ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
„Es gibt keine Gerechtigkeit, nur Menschen mit Glück und Menschen mit Pech.“
-Orson Welles
Daria starrte die Decke an. Es war noch recht dunkel draußen. Vier vielleicht fünf Uhr morgens wird es gewesen sein. Sie blieb über Nacht auf Station so wie die Anderen. Sie wusste sie war jetzt an der Reihe. Das heute war ihr Tag, ob sie wollte oder nicht. Es war nur fair, immerhin wurde ihr Name zufällig gezogen. Am Wochenende lag es an Jessika und den Tag zuvor hatte es Nick erwischt. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie sich mit ihrem Schicksal letztendlich nur noch mager abfinden konnte. In der tiefen schwarzen Stille des Zimmers lief ihr eine heiße Träne über die Wange. Daria erschrak leicht, als es leise an der Tür klopfte. Sie sprach leise: „Ja bitte?“ Die Tür öffnete sich und Tom trat ein Stück in den Raum. „Bist du schon wach?“ fragte er „Noch“, korrigierte sie ihn und rieb sich sanft die Augen. „Ich habe kein Auge zu bekommen.“ „Keiner von uns hat das.“ „erwiderte Tom und blickte bedrückt zu Boden.“ Hör zu, du musst das nicht tun. Mike und ich haben einen Plan wir können dich hier raus holen ich lenk die Anderen ab und…“ „Nein!“ stockte sie entschlossen „Du weißt die anderen haben es auch für uns getan. Ich werde nicht fortlaufen wenn das bedeutet, dass morgen nur ein Anderer gehen muss!“ er seufzte „Denk daran, wir wissen nicht was da oben auf dich wartet vielleicht endet es mit dir.“ Eine betretende Stille überkam den Raum, dann wiederholte Daria leise: „Es endet…“ Tom fragte etwas erstickt: „Hast du Angst?“ Eine Weile starrte sie die Wand an. Dann sah sie Tom kalt in die Augen und sprach: „Ja Tom… Ja das habe ich“
Der morgen brach schnell herein, auch wenn es keinen Unterschied machte. Schon seit einigen Jahren lag die kleine Talstadt in einem konstanten dichten Nebel. Manchmal war er so dicht, dass man ohne eine gute Uhr unmöglich wissen konnte ob es Tag oder Nacht war. Der Mangel an Sonnenlicht sorgte dafür, dass die Ernten dürr ausfielen und das Wasser dick, grünlich und schrecklich sauer wurde. Es schneite sehr oft. Der Schnee machte viele Menschen krank. Keiner wusste warum. Einige Stunden später trat Daria aus ihrem Zimmer, wo sie bereits von leicht hoffenden, doch traurigen Gesichtern erwartet wurde. „Es wird Zeit“ sprach sie in die Runde.
Helena die Abteilungsleiterin umarmte sie mit Tränen in den Augen „Oh Daria, du warst ein gutes Mädchen, du hast so viel von deiner Mutter. Ich wünsche dir all unser Glück für deinen Weg.“ Dalia lächelte „Ich danke dir und auch euch Anderen. Es werden Tage kommen an denen wir nichts mehr fürchten müssen.“ Sie hing sich ihre Ledertasche um und zog Mantel und Schuhe an. Als letztes gab ihr Mike den Weg vor. „Am Ende der Straße beginnt der graue Pfad dort musst du hinauf.“ Sie nickte, trat vor die Tür und begann ihre schwere Reise. Als sie den Fuß des Pfades erreicht hatte hielt sie inne. Die dicke Nebelschicht verdeckte jegliche Sicht auf das Ende. Du kannst einfach verschwinden. Du kannst fortlaufen, dachte sie. Doch sie wischte den Gedanken schweren Mutes weg und schritt den Pfad entlang. Allmählich hatte sie das Gefühl leicht bergauf zu gehen. Es kam ihr auch so vor, als würde es dunkler werden. Auch wenn sie den schwachen Lichtstrahlen entgegenlief. Sie dachte an ihre vergangenen Tage vor dem Nebel, vor alle dem. Es war noch nicht allzu lang her. Schließlich war sie ja selbst noch ein Kind. Sie dachte an die Schmetterling die sie lachend im Garten mit ihren Händen einzufangen versuchte. Einmal fing sie tatsächlich einen. Es war ein Nachtfalter. Der linke Flügel war etwas verkümmert. Ihre Mutter umarmte sie von hinten und sagte „Das Leben dieses Tieres liegt nun in deinen Händen wie du in meinen Armen liegst und doch müssen wir loslassen, immerhin ist es nicht das unsere.“ Sie vermisste ihre Mutter so sehr…Sie war eines Morgens einfach nicht mehr aufgewacht. Diese tiefe schmerzende Einsamkeit überkam sie wieder und sie schritt schneller voran. Allmählich bildete sie sich ein, ein Flüstern zu hören. Es schien als käme es aus den Bäumen. Jetzt nahm der Nebel eine tiefrote Farbe an. Die Stimmen wurden lauter, nahezu Dröhnend und trieben sie geradezu den Pfad hinauf. Plötzlich brach sie durch die Wolkenschicht und fiel über einen Stein. Als sie ihre Augen öffnete sah sie Zu ihrem Erstaunen Die Sonne, über der Nebeldecke des Tales wie sie die Berggipfel emporstieg. Ein bittersüßer Schmerz ergriff ihr Herz. Nur eine handvoll Menschen hatten diesen Anblick wieder seit einer Ewigkeit genießen können. Sie richtete sich auf und sah sich um. Eine grüne frische Wiese breitete sich auf dem Hügel aus und direkt vor ihr lag ein tiefblauer kleiner Teich, erfüllt vom lebhaften Geplätscher eines Wasserfalls. Es war alles so wunderschön, so frei, so heilend. Sie stürzte zum Teich um das frische Wasser zu trinken. Im ewigen Blau des Teiches spiegelte sich direkt vor ihr, ihre Mutter. Sie sprach mit der sanften Stimme, die Daria so lang und doch so kurz begleitete „Trink“, sprach sie „Es wir dich zu mir führen.“ Voller Hoffnung, voller Tränen sah sie das graue Gemäuer hinter der Wiese nicht. Wie es leblos und Kalt empor ragte mit aufgeschlagener Vordertür. Sie bemerkte auch die Lange, dürre, grauhäutige Gestalt nicht die neben ihr stand. Mit silbern spiegelnden glasigen Augen und einem breitem fleischigem Grinsen von schwarzen, klebrigen Zahnreihen sah sie ihr zu wie sie sich Dem Wasser näherte. Daria erschrak als ihr Gesicht in das eiskalte Wasser eintauchte. Zum Trinken…zu tief. Sie wollte sich zurückziehen, doch der starke graue arm war schneller. Es endet…, dachte sie. „Du brauchst keine Angst haben“ flüsterte eine gehässige Stimme zu ihr“, als sie ertrank. Die Kreatur grinste noch breiter als das Mädchen sich nicht mehr wehrte.
Wenn die Sonne erneut die Gipfel erklimmt würden es 20 Gräber sein.