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Der Fluch der Familie von Bärschwed Teil II

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

[http://de.creepypasta.wikia.com/wiki/Der_Fluch_der_Familie_von_B%C3%A4rschwed_Teil_I?redirect=no Teil I]

Ich erwachte am nächsten Morgen, als die Sonne in meine kleine Dachkammer schien. Ein kurzer Blick auf den Wecker erfüllte mich mit Schrecken, es war bereits kurz nach 6.00 Uhr. Mein erster Tag und ich hatte schon verschlafen. In Windeseile wusch ich mich und warf mir meine Kleidung über. Ich stürmte los in Richtung Küche, durchquerte das 3. Stockwerk sehr schnell und rannte dabei fast das Fräulein Weiß über den Haufen. Ich erwartete, dass sie mich ausschimpfte weil ich verschlafen hatte doch sie warf mir nur einen strengen Blick zu der mehr als tausend Worte sagte. „Begib dich schon in die Kapelle und zwar in einem Schritt der einer Dame geziemt, nicht herum polternd wie eine trächtige Kuh.“ herrschte sie mich an und mit hängenden Schultern folgte ich ihrem Befehl.

Die Kapelle bestand aus 3 Bänken welche hintereinander standen und einem kleinen Altar. Ich war die Erste und wusste nicht so ganz was ich tun sollte. Sollte ich mich bereits setzen oder stehen bleiben? Während ich noch überlegte, betrat das Fräulein Weiß den Raum. Sie lies sich auf die hinterste Bank fallen und warf mir einen auffordernden Blick zu welcher mir sagte, dass auch ich mich zu ihr setzen wollte. Ich tat dies und wollte mich zunächst bei ihr für mein morgiges verschlafen entschuldigen, doch ihre Augen sagten eindeutig dass es besser wäre in diesen Raum zu schweigen.
Kurz darauf betrat auch die Familie die Kapelle und ich hatte zum ersten Mal die Möglichkeit einen ausgedehnten Blick auf meine Hausherren zu werfen. Der Graf, welchen ich am Abend vorher schon am Fenster hatte stehen sehen schritt voran. Er war ein alter Mann, seine Gestalt war ausgezehrt und die wenigen Haare auf seinem Kopf waren bereits schlohweiß geworden. Er hinkte stark und setzte einen Gehstock ein um sich fortzubewegen. Kurz musterte er mich als er an mir vorbei ging, unterließ es aber mich anzusprechen oder mir sonst irgendein Zeichen zu geben das er mich als neuen Gast in seinem Haus willkommen hieß.

Ihm folgte eine Frau welche etwa Anfang Zwanzig sein musste. Dies musste die Gräfin Margarete sein, sie war sicherlich eine schöne Frau doch der Umstand dass sie schwarze Kleidung trug und ihr Gesicht nur durch einen Trauerschleier zeigte mache es schwer dies genau fest zu stellen. Sie schien mich überhaupt nicht wahr zu nehmen, ganz im Gegensatz zu dem kleinen Mädchen an ihrer Hand. Ein aufgewecktes, junges Ding welche mir neugierige Blicke zuwarf. Sie hatte blonde Löckchen und Augen in die ich mich sofort verliebte. Sie lächelte mich breit an und hätte ihre Mutter sie nicht mitgezogen, wäre sie wohl einfach stehen geblieben und hätte sich direkt mit mir unterhalten.

Der Graf setzte sich in die vorderste Bank, alleine, denn die junge Frau und ihre Tochter nahmen in der zweiten Platz. Alle senkten die Köpfe und schienen sich ins Gebet zu vertiefen. Ich fühlte mich ein wenig verloren. Natürlich war ich christlich erzogen worden, jedoch beschränkten sich unsere Besuche auf die öffentliche Kirche und dies nur Sonntags. Dort war ein Pastor der eine Predigt hielt und daran konnte man sich orientieren. Ich kann mich noch erinnern wie 1916 mein Vater auf Heimaturlaub kam. Er ging mit uns zusammen in die Kirche, aber er schien seinen Glauben verloren zu haben auch wenn er es nie sagte.

