
Der Oberst II: Gemeinsamkeiten
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Kapitel 1: Feindseligkeiten
Die Welt ist
im Aufruhr. Sie wurde fast vollkommen zerstört. Von einem übermächtigen Wesen.
Es ist ein Wunder, dass meine Mannschaft und ich es geschafft haben, dem zu
entgehen. Mir ist egal, wie es aufgehalten wurde.
„Herr Oberst? Die Lage entspannt sich. Dieses Wesen ist verschwunden. Wie
lauten ihre nächsten Anweisungen?“, fragt mich meine Beraterin.
Nachdenklich streiche ich mir über meinen Drei-Tage-Bart, während mein
aufmerksamer Blick aus dem Fenster gerichtet ist. Er wandert über das
mattaussehende Gelände meiner Kaserne. Die Apokalypse kommt mir gerade recht.
„Kundschaftet die Stadt und die Gebiete im Umkreis von 100 Kilometer aus.“,
befehle ich im autoritären Tonfall, welcher gleichzeitig meine Macht
mitschwingen lässt.
„Jawohl, Oberst.“, erklingt die geistlose Bestätigung meiner
Untergebenen. Meine Übernahme wird beginnen. Fixiere mein Ebenbild in der
Spiegelung des Fensters. Meine eisblauen Augen fixieren mich selbst scharf.
Keiner hält den Adleraugen stand.
„Herr
Oberst? Ihr Gast ist eingetroffen.“ Ich nicke zum Zeichen, dass ich
verstehe.
„Bitte ihn herein und lass uns allein.“, befehle ich kühl, ohne
meinen Soldaten anzuschauen. Ein Klicken an der Tür. Schwere Schritte eines
stämmigen Mannes. Ich beginne breit zu lächeln.
„Guten Tag, SCP-Unknown“, begrüßt mich eine tiefe, raue Stimme
ungewöhnlich laut. Sie ist mit einem markanten, russischem Akzent untersetzt.
Ich drehe mich zu ihm um und bedeute ihm per Handzeichen, Platz zu nehmen. Der
grauhaarige, breitgebaute Mann, mit klischeehafter Pudelmütze, tut wie ihm
geheißen.
Ich setze
mich auf meinen großen, schwarzen Lederstuhl. Meine behandschuhten Hände falten
sich zusammen. Eisblaue Augen treffen auf graue, doch nicht minder stechende.
Er mustert mich. Das neue Oberhaupt der S.C.P.-Foundation. Secure. Contain.
Protect. Die Foundation, die sich der „Aufbewahrung“ gefährlicher
Kreaturen und Objekte aller Art befasst. Mein einstiges Gefängnis…
„Nennen sie mich „Oberst““, verlange ich, ohne meine Kraft
zu benutzen. Außerhalb der Kaserne. Außerhalb meiner Sichtweise, ist seine
Verstärkung stationiert. Meine Spione haben mich darüber informiert. Sollte
demnach vorsichtig sein.
„Nun gut, Oberst. Sind sie über die aktuellen Entwicklungen
informiert?“, fragt mich der Russe.
Nachdenklich
lege ich meine Stirn in Falten.
„Ich wäre ein schlechter Anführer, wenn dem nicht so wäre.“, erwidere
ich kühl. Der andere Anführer einer anderen Organisation lächelt kurz. Er sieht
selbstsicher aus. Liegt wohl daran, dass er mich mitnehmen will und er
sicherlich auf mich vorbereitet ist.
„Da haben sie wohl Recht, mein werter Oberst. Wissen sie, meine
Vorgängerin ist leider von uns gegangen. Die SCP ist wieder im Aufbau und
naja.“, erklärt er mit festem Blick auf mich.
Er redet um den heißen Brei. Womöglich um Zeit zu schinden. Hebe mein Knie,
welcher unter dem großen Schreibtisch einen Knopf betätigt. Ein stiller Alarm.
Wenn er ertönt, werden die Selbstschussanlagen aktiviert. Wenn diese Bastarde
eintreffen, werden sie zerschossen.
„Sie
wollen mich mitnehmen, liege ich richtig?“, stelle ich wissend die Frage.
Sein freundlicher Blick gefriert. Langsam verschränkt er seine Arme, was seinen
ohnehin schon zum Reißen gespannten, grauen Mantel, noch breiter wirken lässt.
