
Destructive Decisions Kapitel 1 „Lemmih Mi“
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es war kalt hier unten. Das war aber schon immer so gewesen, die Kälte hatte daher eher etwas Vertrautes für mich … und genau so war es natürlich auch beabsichtigt. Nicht einmal meine Kleidung konnte etwas dagegen tun. Ich trug ein schwarzes Gewand, welches ganz gemäß der Tradition silberne Verzierungen besaß. Exakt die selbe Kleidung trug auch Salvan.
Salvan war, genau wie ich, vor 12 Jahren an diesen Ort gebracht worden. Mit fünf Jahren wurden wir entführt…. nein.. ausgewählt. Insgesamt waren wir damals neun Akolythen. Ich kann mich noch genau erinnern wie ich damals das Bergwerk betrat und circa 2700 Meter in die Tiefe fuhr. In der untersten Ebene wurden die Wege immer größer und man stieß in eine Art unterirdisches Gewölbe vor, dessen Wände und Fundamente deutlich älter waren als alles, was ich davor kannte.
Hier unten wurden Salvan und ich trainiert. Salvan war natürlich nicht sein echter Name. Uns wurden bei der Ankunft unsere ehemaligen Namen genommen und durch unsere „wahren Geburtsnamen“ ersetzt. Dieser Vorgang sollte uns stärker machen und uns helfen zu dem zu werden, als was wir geboren wurden. Ich erhielt den Namen „Alastor“. Vor Salvan und mir lief Lady Ruha. Sie war ebenfalls in einem schwarzen Gewand gekleidet, welches mit Rubinen besetzt war. Sie hatte ein Gesicht wie eine Maske. Sie besaß keine Mimik und sprach nie. Lady Ruha hatte uns in den letzten 12 Jahren hier unten hart trainiert. In dieser Zeit hatte sie drei Akolythen, welche versuchten zu fliehen getötet und zwei weitere aufgrund ihrer Schwäche vernichtet. Salvan und ich töteten dann in einem Zweikampf jeweils unsere Duellierpartner und so waren nur noch wir zwei übrig. Wir bogen in den linken Korridor ab und gingen an den Zellen vorbei, welche einst unsere Schlafplätze waren und an den Lagerräumen, in welchem unvorstellbare Gegenstände gelagert wurden.
Am Ende angekommen standen wir drei vor einem 13 Meter hohem Tor. Lady Ruha legte ihr Hand auf das Tor und es begann rote Energie zu pulsieren bis es sich schließlich öffnete. Das war also unsere Abschlussprüfung… Wir folgten unserer Mentorin in eine riesige Halle. Zu unseren Seiten war pure Dunkelheit, aus welcher uns dutzende Gestalten ansahen. Am Ende der Halle war eine Art Podest aus dunklem Gestein auf welchem vier Personen standen. Ich kannte nur zwei von ihnen. In der Mitte stand Fürst Yenlo, er hatte schwarzes Haar, grausame dunkle Augen und ein ebenso schwarzes Gewand welches mit Obsidian besetzt war. Rechts von ihm stand Lord Moloch, welcher einzig für seine Bestrafungen bekannt war. Sein Gesicht war jedoch von einer eisernden Maske verdeckt. Lady Ruha betrat das Podest und die fünf hohen Ratsmitglieder schauten auf uns beide herrab. Fürst Yenlo trat einen Schritt nach vorn und allein die Tatsache, welche Wirkung er auf die anderen Anwesenden hatte, ließ mich innerlich schaudern. Es war totenstill. Dann wandte sich der Fürst sich zu seiner Rechten. „Lord Xaphan?“ Yenlos‘ Stimme klang schallend, übernatürlich.. unmenschlich. Die Person zu seiner Rechten trat aus der Dreiecksformation aus und begab sich außerhalb meines Blickfeldes. Eine halbe Minute verstrich und man hörte die Schreie einer Frau. Lord Xaphan kam zurück mit einer Frau in Ketten. Neben mir erstarrte Salvan. “ Wie du zurecht erkannt hast Salvan, handelt es sich bei unserem Ehrengast um deine Mutter.“ Yenlo beobachtete gelassen das Geschehen. Lord Xaphan warf die Frau vor Salvans‘ Füße. “ Und nun befreie dich aus deiner Vergangenheit..“
Xaphan warf Salvan einen Dolch zu. Ich beobachtete ihn von der Seite. Das war unsere Abschlussprüfung… der letzte Test. Salvan war sichtlich den Tränen nahe… und die Zeit verstrich.. und ich wurde langsam nervös. “ Ben…“ sprach die Frau mit schwacher Stimme und sah Salvan an, welcher von seinen Gefühlen überwältigt wurde und den Dolch fallen ließ. Ich schloss die Augen. Er hatte versagt, das wusste ich. Obwohl Salvan nie zögerte seine Befehle auszuführen, war er aber jetzt gebrochen… Lord Xaphan machte einen Schritt auf sie zu und hob den Dolch auf und rammte ihn in Salvans‘ Mutter. Die Frau starb sofort und Salvan kreischte auf und fiel auf die Knie. Und während er bitterlich weinte und die Leiche in seinen Armen hielt, wandte sich Yenlo nun mit einem Blick zu mir und ich bekam den Dolch zu geworfen. Mir wurde auf einmal noch kälter als zuvor. Da ich ein Waise war und keine lebendigen Verwandten hatte und somit auch niemand der mich liebte blieb nur eine Person übrig.
