ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es war ein wunderschöner Tag gewesen. Wir hatten heute keine Schule und ich konnte stundenlang zocken, was das Zeug hält. Niemand hatte mich geärgert, wie sonst. Niemand hatte wegen des Zockens was gesagt, wie sonst. Niemand. Nichts. Irgendwann verlor ich die Lust zum Zocken und bin Anfang der Abenddämmerung nach draußen gelaufen. Ich bin wie ein Betrunkener rumgegeiert und habe irren Scheiß verzapft. (Sorry wegen der Aussprache!)
Auch habe ich einige Freunde getroffen.
Sie wollten alle, dass ich auf so ’ne Halloween-Party gehe.
„Gut.“, hab ich gesagt. „Gut. Vielleicht gehe ich hin.“, hab ich geantwortet.
Meine Freunde fanden meine Antwort ziemlich eigenartig. Das sah ich in ihren Augen. Das sah ich an ihrer Mimik.
Trotzdem ging ich später Richtung Party, ich war als Leiche verkleidet. Ich klopfte an die Tür. Die Party hatte schon angefangen. Ich hörte die laute Musik. Und dann wurde mir geöffnet. Es war ein Zombie, der mir öffnete. Es war mein bester Freund, der die Party schmiss. „Hey, Jake, wie geht’s?“, hatte er mich leicht angetrunken gefragt.
„Ganz gut, Fred!“, habe ich geantwortet. Es war nicht viel, aber er reagierte dementsprechend.
„Sieht nicht danach aus! Siehst irgendwie aus, als würdest du gleich schreien!“
„Hallo! Ich bin eine Leiche!!! Kein Zombie!!!“
„Aber du lebst doch! Also bist du eine lebende Leiche, ein Zombie!“
„Ach, vergiss es!“
Ich betrat das Haus. Die Wände wackelten, alle tanzten, niemand blieb stehen. Nur ich stand noch kurz, völlig auffällig, in der Mitte. Dann fing auch ich an zu tanzen. Nachdem ich einiges an alkoholreichen Getränken hinuntergekippt habe, fühlte ich mich noch mehr der tanzenden Gruppe zugehörig. Nachdem wir so also fast eine Stunde lang getanzt hatten, spielten wir ein Spiel. Es ging erst darum, wie in Wahrheit oder Pflicht, sich zwischen genannten Optionen zu entscheiden, später aber ging es um mehr. Es ging um die Zukunft. Jeder schrieb einen Zettel. Dann wurden Geister auf eine Kerze beschworen und die Zettel wurden verteilt.
Jeder sollte seinen Zettel lesen und in die brennende Kerze halten. Wenn der Zettel verbrennen würde, würden die Forderungen mit großer Wahrscheinlichkeit eintreten. Doch wir machten es auf der Dachterrasse. Dort oben würde es windig sein.
Oben angekommen wurden die gefalteten Zettel verteilt. Lucie fing an ihren Zettel ins Feuer zu halten. Er verbrannte. „Juchu! Ich werde mit meinem Traummann eine Reise nach Hawaii gewinnen!“ Dann steckte Jack seinen Zettel in die Kerzenflamme und er verbrannte. „YEAY! Ich werde in Zukunft reich sein und einen Ferrari fahren!“ Alle freuten sich. Julia schmiss als nächstes ängstlich ihren Zettel ins Feuer. Als der Zettel verbrannte, jubelte sie auf: „Ich werde zwei intelligente Zwillinge auf die Welt bringen!“ Bald wurden alle Zettel verbrannt. Bis auf meinen.
Als letztes musste ich meinen Zettel in die Flamme schmeißen. Bei dem Wind ein Spiel im Glück. Ich versuchte genau in die Flamme zu treffen. Der Zettel flog durch die Flamme und landete angekokelt auf dem Boden. Das Feuer ging aus. Alle starrten mich komisch an.
Ich nahm meinen Zettel wieder in die Hand. Doch statt DU WIRST BERÜHMT, stand da nur noch DU WIRST DIE NACHT ÜBERLEBEN, mit drei dicken und fetten Ausrufezeichen.
