
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es war noch sehr früh am Morgen, als mich der Anruf erreichte, der mein Leben komplett ändern sollte. Ich kam gerade von einer nächtlichen Observation nach Hause und wollte mich gerade ins Bett legen, als auch schon das Telefon klingelte. Genervt hob ich den Hörer ab und sagte schroff: „Wer zum Teufel ist da? Wenn es nicht wichtig ist, drehe ich Ihnen den Hals um!“ Am anderem Ende der Leitung meldete sich nach kurzem Zögern einer meiner Detektivs: „Ehm, entschuldige Alex, aber wir haben gerade einen Vermisstenfall rein bekommen und der Captain hat dir, bzw uns diesen Fall übergeben.“ Noch genervter antwortete ich: „Warum denn uns? Wir haben doch extra eine Abteilung dafür, außerdem haben wir selbst noch drei offene Fälle und davon mal abgesehen….“ Doch bevor ich mich in Rage reden konnte sagte er: „Alex, es handelt sich um einen kritischen Vermisstenfall.“ Für einen Moment sagte ich nichts, ich musste erst einmal schlucken: „Ein kritischer? Das heißt ein Kind wird vermisst? Ist das wahr?“ „Ja, leider, vor einer Stunde kam die Meldung rein. Die Mutter des Vermissten rief bei uns an, sie wollte ausdrücklich nur mit dir sprechen, wir konnten sie soweit beruhigen und überreden uns mitzuteilen worum es geht. Sie ist vor fünfzehn Minuten hier aufgetaucht und schreit uns die ganze Zeit an, sie wolle dich sprechen.“ Verwundert erwiederte ich: „Was? Warum mit mir?“ Nach kurzem Zögern: „Alex, es ist deine Tochter.“ Als ich das hörte, senkte ich den Hörer. Mir wurde auf einmal kalt, meine Hände begannen zu zittern und meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich sackte auf das Bett, jegliche Kraft schien aus mir zu entweichen und wie durch Watte hörte ich, wie der Detective meinen Namen sagte. Ich hob den Hörer und sagte nur: „Ich bin gleich da!“ Mehr konnte ich nicht sagen. Meine Stimme versagte und ich sank auf den Boden. In Gedanken starrte ich die Wand an. Ich wusste nur zu gut, wie solche Fälle endeten, denn ich hatte zwanzig Jahre in der Vermisstenabteilung gearbeitet. Zu achtzig Prozent wurden die vermissten Personen entweder gar nicht gefunden, oder sie waren nicht mehr am Leben, wenn man sie fand. Doch ich versuchte mir Mut ein zu reden, dass es bestimmt nur einen triftigen Grund gäbe, oder dass es nur ein Missverständnis sei. Tief im Inneren glaubte ich aber schon gar nicht daran. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich an zu ziehen und in meinen Wagen zu steigen.
Während der ganzen Fahrt malte ich mir die schlimmsten Szenarien aus, verwarf sie wieder, nur um mir noch schlimmere aus zu denken. In meinem Kopf überschlug sich alles, als ich vor dem Polizeipresidium hielt und stürmisch ausstieg. Ohne zu Grüßen lief ich am Informationsschalter vorbei und in den Aufzug. Heftig drückte ich das richtige Stockwerk. Meine Hände zitterten so sehr, dass ich sie auf und zu ballen musste um sie zu entkrampfen, nervös starrte ich die Deckenlampe an und biss mir ständig auf die Lippen. Die Tür öffnete sich und ich stürmte aus dem Aufzug. Auf halben Weg zu meinem Büro, kam mir der Detectiv entgegen der mich angerufen hatte. Mit Sorgenvoller Miene reichte er mir die Hand. Anscheinend merkte er wie sehr ich am Zittern war, denn er fragte: „Wie geht es dir? Soll ich dir etwas bringen?“ Stumm schüttelte ich den Kopf. Am liebsten währe ich jetzt gar nicht hier, sondern in meiner Wohnung mit literweise Alkohol. Doch das konnte ich ihm natürlich nicht sagen, also holte ich tief Luft: „Nein, es geht schon. Wo ist sie?“ Immernoch Sorgenvoll zeigte er mit seinem Daumen hinter sich auf mein Büro: „Sie wartet dort auf dich. Doch bevor du rein gehst muss ich dir etwas zeigen.“ Er ging voran zu seinem Schreibtisch und öffnete die oberste Schublade. Herraus holte er ein Stück Papier. Auf dem Fetzen stand mit ordentlicher Handschrift und an mich signiert:
Du nahmst mir mein Gesicht, nun nehme ich mir das deiner Kindeskinder!