Meine Adleraugen stechen in die Seinen.
„Richtig. Dies geschieht mit oder ohne ihre Zustimmung. Die Kavallerie
wird ihre….“Kaserne“ auseinander nehmen, wenn sie sich weigern
sollten. Und denken sie nicht einmal daran, ihre Macht zu gebrauchen.“,
gibt der Angesprochene kalt zurück und deutet auf seine Hörgeräte. Er braucht
ein Hörgerät? Simpel, aber genial. Ein tauber, alter Mann ist wohl immun gegen
mich. Lache kurz auf.
„Tut mir leid. Ich muss ihr „freundliches
Angebot“ leider ablehnen.“, antworte ich ruhig und höflich. Sein
Blick. Kalt. Er räuspert sich.
„Nun denn. Dann lassen Sie mir keine andere Wahl..SCP-048.“, sagt der
Russe kalt und nimmt sein Walkie Talkie zur Hand. Diese Betitelung. Lange her,
dass man mich bei meiner Originalnummerierung bezeichnet hat.
SCP-048… „Die verfluchte SCP-Zahl“. Erinnere mich an ein Gespräch
mit Focault, der ehemaligen Leiterin der SCP.
„Jedes
Objekt mit dieser Nummerierung litt unter einer enormen Kurzlebigkeit, wurden
entwendet oder sind auf anderen Wegen der Foundation abhanden gekommen.
Personen mit dieser Nummerierung litten unter einer 50% höheren Todesrate oder
sind auf mysteriöse Weise verschwunden.“, erklingt ihre Erklärung in
meinen Erinnerungen. Mir ist bis heute nicht klar, weshalb sie mich dennoch mit
der Nummerierung gekennzeichnet hat. Bin damals über Nacht
einfach…verschwunden. Schlief auf meiner Liege ein und wachte auf dem Boden
eines seltsamen, verlassenen Krankenhauses wieder auf.
Focault hat mich wiedergefunden und fortan wurde ich als
„SCP-Unknown“, gekennzeichnet und in den riesigen Komplex
verfrachtet.
„SCP-Sicherheitskräfte.
Zugriff!“, reißt mich die barsche Stimme des neuen Leiters aus meinen
Gedanken. Mein Gesichtsausdruck bleibt neutral. Gleich erleben die
Sicherheitskräfte eine unliebsame Überraschung. Immer näherkommende Geräusche
von außen. Gepanzerte Truppentransporter. Sie halten lautstark vor den
Kasernen. Die Soldaten stürmen in die Gebäude. Schüsse. Schreie.
„Sir! Eine Falle…Selbstschussanlag-„, ertönt ein panischer Ruf aus
dem Walkie Talkie meines Gegenspielers. Die Ansage wird durch seinen eigenen
Todesschrei unterbrochen.
Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Ich drücke auf einen
Knopf, der für die Lautsprecher zuständig ist.
„Soldaten. Tötet jeden, der nicht zu uns gehört!“, befehle ich mit
meiner Macht.
Der Russe
springt auf. Seine Hände schnellen zu seiner Hüfte. Er will eine Waffe ziehen.
Zu vorsehbar. Stoße mich mit vom Boden hab. Springe wie ein Bär auf ihn zu.
Überraschtes Keuchen. Er lässt die Pistole fallen. Krümmt sich schmerzerfüllt
am Boden. Knie auf ihm. Meine behandschuhten Hände prügeln immer wieder auf
sein Gesicht ein. Fixiere mit meinen Knien seine Hände. Das war ein verdammt
kurzer Kampf. Habe darauf geachtet, dass sein Hörgerät noch an ist. Gehe mit
meinem Mund nah an sein Ohr.
„Nimm dir mein Kampfmesser und
entferne dir deine rechte Hand.“, befehle ich bösartig lächelnd, beende
die Fixierung und reiche ihm mein Messer.
„Jawohl, Oberst.“, akzeptiert er meinen Befehl und nimmt mein frisch
geschärftes Kampfmesser.
Ich stehe auf und nehme seine Pistole an mich. Sicher ist sicher. Die Schüsse
und wütenden Kampfschreie von außen halten weiter an.
Beobachte
den Russen, wie er das Messer an seine linke Hand ansetzt. Ziehe meine
Augenbraue hoch. Linke Hand? Er soll die andere Hand entfernen. Verdammt. Der
Kerl holt plötzlich aus und…lässt das Messer aufgrund akuter Durchbohrung
seiner Hand fallen. Habe blitzschnell reagiert und geschossen.