Mein Blick viel auf Salvan. In all den Jahren waren wir zu einem guten Team geworden und wir hatten begonnen Gefühle füreinander zu entwickeln, eine Tatsache die wir bisher geheim gehalten hatten. Und dennoch bestand meine Prüfung darin ihn zu töten. Er hatte bereits versagt… er war bereits den Tode geweiht. Ich näherte mich langsam dem grausamen Anblick. Ich stand jetzt direkt vor ihm…. und er blickte zu mir auf und er wusste genau sogut wie ich was jetzt geschehen würde. Er hörte auf zu weinen und es sah so aus als wollte er etwas sagen…
In der selben Sekunde machte ich eine schnelle Bewegungen und schlitzte seine Kehle auf. Er brach zuckend vornüber zusammen. Fast hätte sich eine Träne in meinem rechten Auge gebildet, aber die Kälte und der innere Schock verhinderten das. ……. Ich hatte es geschafft. Die einzige Person die mir je wichtig war, war tot. Lady Ruha und Lord Moloch kamen auf mich zu und hielten mich fest. Dutzende verhüllte Gestalten kamen langsam aus dem Schatten und begannen mit kleinen Skalpellen Sigillen in meine Haut zu ritzen. Der Schmerz war kaum spürbar, ich versuchte mich zu konzentrieren und sah Yenlo an. Auch er kam vom Podest herunter und bewegte sich langsamen Schrittes auf mich zu. Die Gestalten um mich herum, welche an allen Stellen meines Körpers Schnitte vornahmen begannen jetzt leise zu singen: „ Lemmih mi resnu Retav“ In Yenlos‘ Hand kam ein schwarzer Kristall zum Vorschein. Der Gesang schien mich zu betäuben und mir wurde immer seltsamer.. ich war plötzlich sehr müde, ich bemerkte Salvans‘ Blut an meinen Händen… es war alles zu viel.
Fürst Yenlo stand nun direkt vor mir. Er hielt diesen schwarzen Kristall in der Hand… und er drückte ihn in meine Brust. Wie ein Messer in ein Stück Butter…. Sofort wurde mein Blut eiskalt. Ruha und Moloch ließen mich los und ich brach zusammen. Die Gestalten verschwanden in der Dunkelheit und die Ratsmitglieder sahen von einigen Metern Entfernung jetzt zu. Mein Blut wurde auf einmal unglaublich heiß und es fühlte sich an, als würden überall in meinem Körper Dornen bilden. Die Sigillen begannen zu leuchten und auf einmal war für mich das Licht aus.
Alastor brach zusammen. Die fünf Ältesten standen im Halbkreis um ihn. „ Seine Ausbildung ist beendet“ flüsterte Lady Ruha. Lord Moloch nickte leicht. “ Er ist sehr mächtig und hat das Potenzial stärker als wir alle zu werden.“ Alle blickten Yenlo an. Dieser antwortete in seiner gewohnten undefinierbaren Stimme : “ Ja …., ich weiß noch nicht genau wie, aber dieser Junge wird unser aller Zukunft bestimmen, er ist ein wichtiger Bestandteil von dem was folgen wird… und es beginnt jetzt“ Alle schwiegen und beobachteten, wie Alastors‘ Körper kaum merklich, vor neuerhaltener Macht pulsierte.
Fortsetzung folgt… (?)