Schockiert und Verständnislos sah ich meinen langjährigen und besten Freund an und las erneut was da stand. „Marc, was zum Teufel bedeutet das! Wenn sich da jemand einen Scherz erlaubt dann….“ Voller Wut entriss ich ihm den Zettel und knüllte ihn zusammen. „Alex!“ Behutsam öffnete Marc meine Hand und nahm den Zettel. Vorsichtig glättete er ihn und sah mich dabei mit prüfenden Blick an. „Deine Tochter sagt, dass dies hier an ihre Haustür genagelt war. Außerdem noch etwas anderes, aber das wollte sie mir nicht sagen, nur dir.“ Ich schüttelte immer noch zu tiefst schockierd den Kopf. Er fragte mich: „Soll ich mit rein?“ Ich hob den Kopf und sah ihm in die Augen. Deutlich konnte ich mein Gesicht darin wieder spiegelnd sehen. Rote, verweinte Augen, ein fassungsloser Blick starrten zurück. Ich ertrug nicht was ich sah und schaute schnell wieder weg. Mit leiser Stimme sagte ich: „Nein, es ist besser du wartest hier und ich gehe alleine rein:“ Und ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging auf mein Büro zu. Alles in mir sträubte sich davor durch diese Tür zu gehen. Noch einmal tief Luft holen…. Noch in der Sekunde in der ich die Tür öffnete, schlang sich etwas um meinen Hals und drückte mir fast die Luft ab. Erschrocken griff ich danach, und merkte im gleichen Moment, dass es meine Tochter war die mich umarmte und fest drückte.Sofort hatte ich wieder das Gefühl wie damals, als sie noch klein war und getröstet werden musste. Ich nahm sie in den Arm und strich sanft über ihr wünderschönes und weiches Haar. Mein Kopf schmiegte sich an ihren und ich atmete teif ihren leicht parfümierten Geruch ein. Mit geschlossenen Augen sagte ich: „Alles wird gut Tracy, ich bin jetzt da, du brauchst keine Angst zu haben.“ Sie löste sich aus der Umarmung und sah mir tief in die Augen. Mir kam es vor, als sei sie wieder zehn Jahre alt, denn sie sah mich mit dem selben Blick an, den sie schon damals gehabt hatte, wenn sie traurig war. Und genau wie damals brach es mir das Herz sie so zu sehen. Ich geleitete sie zu einem der Stühle vor meinem Schreibtisch und drückte sie sanft in die Lehne. Daraufhin umrundete ich den Tisch und setzte mich ebenfalls, bedechtig, in meinen Stuhl. Mir kam er seltsam hart vor, ich rückte hin und her, doch fand keine bequeme Haltung, so ließ ich es. Stattdessen sah ich meine Tochter an wie sie so da saß, verkrampft in ihren schicken Klamotten, die wahrscheinlich in Eile und wahrlos ausgesucht, zerknittert an ihrem auffällig dünnen Leib hingen. Ihr sonst so schönes und warmherziges Gesicht, nun verweint, sorgenvoll, bekümmert und niedergeschlagen. Ihre Augen waren ihrer strahlenden Schönheit beraubt, abgestumpft und erschreckend leer. Ich verabscheute es sie so zu sehen. „Nun, Tracy, erzähl mir bitte was eigentlich los ist. Marc sagte ein Kind wird vermisst. Sag mir bitte dass mit Lucas und Emilie alles in Ordnung ist!