Regentropfen, eigentlich fast Schneeflocken, fallen in größeren Abständen vom Himmel, bis sie sich auf der matschigen Erde auflösen und dabei ins Nichts verschwinden. Nebelschwaden kriechen wie Schlangen zwischen Baumstämmen vorbei und hüllen alles in ihren unheilsamen Schleier. Der Himmel ist von so dunklen und bedrohlichen Wolken bedeckt, dass nicht einmal der kleinste Sonnenstrahl die Decke durchdringen könnte.
Nadelbäume stehen allwissend und stolz um mich herum und scheinen nur ihrer eigenen Präsenz Interesse zu zollen. Ihre verwachsene Stämme sehen wie Säulen aus, die den kranken Himmel über mir tragen. Der Wind heult durch das Dickicht, und lässt Laub aufwehen. Die Nadeln von den Lärchen schweben sachte zu Boden und bedecken ihn wie ein Teppich. Nur ich scheine diesen Frieden der Natur zu brechen.
Mein lautes Schnaufen ist r
Regentropfen, eigentlich fast Schneeflocken, fallen in größeren Abständen vom Himmel, bis sie sich auf der matschigen Erde auflösen und dabei ins Nichts verschwinden. Nebelschwaden kriechen wie Schlangen zwischen Baumstämmen vorbei und hüllen alles in ihren unheilsamen Schleier. Der Himmel ist von so dunklen und bedrohlichen Wolken bedeckt, dass nicht einmal der kleinste Sonnenstrahl die Decke durchdringen könnte.
Nadelbäume stehen allwissend und stolz um mich herum und scheinen nur ihrer eigenen Präsenz Interesse zu zollen. Ihre verwachsene Stämme sehen wie Säulen aus, die den kranken Himmel über mir tragen. Der Wind heult durch das Dickicht, und lässt Laub aufwehen. Die Nadeln von den Lärchen schweben sachte zu Boden und bedecken ihn wie ein Teppich. Nur ich scheine diesen Frieden der Natur zu brechen.
Mein lautes Schnaufen ist rhythmisch, aber dennoch schwer. Mein Herz pocht mit aller Kraft gegen meinen Brustkorb und lässt meinen Körper vibrieren. Mein Atem vor mir verwandelt sich in kleine Eiskristalle. Das gelegentliche Rascheln in den Büschen lässt die Anwesenheit von einem Wesen vermuten, kann aber auch dem Wind zugeschrieben werden. Trotzdem kann ich hören, wie Schritte über den klebrigen Boden schleifen.
Wie lange ich hier bereits stehe? Ich habe bereits jegliches Zeitgefühl verloren. Es könnten Stunden sein, vielleicht auch nur Minuten. Nicht als würde es eine Rolle spielen.
Meine Jacke, vom Schneeregen bereits bis zur Spitze durchnässt, klebt an mir wie eine zweite Haut. Mein Gesicht ist bereits von der Kälte taub geworden. Nur ein gelegentliches Zwicken ist zu spüren.
Dicke Haarsträhnen fallen vor meinen Augen. Meine Schuhe sind bereits ein Stück weit in den Schlamm gesunken. Ich sehe zum Boden herab.
Mein Vater zeigte diesen Pfad bereits neugierigen Wanderern, die den Gerüchten auf eigener Faust nachgehen wollten. Als sich das Gerücht zum ersten Mal vor seinen Augen bewahrheitete, musste er als einziger Überlebender seine Arbeit aufgeben. Er erzählte niemanden, was er sah. Nur ein Satz konnte man von ihm herauspressen:
„Ich wollte mich nicht mehr bewegen.“
Größere Gruppen, die dieses Dickicht erkundeten, fanden dort ihr Ende. Sieben verschwanden. Fünf dieser sieben Gruppen hatten einen Überlebenden, die als verstörte und traumatisierte Männer zurück nach Hause kamen.
Schreie vermischen sich mit dem aggressiven Wind und stechen wie scharfe Messer in meine Ohren. Schreie von purem Entsetzen und gefüllt mit Furcht. Dann folgt daraufhin wieder das Toben, des nahenden Unwetters. Zum achten Mal höre ich jetzt einen Schrei. Wir waren zu zehnt, meinen Kollegen mitgezählt.
Rot vermischt sich mit den kleinen Pfützen, die sich in Mulden formen. Wie Tinte scheint es im trüben Wasser zu schweben, ohne eine Verbindung einzugehen. Ich starre wieder nach vorne. Nur das sekündliche Blinzeln verhindert, dass ich den Körper vor mir konstant begutachte.
Fliegen sammeln sich bereits auf der Leiche und krabbeln in offenen Wunden hinein, um von seinem Fleisch zu speisen oder um ihre Eier für die nächste Generation zu legen. Sein Brustkorb wurde aufgerissen, Organe sind neben ihm verteilt. Die braunen Nadeln bedecken die blutigen Körperteile bereits wie Streusel auf einem Kuchen. Dunkles Rot sickert aus ihm heraus, wie Regentropfen, die über eine Glasscheibe rollen. Sein Mund ist zu einem stummen Hilferuf aufgerissen.
Wie hieß er nochmal? Ich weiß es nicht mehr. Er war nur eine weitere Person, dem ich diesen Weg zeigte.
Die Leiche scheint mich mit ihren offenen Augen immer noch zu beobachten und mich zu verurteilen. Insekten sammeln sich bereits auf dem Weiß, doch die Pupillen bleiben klar sichtbar auf mich fixiert. Als wäre ich an allem schuld.
Warum ich nichts über meine Vermutung erzählt habe? Sie hätten mir nicht geglaubt.
Und wenn doch, dann hätte es nicht mehr funktioniert. Ich habe nie an Fabelwesen oder Monstern geglaubt, aber was ich gesehen habe, kann nicht anders abgestritten werden. Und was auch immer dieses Spiel spielt, scheint seine eigenen Regeln zu haben.
Und ich glaube, dass diese Regeln mein Überleben sichern, solange ich nicht mitspiele.
An sich eine gute Geschichte, ich habe aber ein paar Kritikpunkte, wenn das erlaubt ist ;D
Zuerst fiel mir das Wort verkrüppelt ins Gesicht, was du zum Umschreiben von krummen Bäumen benutzt hast. Ich würde allerdings
nicht zu solch einem „krassen“ Wort gehen, um Bäume kunstvoll zu umschreiben, wie du es in anderen Teilen der Geschichte gemacht hast. Ich hätte
„verwachsen“ oder „missgestaltet“ genommen. Verkrüppelte Stämme klingt ein wenig kindsköpfig.
Dann kam in der Geschichte auf einmal Regen vor, obwohl direkt am Anfang erwähnt wurde, dass es seeeehr dicht schneit?
Ich habe auch das Gefühl, dass die Geschichte eher von deinen Umschreibungen gelenkt wurde, als von einer eigentlichen Handlung. Mir fehlt da einfach persönlich das gewisse Etwas, da ist zu viel offen und da ist auch wenig Platz für Eigeninterpretation, was da grade in der Geschichte passiert ;o
Danke für das Feedback ^^ Wird dran gedacht und eingebaut ;D
https://www.youtube.com/watch?v=8C3ddOxTQYE&lc=UgwcPUCEYwkQI8e0TOx4AaABAg&ab_channel=HorrorGeschichtenmitMatze
Habe es mal vertont 😀
👍