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Das Haus der Alpträume

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

In meiner Heimatstadt, hier im Ort *zensiert*, lag ein verlassenes altes Lagerhaus. Oft bin ich mit meinem Freund Thomas dort gewesen und wir sind gemeinsam Skateboard gefahren. Das Lagerhaus war sehr groß und obwohl die ein oder andere Sache hier rostig und vergessen hier zurück blieb, hinderte es uns nicht daran, neue Tricks auszuprobieren. Wie immer gingen wir jeden Sonntagabend dort hin, um weiter zu üben oder einfach nur unter uns zu sein, wenn wir gerade Stress mit unserer Familie oder der Schule hatten, doch dieser Abend war anders, als die anderen zuvor.

„Sag mal, was hältst du davon, wenn wir vor dem Haus auf dem Treppengeländer noch ein paar Grades üben?“ Ich blickte zu Thomas rüber. Seine runde Brille hing ihm schief an der Nase und seine blonden kurzen Haare waren vom Nieselregen ganz nass geworden, genau wie sein Rollkragenpullover und seine hellbraune Hose. Kurz bevor wir losgegangen waren, hatte der Regen schon eingesetzt. Hier und da waren leichte Tropfen zu spüren, doch mieses Wetter hielt mich nicht davon ab, mit meinem besten Freund noch einmal das Lagerhaus zu besuchen, das für uns der beste Zufluchtsort war, wenn wir einfach nur mal „durchatmen“ wollten. Ein letztes Mal. Ein aller letztes Mal wollte ich wissen, wie es sich anfühlt, mit dem Board zu fahren, wie sehr die Reifen quietschten, wenn man eine plötzliche Bremsung einlegen musste oder wie sehr die Haut brannte, wenn man hinfiel und in einen Haufen Scherben von den eingeschlagenen Fenstern landete… Ich würde dieses Gefühl vermissen! Morgen würde der Tag sein, an dem ich meine Heimatstadt verlassen und in ein Dorf ziehen müsste wegen der Arbeit meines Vaters. Jetzt zuckte ich mit den Achseln. „Meinetwegen, können wir gerne machen“, meinte ich und begab mich mit meinem Board unter dem Arm in Richtung des Treppengeländers. Natürlich würde es gefährlich werden, da runter zu skaten, weil durch den Regen das Geländer sehr rutschig war, aber ich wollte es dennoch versuchen.

Das Gefühl, wenn man da runter glitt, gleichzeitig aber die Balance halten musste und den richtigen Moment abpassen musste, um abzuspringen und unversehrt auf dem Boden zu landen… Es war für mich wie ein Adrenalin-Kick! Es war so berauschend, so unbeschreiblich, dass ich ganz vergaß, dass es zu gefährlich für mich sein könnte. Oben angekommen umklammerte ich das kalte Metall, das durch den feuchten Regen noch kälter zu sein schien und mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Einmal atmete ich tief ein und wieder aus, setzte mein Board an den Anfang des Geländers und stellte mich vorsichtig auf mein Board. So weit, so gut. Habe es schon oft geübt, auch zu Hause, obwohl meine Eltern es überhaupt nicht gut hießen, wenn ich das machte. Als nächstes verlagerte ich meinen Oberkörper nach vorne. Es passierte. Ich rutschte das Geländer ohne große Anstrengung herunter. „Weiter so, Leo! Das machst du toll!“, rief mir mein Freund von der Seite aus zu. Keine Ahnung, was mich dazu gebracht hatte, zu ihm rüber zu schauen, weil ich mich eigentlich auf meine Landung konzentrieren musste, doch neben ihm stand plötzlich jemand. Unter dem dichten Regen erkannte ich nicht viel mehr als eine Person mit schwarzen Haaren im Gesicht. „Thomas pass-“ Ich konnte meinen Satz nicht beenden. Unsanft landete ich auf dem Boden. Mein Gesicht pritschte auf dem harten Boden auf. Es brannte höllisch. Im meinem Mund schmeckte es nach Dreck, nasser Erde und Blut. Aber die Schmerzen versuchte ich auszublenden, erst einmal.