“ Meine Tochter senkte den Kopf als sie mit brüchiger Stimme erzählte: „Ich war mit ein paar Freundinnen nach langer Zeit mal wieder auf einer Party. Zuerst wollte ich eigentlich nicht hin, doch sie überredeten mich und sagten ich solle mal wieder Spaß haben, denn ich würde nur noch arbeiten und mich um meine Kinder kümmern. In gewisser Weise hatten sie ja Recht, denn seid mein Mann uns verlassen hat, musste ich mich um so vieles kümmern.“ Ich nickte ihr aufmunternd zu. „Jedenfalls, ich organisierte einen Babysitter und ging mit auf die Party. Als ich heute Nacht wieder nach Hause kam, prüfte ich natürlich als erstes ob meine Kinder schon im Bett lagen. Du weißt ja wie Lucas und Emilie rum zicken wenn es darum geht ins Bett zu gehen.“ Ich nickte abermals und dachte an die Abenden als ich noch die Zeit hatte auf die beiden auf zu passen. Lucas war acht und Emilie drei. Emilie vergötterte ihren großen Bruder und der wiederum nutzte das schamlos aus, indem er ihr vielerlei Flausen in den Kopf setzte. Meine Tochter und auch ich sind daher schon einige Male an unsere Grenzen der Belastbarkeit gekommen. Doch im Grunde waren beide Kinder ein Musterbeispiel an guter Erziehung.
Tracy schluckte und sagte: „Mir fiel auf dass die Babysitterin gar nicht mehr da war, zuerst machte ich mir keine Gedanken darum und ging zuerst in Emilies Zimmer. Sie schlief in ihrem Bettchen und ich gin daraufhin in das Zimmer von Lucas. Ich konnte ihn zuerst nicht sehen also dachte ich er liege unter der Decke. Ich sah nicht weiter nach und ging hinunter in das Wohnzimmer, als ich draußen jemand an die Tür klopfen hörte. Verwundert, wer mich um diese Zeit besucht, ging ich zur Tür. Doch draußen war niemand. Ich sah mich um und entdeckte das jemand einen Brief an die Tür genagelt hatte. Etwas wütend sah ich mich nochmal um, konnte aber nach wie vor niemanden sehen. Ich nahm den Brief und fand diesen Zettel, ich laß ihn und..“ Sie schüttelte den Kopf und Tränen flossen ihr aus den Augen. „Ich stürmte sofort nach oben in Lucas Zimmer und riss die Bettdecke weg. Er war nicht da!“ Nun schluchzte sie und fuhr mit verweinter Stimme fort: „Ich suchte im ganzen Haus, lief zu den Nachbarn, weckte sie auf und fragte ob sie etwas gesehen oder mitbekommen hätten. Das haben sie nicht!. Ich rief die Nummer der Babysitterin an, doch es kam nur die Mailbox. Schließlich rief ich hier auf dem Revier an.“ Unfähig weiter zu sprechen sackte sie in sich zusammen und weinte hemmungslos. Schnell stand ich auf und ging zu ihr. Ich schlang meine Arme um ihren zitternden Körper und hob ihr Gesicht an. „Du sagtest es war noch etwas in dem Brief!“ Sie nickte und holte eine kleine Plastiktüte hervor. Sie legte sie auf meinen Schreibtisch und ich rückte näher um besser sehen zu können was in dem Tütchen war. Augenblicklich spürte ich wie mein Herz in die Hose rutschte und meine Hände zu schwitzen begannen. Vollkommen fassungslos und unfähig zu reden schaute ich erst die Tüte an, dann meine Tochter und schließlich wieder die Tüte.
In der Tüte befanden sich blond gelockte Haare und nicht nur das, die Haare hingen sogar noch an einem kleinen Stück Kopfhaut. Doch das schrecklichste war, es waren unverkennbar Haare von Lucas……