Auch ich senkte den Kopf und schielte etwas unsicher zu Fräulein Weiß hinüber, aber auch sie befand sich in der selben Haltung. Ich hoffte das ich nichts falsch machte und begann ebenfalls still zu beten. Einige Minuten saß ich so da, bis ein Gemurmel an mein Ohr drang. Fast erschrocken versuchte ich zu erkennen worum es sich handelte, bis mir klar wurde das alle anderen soeben in das Vater Unser eingestimmt hatten. Ich stieg ein und zum Glück waren mir die Worte bekannt. Wie ich es in diesem Fall gewohnt war, hob ich dazu nicht meinen Kopf aber erneut schielte ich zu Fräulein Weiß hinüber um zu sehen ob ich alles richtig machte. Kurz erschrak ich als ich sah, dass sie ebenfalls zu mir schielte, vermutlich um zu überprüfen ob ich in der Lage war die Worte unseres Herren korrekt aufzusagen. Ich war froh als die ganze Prozedur vorüber war, der Graf sich erhob und mit seiner Familie wieder an mir vorbei ging. Auch ich stand auf und begab mich in die Küche wo nun das Frühstück für mich statt finden sollte. Fast hatte ich erwartet, dass ich keines bekommen würde weil ich morgens verschlafen hatte. Aber ein Teller mit Brot und Butter stand für mich bereit.

Während ich meine Mahlzeit zu mir nahm, betrat Fräulein Weiß den Raum. Sie blickte mich kurz an und nahm sich dann ebenfalls einen Teller bevor sie sich schweigend zu mir setzte. Ich hatte das Bedürfnis zu sprechen, irgendetwas zu sagen denn das Schweigen war mir unangenehm. „Fräulein Weiß, es tut mir leid das ich heute morgen verschlafen habe.“ stammelte ich eine unbeholfene Entschuldigung. Sie warf mir einen abschätzigen Blick zu „Deine Entschuldigungen machen nicht das Frühstück, Kindchen.“ Dann seufzte sie kurz. „Sorge dafür, dass es nicht wieder geschieht.“ Ihre Stimme war zu entnehmen, dass dieses Thema damit für sie beendet war und sie nicht weiter darüber reden wollte. Es setzte wieder das unangenehme Schweigen ein, welches einige Minuten anhielt bis ich wieder das Wort ergriff um die Stille zu durchbrechen.

„Heute Nacht habe ich Hunde am Waldrand gesehen. Sind dies Hunde welche dem Herrn Grafen gehören?“ frage ich. Ihr Blick verfinsterte sich augenblicklich und sie sah mich scharf an. „Der Graf besitzt schon seid vielen Jahren keine Hunde mehr. Es müssen also wilde Hunde gewesen sein. Aber erzähle das hier nicht im Hause. Die junge Frau Gräfin ist geschwächt genug und die kleine Maria sollen auch nicht irgendweclhe Flausen in den Kopf gesetzt werden. Es waren wilde Hunde, wilde Hunde die im Wald leben. Ich habe dir gesagt du sollst ihn nicht betreten wegen der wilden Tiere. Damit ist das Thema erledigt, spreche nicht mehr darüber. Und nachts solltest du lieber schlafen als aus dem Fenster zu starren, dann würdest du morgens auch nicht verschlafen!“ erklärte sie mir mit drohender Stimme. „Ich denke wir haben lange genug gefrühstückt. Die junge Gräfin fühlt sich nicht wohl, sie wird sich für den Rest des Vormittags hinlegen. Das heißt du wirst dich heute um Maria kümmern. Gehe ein wenig mit ihr spazieren und spiele mit ihr, aber ich sage es noch einmal. Gehe nicht in den Wald, es ist zu gefährlich.“ Ich nickte dienstbeflissen und beeilte mich schnell aus der Küche weg zu kommen.