Eine Explosion erschüttert die Wand neben mir. Die Wände beginnen zu bröckeln.
Was zum Teufel ist da los!? Ein Knopfdruck.
„Rückzug. Standort Delta 3.5!“, befehle ich barsch und wende meinen
Blick zu meinem Feind. Er ist verschwunden. Lächel erstaunt. Habe ich ihn doch
tatsächlich unterschätzt. Das wird interessant..
Kapitel 2: Generationen treffen aufeinander
„Was
hat ein so stattlicher Mann in einer so herkömmlichen Spielunke
verloren?“, flirtet mich die Barfrau an. Eine Bar, in welcher ich mich für
gewöhnlich nicht einmal sehen lassen würde, wenn ich all meine Würde verloren
hätte. Angewidert schaue ich mich in diesem, nunja, Etablissement um.
Betrunkenes Pack, soweit das Auge reicht. An einem runden Tisch werden Karten
gespielt. Angespannte Gesichter. Ein Anflug von Betrug und die nervösen Finger
betätigen die Abzüge der Pistolen. An einem anderen Tisch wird um die Wette
getrunken. 4 Männer kippen sich einen Kurzen nach dem Anderen hinter. Ich
ignoriere die Barfrau bewusst, da ich mir erst ein Bild von der gesamten
Szenerie machen muss, bevor ich etwas trinken kann. In einer besonders
finsteren Ecke sitzen einige zwielichtige Gestalten. Ohne Frage in finstere
Geschäfte verwickelt. Man kann keine Gesichter erkennen, da die Lampe in der
Ecke nur ein mattes flackern von sich gibt. Doch aus einem Gesicht erglühen
verschiedenfarbige Augen. Grün und Blau. Ich kenne diesen Kerl. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf mein
Gesicht.
„Entschuldigung? Möchtest du etwas zu trinken?“, fragt mich die
nervöse Barfrau erneut. Drehe mich zu ihr um und blicke ihr stechenden Blickes
in ihre braunen Augen.
„Ein Schwarzbier.“, fordere ich barsch und wende meinen Blick wieder
in die Ecke. Die Gestalten sind plötzlich fast alle weg. Außer der Kerl mit den
verschieden farbigen Augen.
Einen Moment
später halte ich das gefüllte Bierglas in meiner Hand. Die leuchtenden Augen
des Kerls, dessen restliches Gesicht noch im Dunkeln liegt, sind auf mich
gerichtet. Er hat gemerkt, dass ich ihn beobachte. Grinse breit.
„Hört mal alle her! Greift Sleepless an. Sofort!“, schreie ich im
Befehlston. Nutze meine Macht, um die anderen 11 Personen dieser Bar zu
kontrollieren. Als 10 Leute sofort unvermittelt aufstehen und die Barfrau vor
den dreckigen Tresen tritt, nippe ich zufrieden an meinem Bier. Herber
Geschmack rinnt meine Kehle hinunter, als lautes Geschrei aufbrandet. Die
gesamte Bar stürmt gleichzeitig auf die ruhige Person in der Ecke zu. Diese
springt auf. Zückt etwas blitzendes. Kleine Klingen. Ich wende mich lächelnd
ab. Sie werden diesen Kerl nicht töten können. Todesschreie erfüllen dieses
Todesloch. Die Hölle bricht aus. Genauso wie zu meiner Zeit in der
Fremdenlegion. Kurz nach dem 1. Weltkrieg wurde der Soldat, der mich meine
eigenen Landsmänner hat töteten lassen, auf meine Macht aufmerksam.
Er nahm mich
mit sich zur Fremdenlegion und ließ mich als einziges Kind, dass jemals dort
aufgenommen wurde, ausbilden. Schmerzhafte Erinnerungen an die Ausbildung
schießen mir durch meinen von Kopfschmerzen betäubten Schädel. Die
ohrenbetäubenden Schreie sind die Quelle.
„Kämpft leise, ihr Maden!“, schreie ich wütend. Sofort verstummen die
Menschen und nur die stumpfen Geräusche des Kampfes sind noch zu hören. Viel
angenehmer.
