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Ewiges Wartezimmer

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

»Was ich noch viel mehr hasse, als warten zu müssen, ist es, dies im Wartezimmer einer Arztpraxis tun zu müssen.« Diese Antwort würde ich vermutlich geben, stünde die Frage meiner größten Abneigung im Raum. »Tick, tick, tick, tick, tick, tick.« Die Zeiger der Uhr, über mir, standen gerade auf 8:28 Uhr. Ein älterer Mann, etwa in den Mitte Sechzigern, hustete direkt neben mir, laut Hals herum. Dabei blätterte er, mit hochgezogener Augenbraue, in einer dieser alten Zeitschriften, wie sie üblicherweise in jedem Wartezimmer gestapelt sind. Er las den Klatsch mit einer Mimik, als ob darin alle Universalfragen des Lebens in Brief und Siegel stünden, derweil nahm sein Husten immer mehr an Fahrt auf. »Du alter Sack. Zig Jahre Lebenserfahrung auf dem Buckel und Manieren bleiben dir immer noch aus… Hauptsache mir die Luft verseuchen. Eine hauen könnte ich dir!«, ging es mir durch den Kopf, denn – seit nunmehr dreißig Minuten des Wartens – hustete er mir schon fast direkt ins Ohr, mit einem halb blökendem Geräusch. Nicht mal ein anständiges „sich weg drehen“ oder sich die Armbeugen vor den Mund halten, scheint ihm eine Anstrengung wert. Der Kerl regte mich zwar auf, doch gleichzeitig fehlte mir gerade der Wille, um mich zu beschweren. So nahm ich es einfach mit verschränkten Armen hin, zog mir den Kragen hoch und schwieg. »Tick, tick, tick, tick, tick, tick.« In einer anderen Ecke, mit einem Abstand zu dem Alten und mir; als wolle diese uns nonverbal mitteilen: »Ihr Schmierfinken bleibt mir besser fern!«, saß noch eine Frau, vermutlich in ihren Dreißigern. Die Beine übereinandergelegt und geistig komplett von ihrem Smartphone eingenommen, auf welchen sie mit schick lackierten Fingernägeln herum tippte. Ich hasste es mehr als alles andere, in einer Arztpraxis warten zu müssen und im Beisammensein solcher Tölpel verkommt es zur Quintessenz aller Unannehmlichkeit. Über vierzig Minuten waren es nun schon.

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