Im Wohnzimmer traf ich Maria an, sie war alleine. Weder ihre Mutter noch der alte Graf waren irgendwo zu sehen. „Hallo Maria, ich bin Anna“ stellte ich mich höflich vor. Ich hatte keine Erfahrung mit Kindern aber ich bilde mir ein ich habe es ganz gut gemacht. Sie lachte mich fröhlich an. „Hallo Anna.“ sagte sie glücklich. Ihr herzliches Wesen erwärmte sofort mein Herz und ich dachte nicht länger an das, was ich bisher hier erlebt hatte. „Komm, wir gehen ein wenig spazieren.“ sagte ich zu ihr und nahm sie an die Hand. Ohne zu zögern ging sie mit mir mit, als wir in den Frühlingsmorgen hinaus gingen.

Maria hatte keinerlei Scheu vor mir. Sie erzählte mir sofort wie alt sie war, was sie alles schon konnte und so weiter. „Und, gefällt es dir denn hier?“ fragte ich sie freundlich. Kurz wich das Lächeln aus ihrem Gesicht.„Ich weiß nicht. Mama ist immer so traurig seid Papa weg ist und ich glaube Großvater ist nicht wirklich glücklich darüber das ich hier bin.Das Fräulein Weiß versucht immer nett zu mir zu sein aber irgendwie… auch sie hätte es wohl lieber wenn ich nicht hier wäre.“ erklärte sie.

Ich strich ihr sanft über den Kopf. Zunächst war ich versucht ihr zu erklären, dass der alte Graf ihr Urgroßvater ist und nicht ihr Großvater aber ich entschloss mich es nicht zu tun. Ich fürchtete dies wäre zu komplex für ihr kleines Hirn gewesen. Der Graf war ein alter Mann, Großväter waren alte Männer also warum sollte sie ihn nicht so bezeichnen?

„Weißt du ich denke alle sind froh das du hier bist. Sie können es nur nicht so zeigen. Außerdem, ich bin sehr froh das du hier bist.“ antwortete ich und das war die Wahrheit. Sie war die einzige Person die weder unfreundlich zu mir war noch mich ignorierte und darüber war ich sehr dankbar. Wir spazierten noch eine Weile über die Ländereien, plauderten über dies und das und merkten gar nicht wie die Zeit verging. Zum Glück schien ich eine Art innere Uhr zu haben, welche mich rechtzeitig warnte das es bald Mittagszeit war. Dem war es zu verdanken, dass wir rechtzeitig zur Andacht in der Kapelle waren. Die Mittagsandacht lief genauso wie die Morgenandacht, mit dem Unterschied das ich nun in der zweiten Reihe saß. Die junge Gräfin schien sich immer noch nicht wohl zu fühlen und so war es meine Aufgabe neben Maria zu sitzen und darauf zu achten dass sie sich ordentlich benahm. Zum Glück machte mir das Kind keinen Ärger, es brachte die ganze Sache routinierter über die Bühne als ich.

Ich freute mich bereits darauf auch den Rest des Tages mit ihr zu verbringen, doch zu meiner großen Enttäuschung teilte mir Fräulein Weiß beim Mittagessen mit das Maria am Nachmittag bei ihrer Mutter sein würde und ich nach der Mittagsruhe die Möbel abstauben sollte.

Zumindest gab mir das die Gelegenheit meine neue Wohn- und Arbeitsstätte etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich hatte in meiner Kindheit hin und wieder einen Roman gelesen und wenn dort die Herrenhäuser von Adeligen beschrieben wurden, so sahen sie aus wie dieses Haus. Es gab kein elektrisches Licht und die Bibliothek bestand ausschließlich aus Büchern welche schon über 100 Jahre alt zu sein schien. Vor meiner Abreise hatte mein Vater mir ein Buch mitgebracht gehabt, „Das Kapital“ von Karl Marx. Er sagte mir, dass es sehr interessant sei. Leider hatte ich es zuhause liegen lassen und in diesem Bücherschrank würde ich es wohl kaum finden.