Mir blieb ein Kloß im Hals stecken. Sofort machte ich mich auf den Weg nach unten und nahm meine Jacke vom Haken. „Wills du edwa ssson gen, ssake?“, lallte mir Fred entgegen. Immer mehr Partygäste fragten mich, warum ich gehen wollte und was auf dem Zettel stand. Ich antwortete nicht.
Schnell schnappte ich mir meine Sachen und lief mit hoher Geschwindigkeit aus dem Haus. Die Musik hörte plötzlich auf und die Lichter wurden gelöscht. Die Leute folgten mir. Sie wollten es wirklich wissen. Doch ich rannte. Ich wollte nicht, dass sie es wussten. Ich wollte nur noch nach Hause. Als ich an meiner Haustür an kam, schloss ich sie auf und lief schnell hinein und machte das Licht an. Dabei bemerkte ich gar nicht, wie ein kleiner Zettel, so lang und so breit wie ein Daumen, auf dem Boden lag und sogleich vom Winde verwehte.
Ich zog mir schnell meine Sachen aus und hüpfte in Unterwäsche ins Bett. Das Licht machte ich mit einer Fernbedienung aus. Dann schloss ich die Augen. In der Dunkelheit im Bett liegend dachte ich über die Party nach. Ich war wohl ein wenig komisch zu meinen Freunden und Klassenkameraden gewesen, das musste ich mir selbst gestehen. Plötzlich hörte ich ein leises Flüstern. Es klang undeutlich, ich wusste nicht, was es zu bedeuten hatte.
Und dann fühlte ich diese Blicke auf meinem nackten Hals und auch auf dem Rest, der unter der Decke verweilte. Mir wurde unwohl. Ich bekam das Gefühl, wegrennen zu wollen. Doch ich traute mich nicht, meine Augen zu öffnen. Plötzlich hörte ich ein Schlaflied.
„Schlafe mein Jacob, schlafe schön ein! Mitternachts werde ich kommen. Und Blicke dringen ein!…“…
Aber es war nicht dieselbe Stimme. Das Flüstern klang anders. Dennoch war das Schlaflied genauso leise. Langsam wurde ich, trotz Angst, neugierig. Ich öffnete die Augen und sah ES!
Ich konnte nicht beschreiben, wie es war, es zu sehen. Diese Kreatur. Dieses Flüstern. Es schaute mich mit geöffneten Augen an. Die Augen waren rund. Schwarz. Oder weiß? Ich konnte es nich‘ richtig deuten. Was war das? Und woher kam es? Was wollte es von mir? Plötzlich krabbelte es auf allen Vieren auf meinem Bett herum, in Richtung meines Gesichts. Mir wurde noch unbehaglicher. Ich wollte schreien, aber mein Hals brannte noch von dem Alkohol. Mein Hals war rau und fühlte sich an, als würde er jede Sekunde zerbröseln. Wie ein Turm aus Sand.
Diese Kreatur stand jetzt genau auf mir. Es hatte Krallen. Es hatte ein Gesicht. Aber ich wagte mich nicht, dieser Kreatur in die Augen zu blicken. Es starrte mich an und plötzlich sah ich nichts mehr. Ich fühlte nichts mehr. Ich dachte, ich wäre tot, doch ich war nur ohnmächtig gewesen. Ich konnte mich nicht bewegen. Irgendwas in mir wollte sich nie mehr bewegen. Aber ich schlief nicht. Ich war wach. Und ich durchsuchte das Zimmer nach diesem Etwas. Nach dem Rake.
Und irgendwo brannte ein Feuer. Es war ein Haus, das da brannte. Im Haus von Fred war ein Feuer ausgebrochen. Die Leitungen mussten zu heiß gelaufen sein. Und trotz dieses Brandes wehte ein lauer Wind. Und was er mit sich trug war ein Zettel der mit dem Haus dann verbrannte..