Das
schwarze, herbe Gesöff wird mit jedem Schluck köstlicher. Ein letztes dumpfes
Geräusch eines leblosen Körpers. Schritte. Eine Klinge vor meinem Hals. Zu
dünne Klinge. Der und seiner Skalpelle. Wie unnütz.
„Was zum Teufel hast du da getan!?“, fragt Sleepless mit drohender
Stimme hinter mir. Seine bebende Stimme ist sehr jugendlich. Er scheint nicht
viel älter als 20 zu sein. Ich schaue ihn nicht an. Mein Lächeln bleibt
erhalten.
„Ich wollte mit dir unter 4 Augen reden. Die Bar war zu voll. Jetzt haben
wir Ruhe. Setz dich!“, befehle ich unter Einsatz meiner Macht.
„Vergiss es. Nenn mir einen guten Grund, warum ich dir nicht
augenblicklich deine gottverdammte Kehle aufschneiden sollte.“, fordert
nun er.
Nicht übel. Er widersteht mir. Dieser Kerl ist gefährlich. Ich sollte ihn nicht
unterschätzen. Langsam drehe ich meinen Kopf, sodass ich ihn von der Seite
anschauen kann.
„Weil wir einen gemeinsamen Feind haben. Die SCP. Sie sind hinter uns
beiden her. Dir, weil du den alten Russen verärgert hast. Mir, weil ich eine
entflohene „Kreatur“ bin.“, erkläre ich mit ruhiger, fast
teilnahmsloser Stimme. Es hat keinen Sinn drohend zu wirken. Im Moment ist er
im Vorteil. Wenn es stimmt, was meine Informationen besagen, kann er mir meine
Macht nehmen.
Die Klinge
sinkt. Lautes Lachen. Es klingt krankhaft. Selbst ich bekomme Gänsehaut. Dieser
Kerl ist furchterregend.
„Werde dir nicht helfen. Kümmere dich um deinen eigenen Scheiß, Oberst.
Die SCP hat mehr Interesse an dir, als an jeden anderen. Viel Spaß.“, sagt
der Schlaflose amüsiert. Seine Schritte entfernen sich aus der Bar. Knirsche
mit den Zähnen. Das hätte mir klar sein müssen. Ein Versuch war es wert. Ich
schaue mich dennoch frustriert um. Was habe ich erreicht? Eine Bar, dessen alte
Farbe, durch die neue Farbe „Lebenssaft“ ersetzt wurde. Und ein
Mörder, der mich verspottet. Was für ein Scheiß Tag.
„Sir? Wir haben in einer Zweigstelle ihr Ziel gefunden. Wir sollten
los.“, dröhnt die Stimme meiner Beraterin aus meinem In-Ear Kopfhörer.
„Gut.“, beantworte ich und stehe lächelnd auf. Doch noch ein
Lichtblick.
Epilog: Blut
Die
Zweigstelle ist ein unscheinbares Lagerhaus inmitten eines großen
Fabrikkomplexes. Von außen scheinbar verfallen. Der Schein trügt. Tatsächlich
ist der Komplex schwer bewacht, durch unzählige Heckenschützen und Stoßtrupps
im Inneren. Die Heckenschützen sind über einen verschlüsselten Kanal
miteinander im Hörkontakt. Kinderkram. Meine Beraterin hat den Kanal gehackt.
Alles wartet so gesehen auf meinen Befehl.
Ich halte das Walkie Talkie vor meinen Mund. „Hört zu. Hier spricht der
Oberst. Tötet alle SCP Sicherheitskräfte. So leise wie möglich.“, befehle
ich kalt.
„Jawohl, Oberst“, kommt monoton zurück. Ich nicke meinen Soldaten zu.
Sie stürmen leise den gesamten Komplex. Von überall branden kurze Lichtblitze
auf. Mündungsfeuer. Schreie hallen durch die Gegend.
Die gesamte
Aktion ist in weniger als 5 Minuten vorbei. Ich schreite durch tote
Sicherheitsmänner und Soldaten. Meine Schritte plätschern. Es klingt, als würde
ich durch Regenpfützen schreiten. Meine Soldaten, die getötet wurden, sind in
Würde gestorben. Jeder von ihnen bringt mich meinem Ziel einen Schritt näher.
Ich stehe vor einer verschlossenen Stahltür.
Die Wände jedoch, sind halbtransparent. Sie umranden einen Raum, der sich
inmitten des großen Lagerraumes befindet.
