ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es ist etwa Mitternacht, als eine Polizeibeamtin einen Notruf bekommt, den zweiten in dieser Nacht.
Sie meldet sich mit dem Standardsatz.
„Sie sind verbunden mit der Polizei. Wie lautet Ihr Anliegen?“
Die Stimme eines kleinen Jungen ertönt in den Kopfhörern der Beamtin. Er flüstert und klingt verstört.
„Ich glaube ich brauche die Polizei.“
Da es sich um den Anruf eines Minderjährigen handelt, ist die Beamtin besonders aufmerksam und fährt fort.
„Was ist passiert?“
„Da steht jemand Fremdes in unserem Garten.“
„Kannst du mir beschreiben, wie dieser Fremde aussieht?“
Einen kurzen Moment lang sagt der Junge nichts, dann bricht er sein Schweigen.
„Ich glaube er ist männlich, aber ich kann sein Gesicht nicht erkennen.“
„Kannst du erkennen, was er anhat?“
„Er trägt eine dunkle Jacke mit Kapuze.“
„Und was macht er gerade?“
„Der Mann steht einfach nur da und schaut zu mir.“
Während dem Gespräch tippt die Beamtin alles in den Computer ein und frägt dann weiter.
„Sind deine Eltern bei dir?“
„Nein, ich konnte sie nicht finden.“
Dann hört sie den Jungen laut rufen.
„Mama? Papa?“
Der Junge schweigt wenige Sekunden, doch keiner meldet sich. Er presst das Telefon wieder an sich.
„Ich habe Angst!“
„Bleib ruhig, die Polizei ist unterwegs. Kannst du dich irgendwo verstecken?“
Eine kurze Zeit hört die Polizistin nichts, dann flüstert der Junge laut und aufgeregt ins Telefon:
„Er ist weg! Ich kann ihn nicht mehr sehen!“
„Was ist passiert?“
Plötzlich schreit der Junge ins Telefon.
„Hilfe!“
Die Beamtin erschrickt, muss sich erst wieder fassen.
„Was ist los? Was ist passiert?“
„Der Mann steht direkt vor dem Fenster und tippt mit seinem Finger an die Scheibe!“
Der Junge fängt an zu weinen und stottert ins Telefon:
„Sein Gesicht … Sein Mund … Er hat ein entstelltes Lächeln und keine Augen!“
Ohne das Gesagte wirklich zu verarbeiten, ruft sie ins Telefon.
„Lauf weg! Versteck dich!“
Sie hört durch das Telefon, wie der Junge hölzerne Treppenstufen hoch rennt und noch andere Geräusche, bis es wieder still wird.
„Hast du dich versteckt?“
Der Junge weint immer noch, zieht die Nase mehrmals hoch und flüstert dann ins Telefon.
„Ja, ich habe mich versteckt.“
Plötzlich fängt der Junge wieder stärker an zu weinen.
„Was ist passiert?“, erkundigt sich die Frau.
„Er ist im Haus drin! Ich kann ihn unten hören, er geht zur Treppe und kommt jetzt hoch! Helfen Sie mir!“
„Die Polizei ist unterwegs! Versuch ruhig zu bleiben!“
Der Junge verstummt. Die Polizistin kann durch ihr Headset hören, wie schwere Schritte langsam näher kommen und bemerkt plötzlich eine tiefe Stimme, die in einem ruhigen Ton mehrmals wiederholt:
„Ich hab‘ dich gefunden! Ich hab‘ dich gefunden! Ich hab‘ dich gefunden!“
Es folgen laute Geräusche und ein kurzer Schrei des kleinen Jungen. Dann ist der Anruf vorbei.
01/12/2015 – Danaidh