelassen
worden waren, wunderbar als Superheldencapes nehmen konnten und so spielten sie
sie könnten fliegen. Lisa stellte sich auf die Fensterbank eines der zum Lüften
geöffneten Fenster und flatterte wild mit ihrem „Umhang“. „Ich kann fliegen,
Kathy!“ rief sie fröhlich. Plötzlich kam die große grimmige Erzieherin aus der
Nachbargruppe vorbeigelaufen. „Komm von dem Fenster weg!“ schrie sie doch Lisa
erschreckte sich und fiel aus dem Fenster hinaus. Es war der 2. Stock und Lisa
landete auf ihrem Kopf und brach sich beim Aufprall sofort das Genick. „Cookie!“
rief Kathy ihrer Freundin weinend hinterher, doch es war zu spät. Als Kathy aus
dem Fenster sah musste sie sich übergeben. Sie streifte mit ihrer Schulter das
Fensterbrett. Ein heftiger Schmerz durchzuckte sie und sie konnte sich kaum
noch auf dem Beinen halten. „Oh mein armes Kind!“ rief die Erzieherin nun in
einer kratzigen Stimme. „Ich bringe dich gleich mal ins Krankenzimmer und rufe
deine Mama an!“  Die Erzieherin nahm
Kathy mit zu einer grauen Tür. „Was ist mit Lisa? Du musst ihr helfen!“ schrie
sie die Erzieherin an während diese sie anstarrte. Die Augen der Erzieherin
wurden glasig. „Ja du hast Recht. Ich werde ihr helfen!“ sagte sie und ging
ohne Kathy weiter zu beachten in die Richtung, in welcher Lisas Leiche lag. Kathy
jedoch ertrug die Schmerzen in ihrem Arm nicht mehr und verlor das Bewusstsein.

Als Kathy aufwachte war sie wieder zu Hause in ihrem Bett.
Was war das nur für ein Tag? Sie ging ins Bad und sah in den Spiegel. Sie
starrte in ihre Augen und dachte über das Geschehene nach. Alles war eigentlich
normal, also was störte sie nun? Sie wollte wissen was los war. Sie dachte sehr
stark daran und dann fiel es ihr ein. Ihre Augen waren es. Sie hatte in ihre Augen gesehen und sich
gewünscht, dass sie schöner aussähe und wie als eine Antwort auf ihren Wunsch
konnte sie ihre Wunden nicht mehr sehen. Die Erzieherin hatte ihr auch in die
Augen gesehen und dann ihrem Befehl gehorcht und gerade hat ein Blick in ihre
Augen ihr diese Erkenntnis gebracht. Sie musste es ausprobieren also wünschte
sie sich wieder normal sehen zu können, während sie im Spiegel ihre Augen fixierte. Sie zog ihr
Kleid aus und betrachtete ihren Körper. Die meisten Wunden waren bereits
verheilt aber die an ihrer rechten Schulter war noch immer offen und ein großer
Holzsplitter steckte in ihr. Kein Wunder dass sie immer noch schmerzte. Kathy
zog sich den Splitter unter Schmerzen heraus und verband sich die Wunde. Sie
erwähnte nichts ihrer Mutter gegenüber und legte sich ins Bett, wo sie die
ganze Nacht lang ihre Zimmerdecke anstarrte.

Am nächsten Tag war Lisa nicht im Kindergarten und  Niemand wollte ihr antworten als sie fragte
wann sie denn wiederkommen würde. Alle starrten sie nur mit diesem
bemitleidenden Blicken an. Sie hasste es! Sie wollte ihre Cookie wieder! „Ich
könnte ES nutzen“ dachte sie starrte eine der Erzieherinnen mit ihren großen
Violetten Augen an. „Bring mich zu Cookie!“ befahl sie der Erzieherin und diese
bekam wie die andere gestern einen glasigen Blick und gehorchte. Sie verließen
das Kindergartengelände und die junge Frau fuhr Kathy mit ihrem Auto zur
Leichenhalle in der sich ihre Freundin befand. Es war nun da Kathy ihre
Fähigkeit kannte ein Leichtes für sie an dem Sicherheitspersonal vorbei zu
kommen. Sie brachten sie sogar wohin sie wollte.