Ich kann durchsehen, doch das, was sich darin befindet, ist nicht dazu in der
Lage. Es sieht nur weiße Wände. Langsam laufe ich an den Wänden entlang. Vor
der inneren Tür, befindet sich eine kleine Luftschleuse, in der ein einziger
Mann zu passen scheint. Die Zelle ist nicht gerade groß, doch möbliert. An
allen Seiten sind Klimaanlagen befestigt. Das Etwas innerhalb des Gefängnisses,
scheint ein männlicher Humanoide zu sein, der kerzengerade am Rand seiner
blanken Matratze ins Nichts starrt. Ein beklemmendes Gefühl breitet sich in mir
aus. Ich weiß nur zu gut, wie es ist, wie ein Versuchskaninchen festgehalten zu
werden. Balle meine behandschuhten Hände zu Fäusten.
„Ich
spüre eine eigenartige Präsens. Kein Mensch. Kein Feind. Wer kann es sein?
Einer von meiner Sorte? Ich spüre Interesse. An mir? Was will es von mir? Gib
dich zu erkennen.“, spricht es mit einer verzerrten Stimme. Der Körper des
Wesens ist anscheinend mit Blut überströmt. Nicht wie Blut, dass aus einer
Wunde austritt. Die Haut scheint nicht mehr existent zu sein. Die Adern selbst
sind blutrot gefärbt und der Körper scheint nur noch eine blutige Form zu sein.
Interessant.
„In der
Tat. Ich bin ebenfalls eine „Kreatur“, die einst von der SCP gefangen
gehalten wurde. Ich komme, um dir eine Kooperation vorzuschlagen.“,
beginne ich freundlich zu sprechen. Das blutige Wesen bewegt sich nicht. Es starrt
einfach nur starr an Tür. Langsam umkreise ich die transparenten Wände. Der weiße, einst sterile Boden, ist von
blutigen Fuß- und Handspuren übersät. Mehrere hellleuchtende Lampen strahlen
gerade zu grell.
„Kooperation?
Gegen die, die mich festhalten? Sie halten mich für gefährlich. Haben Tests an
mir durchgeführt. Ich verstehe nicht warum. Sie sagen, dass das Blut
unnatürlich sei. Sie IRREN! ES IST EINE GÖTTLICHE GABE!“, schreit es von
Sinnen. Zum ersten Mal bewegt es seinen Kopf. Es scheint mich direkt
anzustarren. Eine leichte Gänsehaut bildet sich an meinem Körper, als seine leeren,
trockenen Augen in die Meinen starren.
„Auch
an mir haben sie Experimente durchgeführt. Auch ich besitze eine göttliche
Gabe. Lass uns unsere Gaben verbünden. Sie nennen uns „Monster“. Sie
demütigen uns. Doch SIE sind die Monster. SIE haben uns zu dem gemacht, was wir
sind. DIE haben Schuld. Nicht wir. Lass sie uns gemeinsam vernichten,
SCP-790.“, halte ich meine Rede, während ich langsam die Wände entlang
gehe. Sie scheint Wirkung zu tragen.
Es steht
auf. Kommt direkt zu der Wand, hinter der ich stehe. Legt eine blutige Hand auf
die Wand. Winzige Blutranken tasten sich an jener entlang. Es nickt langsam.
„Bitte. Nenn mich, Bryan Jenson. Sie haben mir meinen Namen genommen. Sie
haben mir meine Würde genommen. ICH WILL SIE ALLE TOT SEHEN!“, schreit es
von Sinnen.
Ich beginne
zu lachen. Sehr gut.
„Willkommen, Bryan. Nenn mich einfach nur, Oberst.“, begrüße ich
meinen neuen Verbündeten freundlich und lege meine behandschuhte Hand auf meine
Seite der Wand. Langsam gehe ich sie entlang, bis zur Tür. Die Codierung hat
mir meine Beraterin bereits mitgeteilt. Ich tippe sie schnell ein. Mit einem
zischen, öffnet sich die Tür.
Der erste
Verbündete ist frei. Der Krieg gegen die SCP hat begonnen. Ich werde beenden,
was vor mir begonnen wurde….
Fortsetzung
folgt—
(Für die, die den ersten Verbündeten nachlesen wollen.)
(Die Bedeutung von Obersts wahrer Nummer)