Ich rannte zu Thomas rüber, der zunächst schockiert und dann verdutzt in mein Gesicht blickte. „Was ist passiert? Warum bist du vom Kurs abgekommen? Du bist doch sonst so gut darin!“, fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. „Ist doch egal!“, antwortete ich und bat ihn auf Grund des zu starken Regens ins Haus zu gehen. Ohne weitere Fragen nickte er und folgte mir. Im Haus selbst war es noch kühler als draußen. Die kahlen Wände, deren Putz mit den Jahren fast komplett abgenutzt war, waren mit Graffiti besprüht, die dem Ganzen etwas verliehen, was hier schon seit Jahren fehlte: Schönheit. Das der Regen durch die eingeschlagenen Fenster reinprasselte, störte mich nicht. Lange Zeit passierte nichts Ungewöhnliches mehr. Thomas und ich amüsierten uns an den ganzen Tricks und veranstalteten Wettbewerbe, bis plötzlich das Licht aus ging.

„Was soll denn das jetzt?!“, rief ich verärgert in die Dunkelheit hinein. Normalerweise funktionierte hier das Licht noch, es war das Einzige, was sonderbarerweise noch in diesem Lagerhaus ohne Probleme lief. „Glühbirne ausgebrannt“, antwortete Thomas, jedoch bekam ich ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache… Im nächsten Moment erfolgte ein leichter Windstoß, der mich frösteln ließ. Ein schwacher Lichtstrahl leuchtete in mein Gesicht. Mein Freund hatte sein Handy angeschaltet, um etwas sehen zu können. Meines hatte ich unglücklicherweise zu Hause liegen gelassen. „Wir gehen lieber“, schlug er jetzt vor und ging voraus, um mir den Weg nach draußen zu beleuchten, doch kaum waren wir an der Tür angelangt, konnten wir nicht raus, sie war verschlossen! Das war uns bis jetzt noch nie untergekommen! Schnell blickten wir zu den Fenstern rüber. Sie waren nicht sehr hoch, deswegen dachten wir, mit einer Räuberleiter könnten wir hier raus, aber auch hier mussten wir feststellen, dass diese zugenagelt waren! Wie konnte das sein? Jahrelang waren sie zerbrochen gewesen und niemand hatte sie jemals zu genagelt! „Was soll das alles hier?!“, schrie ich lauthals heraus. Es war nicht mehr witzig! Ein Kichern, das von einem kleinen Mädchen hätte sein können, so hoch und so niedlich, wie es klang, ertönte plötzlich und hallte an den kahlen Wänden wieder. „Hast du das auch gehört?“, fragte ich meinen Kumpel, den Blick starr auf ihn gerichtet.

Ein kurzes Nicken gab mir die Antwort. Das alles wurde mir allmählich zu blöd und ich schrie in die Dunkelheit hinein: „Wer bist du? Zeig dich endlich!!!“ Zur Antwort wurde das Kichern immer lauter und verstörender und es war nicht nur einer der kicherte, sondern mehrere! Mittlerweile hörte es sich an, wie das Lachen auf einem Publikumsplatz im Zirkus, wenn der Clown etwas Witziges machte oder so in der Art. Kopfschmerzen breiteten sich aus und erschwerten mir das Denken. Ein Blick zu meinem Freund verriet mir, dass er bewegungslos auf dem Boden lag, sein Handy neben ihm. Es leuchtete auf den Boden, wo eine dickflüssige, purpurrote Flüssigkeit sich ihren Weg nach draußen bahnte. Fassungslos und voller Angst kniete ich mich neben ihn. Meine Hände zitterten, als sie die offene Wunde an seiner Brust berührten. Da war ein großes, klaffendes Loch zu sehen. Jemand hatte ihm das Herz rausgenommen. Plötzlich verstummte das Gelächter. Langsam nahm ich das Handy auf und leuchtete um mich herum. Sie starrten mich an. Diese Mädchen. Alle sahen genauso aus, wie die, die ich zuvor in der Nähe von Thomas gesehen hatte. Ihr Gesicht war kaum zu erkennen. Schwarze nasse, lange Haare verdeckten sie. Nur die graue Hautfarbe ließ erahnen, dass sie nicht menschlich waren. „Wer seit ihr? Was wollt ihr?“ Meine Stimme war nun nichts mehr als ein leises Piepsen, wie bei einer Maus. Angst hatte mich unter Kontrolle. Eines der Mädchen lächelte sanft, ehe sie ein Messer hervor zog, das bereits in Blut getränkt worden war. „Wir sind… dein schlimmster Alptraum.“, flüsterte sie leise und ehe ich mich versah, stachen alle diese Kreaturen auf mich ein. Sie schnitten mir mein Fleisch heraus, meine Schreie ignorierten sie dabei.

Als die Qual nun vorüber war, lächelte ich einem der Mädchen ins Gesicht. Es war tatsächlich das letzte Mal, dass ich diesen Ort hier besuchen würde…

Geschrieben von:  () 11:03, 5. Mai 2017 (UTC)

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