Doch als sie ankam
sah sie nur dieses leblose Etwas welches einmal Cookie gewesen sein sollte. Sie
begann zu weinen und trat frustriert gegen den Tisch auf dem Lisa lag. Lisa
fiel zu Boden und ihre Augenfielen durch die Erschütterung auf. Kathy kam die
Idee ihre Fähigkeit zu nutzen: „Steh wieder auf!“ schrie sie ihre Freundin an. „Du
darfst nicht kaputt sein! Du bist doch meine beste Freundin!“ sie kreischte und
weinte und starrte dabei die ganze Zeit in Lisas toten Augen. Doch es war
vergeblich. Kathy Kräfte brachten keine Toten zurück. Sie war zu nichts gut.
Sie hörte nicht auf Lisas Augen anzustarren und versuchte verzweifelt sie zu befehligen.
Ihre Augen, Sie wollte, dass Leben zurück in diese Augen kam. Ihre blau-grünen,
wunderschönen toten Augen. Irgendwas veränderte sich in Kathys Blick. Sie
starrte weiter auf Lisas Leiche doch nun begann sich ein Lächeln über ihr
Gesicht auszubreiten. „Du hast schöne Augen Cookie.“ kicherte sie „Darf ich sie
auch mal haben?“ Sie riss die Augen aus den Höhlen und betrachtete die vor Blut
triefenden Bälle in ihren Händen. Sie steckte sie in ihre Tasche und betrachtete
nun wieder Lisa. „Deine Zähne sind auch schön. So weiß wie Schnee!“ sie
kicherte wahnsinnig vor sich hin. Sie nahm sich Alles was in ihre Rocktaschen passte und ging zu der vor der Halle wartenden
Erzieherin. Diese brachte sie nach Hause und Kathy verbarrikadierte sich sofort
in ihrem Zimmer.

Sie holte alles was sie mitgenommen hatte aus ihren Taschen
und betrachtete es. Die Teile von Cookies Körper waren so unglaublich schön. Als sie ein Auge mit dem Finger anstupste rollte es gegen einen Knochen. Kathy gefiel das, sie steckte die Teile zusammen und bastelte etwas zusammen was für sie wie ein Vogel aussah.

„Nun kannst du endlich fliegen!“ flüsterte sie und kicherte wieder mit diesem wahnsinnigen Lächeln.
Kathy legte die Skulptur in ihre Nachttischschublade und schlief. Da sie in der
Nacht davor nicht geschlafen hatte war der Schlaf sehr tief und sie bekam nicht
mit wie ihr Vater leise ihr Zimmer betrat.

Fallen

„Schöne gute Nacht mein Schatz. Ich bin wieder für dich da.“ Sagte er leise, er
beugte sich über Kathy und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Dann
verließ er das Zimmer und löschte das Licht im Flur. Als Kathy am nächten Tag
aufwachte und ihren Vater am Küchentisch sitzen sah, weinte sie vor Freude: „Du
bist wieder da Papa! Ich habe dich so vermisst!“ Ihr Vater lächelte und wischte
ihr die glänzende Flüssigkeit von den Wangen, bevor ihre Mutter die Küche
berat. An diesem Tag war der glücklichste Tag, an den Kathy sich erinnern
konnte. Sie brauchte nicht in den Kindergarten und ihr Vater spielte nur mit
ihr. „Hey Kathy hier herüber!“ rief ihr Vater lächelnd als sie draußen im
Garten spielten. Kathy warf ihm den Ball zu und er fing ihn auf. Sie hatte
großen Spaß. Es hätte immer so weiter gehen können wäre da nicht dieser eine
entscheidende Tag gewesen.

Kathy wachte auf und machte sich fertig. Sie zog ihr fliederfarbenes
Lieblingskleid an. Dieses Kleid hatte sie auch getragen als sie Cookie zum
spielen mitgebracht hatte. Sie erinnerte sich gut daran. Die ersten Tage hatten
die beiden sehr viel Spaß zusammen. Aber seit einiger Zeit ging es Cookie
überhaupt nicht gut. Sie schien sehr empfindlich geworden zu sein. Kathy hatte
Angst sie würde kaputt gehen, also ließ sie sie in ihrem Zimmer. Ihrer Mutter
hatte sie nichts von ihr erzählt, sie wollte nicht das sie ihr sagte Cookie
müsse nach Hause gehen so wie sonst als sie zum spielen kam. Also spielte sie
nur noch dann mit ihr wenn ihre Mutter nicht im Haus war. Ihr Vater ging jeden
Tag bis Abends arbeiten. Mittags kam Kathy vom Kindergarten wieder es blieb ihr
also dann Zeit wenn ihre Mutter einkaufen ging.