Ich hatte als Kind gerne gelesen, aber auch andere Werke aus meiner Jugend konnte ich nicht finden. Weder Moby Dick noch Frankenstein. Statt dessen diverse Ausgaben der Bibel und einige Bücher welche wohl in französisch geschrieben waren. Jedenfalls konnte ich mit den Titeln nichts anfangen.

Auch die Bilder sprachen eine deutliche Sprache. Der Kaiser blickte streng vom Kamin herab, so als wäre er noch immer der Mann welcher die Macht hat. Mir war schnell klar, all die neuen Ideen und die neue Zeit waren an diesem Ort spurlos dran vorbei gegangen. Hier herrschte immer noch das Kaiserreich.

Jedoch, eine Sache fiel mir besonders auf. Nämlich das fehlen sämtlicher Familienportraits. Ich hatte immer gelesen, das adelige Familien ihr ganzes Haus damit voll hingen aber das war hier nicht der Fall. Jedoch schien das mal anders gewesen zu sein, zumindest mussten einst mehr Bilder in diesem Haus gehangen haben. Denn an vielen Stellen war die Wand ausgeblichen in den Rahmen welcher eigentlich ein Bild zeigen sollte. Natürlich packte mich die Neugierde, aber ich beschloss das Fräulein Weiß nicht zu fragen. Sie sollte nicht denken dass ich mich in Sachen einmischte die mich nichts an gingen.

Ich verbrachte den Rest des Tages mit weiteren arbeiten des sauber machens. Maria sah ich erst bei der Abendandacht wieder, erneut in Begleitung ihrer Mutter welche noch immer die Trauerkleidung trug. Sie schien über den Verlust ihres Mannes nicht hinweg zu kommen. Auch das Fräulein Weiß sprach keine weiteren Worte mit mir.

Ich kontrollierte an diesem Abend zweimal den Wecker, so dass ich am nächsten Morgen nicht verschlafen würde. Doch wie es das Schicksal wollte, so war mir auch diesen Abend keine ruhige Nacht bescherrt. Es war die Natur, welche sich zu Wort meldete. Zunächst versuchte ich es zu unterdrücken, doch wurde der Drang immer stärker. Ich wusste das Nachtruhe war und ich mich eigentlich nicht aus meinem Zimmer bewegen sollte. Jedoch hatte ich es versäumt mir einen Nachttopf zu nehmen und so blieb mir nichts anders übrig. Ich musste mich leise nach unten bewegen um die Toilette aufzusuchen. Ich hoffte nur das mir das Fräulein Weiß nicht begegnen würde.

Vorsichtig nahm ich meine Kerze und stieg so leise wie möglich die Stufen hinab. Jedes knarren versetzte mir einen Stich ins Herz weil ich das Gefühl hatte es würde das ganze Haus wecken. Hinzu kam noch, dass ein so großes Haus zu dieser Nachtzeit äußert unheimlich ist. Ich war froh, als ich es ins Erdgeschoss geschafft hatte doch bevor ich in Triumph ausbrechen konnte, erkannte ich ein flackern aus dem Kaminzimmer. Ich hätte natürlich einfach weiter ins Badezimmer gehen sollen und mein Geschäft verrichten, jedoch war die Neugier stärker. Vorsichtig lugte ich in den Raum und erkannte das eine Gestalt in dem großen Sessel saß. Im schwachen Licht der Flammen erkannte ich, dass es der Graf sein musste. Eigentlich wollte ich mich schnell wieder zurück ziehen, jedoch hatte er mich wohl bemerkt. „Tritt näher“ forderte er mich auf. Da es nun zu spät war um noch weg zu laufen fügte ich mich meinen Schicksal und trat näher. „Herr Graf von Bärschwed.“ sagte ich und vollführte einen Knicks wobei ich mir einbildete das er mir ein wenig besser gelang als der am Tage zuvor. Er blickte aber nicht auf sondern starrte weiter in die Flammen als er mit mir sprach. „Du bist Anna, oder? Ich hatte noch keine Gelegenheit dich… willkommen zu heißen“ sagte er mit schwacher Stimme. „J-Ja, Herr“ antwortete ich etwas furchtsam und scholtete mich selbst weil ich mir so unbeholfen vorkam. Mein Blick wanderte im Raum umher, auf der Suche nach etwas Halt und fiel auf die Zeitung welche auf dem kleinen Beistelltisch lag. Ich war geradezu verwundert, sie zu sehen. Sicher, ich wusste ja das der Kutscher sie morgens brachte und das irgendjemand sie lesen würde.