Es war Wochenende. Kathy spielte draußen im Garten, sie
kletterte auf den Haselnussstrauch, warf den Ball gegen die Hauswand und
pflückte Gänseblümchen. Doch auf einmal stand ihre Mutter in der Tür. Ihr war
alle Farbe aus dem Gesicht gewichen und ihre Augen wirkten besorgt. Sie kam
raus und ging auf Kathy zu. „Katharina. Guck dir das an!“ Kathy schaute auf die
zittrige Hand ihrer Mutter in der sich die Vogelskulptur von Lisa befand. Ihre
Augen füllten sich mit Tränen. „Lass Cookie in Ruhe, Mama! Sie wird noch kaputt
gehen!“ Auch ihre Mutter begann zu weinen. „Katharina! Versteh doch dass deine
Freundin Lisa nicht mehr wieder kommt! Das ist nicht Lisa! Das ist irgendein
vermodertes Tier!“ Kathys Mutter ging in Richtung Mülltonne und hielt die übel
riechende Skulptur einen Arm weit von sich weg. „Nein!“ schrie Kathy verzweifelt.
„Mama bitte nimm mir Cookie nicht weg! Du darfst sie nicht wegschmeißen! Das
darfst du einfach nicht tun!“ Egal wie sehr sich Kathy stäubte ihre Mutter
wollte nicht auf sie hören und warf Lisas Überreste einfach in den Abfall.

Kathy war wütend auf ihre Mutter und gleichzeitig schlug all die Trauer, welche
sie wegen Lisas Tod in sich aufgestaut hatte, auf sie ein. Als ihre Mutter sie
auf den Arm nehmen wollte um sie zu trösten schaute Kathy sie mit einem
eiskalten Blick an und schrie ihr ins Gesicht: „Ich will das du verschwindest!“
In derselben Sekunde erstarrte ihre Mutter. Ihre Augen wurden leer und als
Kathy sie  sah begriff sie was sie getan
hatte. „So war das nicht gemeint. Es tut mir leid Mama.“ Doch ihre Mutter sah
sie längst nicht mehr an. Sie ging durch das Gartentor und murmelte immer
wieder den selben Satz vor sich hin: „Ich muss verschwinden. Ich muss
verschwinden. Ich muss ver…“ Sie war gerade auf der Mitte der Straße angekommen,
als sie sich zu Kathy umdrehte und ihre hysterisch weinende Tochter hinter dem
Gartenzaun sah. Sie hörte noch wie Kathy ihr Entschuldigungen hinterher rief
und dass sie doch bitte zurück kommen soll, doch in dem Moment prallte ein riesiger
Lastwagen gegen sie und schleuderte sie
einige Meter vor sich nur um direkt auf ihr zum stehen zu kommen. Nun kam auch
schon der erste Nachbar aus seiner Wohnung gerannt. Der LKW-Fahrer verließ
seinen Wagen, er wirkte total verstört und nervös und begann sich wie wild bei
den Nachbarn, die sich nun alle an den Unfall heran trauten, zu entschuldigen.
Kathy war auf ihre Knie gesunken und weinte bitterlich, dann rannte sie raus aus
dem Garten. Weit weg. Immer weiter…

Heute

Ich  sitze  auf dem Bett meines Opfers. Wie lange vertrödele
ich wohl schon meine Zeit damit ihre Augen anzustarren. Aber ich weiß jetzt
woran sie mich erinnern. Sie haben genau denselben Ausdruck den der LKW-Fahrer
hatte als er sich selbst die Eingeweide rausriss. Dieser Blick einer Person,
die längst tot ist. Mein Mord war eine Erlösung für den Mörder meiner Mutter,
denn seine Schuldgefühle hatten ihn seelisch bereits getötet. Ich weiß nicht
was mein heutiges Opfer so verletzt hat, aber sie hatte ihr Leben längst
aufgegeben. Ich blicke mich noch mal in ihrem Zimmer um und bemerke nun, die
Fotos die wie eine Collage an der Wand hinter ihrem Schreibtisch klebten, auf jedem
von ihnen war ein junger Mann mit rabenschwarzem Haar und violetten Augen. Ich
schnaube auf als ich sehe wer der Mann ist. Ich lasse von ihr ab und verlasse das Haus.
Mir ist nicht mal mehr danach eine Skulptur aus ihr zu fertigen.

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