Aber nachdem dieses Haus wie aus der Vergangenheit erschien, hatte ich mir irgendwie nicht vorstellen können das der Graf am aktuellen Weltgeschehen interessiert war. Er bemerkte wohl, was meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. „Hast du sie schon gelesen? Du kannst sie dir morgen nehmen. Diese Narren… in Versaille verhandeln sie gerade. Was meinst du was passieren wird?“ fragte er mich. Ich zögerte kurz, mir wurde befohlen nicht über Politik zu reden. Er bemerkte mein Zögern. „Ich nehme an Fräulein Weiß hat dir verboten mit mir über so etwas zu sprechen. Sie denkt immer noch sie kann das alles von mir fern halten aber ich weiß was die Stunde geschlagen hat. Der Kaiser ist im Exil und das was früher noch galt, gilt heute nicht mehr. Die Menschen verlangen nach etwas Neuem, etwas was der alten Grundordnung wiederspricht. Kommunisten nennen sie sich. Oder Nationalsozialisten, diese neue Bewegung. Das wird noch gefährlich werden, Antisemitismus… Narren allersamt. Aber jetzt… ich sage dir was passieren wird. Wir haben den Krieg verloren, und jetzt müssen wir bezahlen. Und die Franzosen haben noch eine Rechnung mit uns offen. Ich habe selber dort gekämpft, 1870 als junger Mann. Mein Bein.. es ist lahm. Das habe ich mir da geholt. Verfluchtes Frankreich, es bringt nur Unglück über unsere Familie. Wäre es nicht dann…“ er sprach nicht weiter, ich nahm an er wollte zum Ausdruck bringen dass dann sein Schwiegersohn noch leben würde.

„Wir werden bezahlen weil wir Narren waren und diesen Krieg begonnen haben. Deutschland wird den Preis zahlen und das nicht nur heute sondern über viele Jahre weg.  Für Narretei muss man immer zahlen.“ Er schwieg und starrte wieder ins Feuer. Ich wollte etwas sagen, doch in diesem Moment ertönte wieder das Hundgebell welches ich schon am Abend zuvor gehört hatte. Zunächst wollte ich den Grafen fragen ob es hier viele, wilde Hunde gab. Wenn Fräulein Weiß schon mit der Politik unrecht hatte, dann vielleicht auch damit. Doch ich unterließ es als ich sah wie er reagierte. Er grub seine Fingernägel fest in die Lehne und sein zu einer Fratze verzogenes Gesicht war aschfahl. Bei jedem Bellen zuckte er zusammen. Er musste wohl die ganze Zeit die Luft angehalten haben, denn als das Hundegebell verstummt war atmete er schwer aus. „Für Narretei muss man immer zahlen… für Narretei muss man immer zahlen…“ murmelte er vor sich hin. Er schien mich gar nicht mehr zu bemerken und in diesem Moment erschien es mir das Günstigste mich zurück zu ziehen. Ich wusste nicht was da gerade genau mit ihm passiert war, aber er machte mir Angst. Ich verrichtete mein Geschäft, weshalb ich ursprünglich gekommen war und als ich das Badezimmer verließ und wieder in meine Dachkammer zurück steigen wollte, hörte ich immer noch aus dem Kaminzimmer das Murmeln „Für Narretei muss man immer zahlen.“

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