GeisteskrankheitKurz

Rautenrausch

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ding Dong!

Die fünf-minütige Pause war zu schnell um. Eine Zehnminutenpause würde es eher zu etwas taugen, denn wer kann sich in so kurzer Zeit so schnell von dem Stress der letztes Stunde erholen? Bei dem Gedanken fällt mir spontan niemand ein aber ich war mir jedoch sicher, dass ich nicht die Einzige bin, die genauso dachte.

Nun, heute waren die 5 Minuten schlimmer als die eigentlichen. Zu kurz hatte ich noch Zeit um den Stoff für die folgenden Matheklassenarbeit einigermaßen in meinen Kopf zu bekommen. Letzte Nacht saß ich stundenlang an dieser einen dummen Aufgabe fest. Sie hatte mir echt den letzten Nerv geraubt und da ich schon ein Matheloser war, glich die Aufgabe an psychischer Folter. Eigentlich wollte ich in der Pause eine Mitschülerin nach Rat fragen, wurde jedoch von dem Klingeln der nervigen Pausenglocke unterbrochen und so musste ich also ohne etliche Hilfe in das Klassenzimmer trotten.

Genervt nahm ich am Fenster Platz und schaute etwas abwesend auf die Uhr des Zimmers. Gut noch etwa 2 Minuten um nochmal die Sachen zu überfliegen. Die Lehrerin kam nämlich immer etwas später.

„ALLES WEGPACKEN UND STIFT RAUS“, durchfuhr mich die Stimme der Lehrerin, die wohl gerade erst gekommen ist. Sie trägt noch ihre schwarze Jacke. So eilig hatte ich es doch auch nicht nötig, die Arbeit zu schreiben. Wir hatten ja noch massenhaft Zeit dafür.

Mit schnellen Schritten teilte sie die Klassenarbeit aus. Sie legte sie mit der Rückseite nach oben. Ich griff nach dem frisch kopierten Blatt, welches blütenweiß auf meinem Tisch lag. Was die Lehrerin für Aufgaben dran genommen hatte? Bestimmt wieder die, die ich eh nicht verstehe. Da konnte ich mich auf eine lange Stunde voller Frustration freuen. Mit schneller Bewegung drehte ich da Blatt um und schaute es an. Da habe ich wohl, mit meiner Behauptung, ins Schwarze getroffen. Die aufgedruckten Skizzen verschiedener geometrischer Körper, waberten wie schwarzer Nebel vor meinen Augen herum. Nein. Keine Chance. Das konnte ich nicht lösen. Versuchen lohnte sich bei meinen „Mathekenntnissen“ schon mal gar nicht.

Ich schob das Blatt von mir weg und legte den Kopf auf meine Arme. Jetzt konnte ich schön eine Stunde mit Nichtstun verbringen. Toll. Ganz Toll.

Nach gefühlten 10-Minuten war mir das Nichtstun zu dumm und ich schob das unbeschriebene Blatt wieder zu mir. Nochmals starrte ich die Skizzen an: Pyramiden, Würfel Prismen, Kegel Das ganze lasche Thema ging mir schon auf den Sack. Die Kreiszahl Pi und der Satz des Pythagoras machten es auch nicht ansatzweise besser.

Aus lauter Frust kritzelte ich ein kleines Quadrat auf das leere Blatt drauf. „Sieht gar nicht mal so übel aus“, stellte ich fest und machte mit einem Rechteck weiter. Auf die ganzen Körper hatte ich keine Lust, also wurde nichts mit Pyramide kritzeln. Lieber dafür einen schönen runden Kreis, das wiederum dann von einem Trapez weitergeführt wurde.

Jetzt hatte ich die verschiedensten geometrischen Skizzen auf meinen Papier stehen. Inklusive das sonst so vergessene Paralellogramm. Wer braucht das schon? Ich denke ich hatte jetzt alles.

Eine Stimme im Kopf teilte mir mit, dass jedoch noch eine Figur fehlte. Welche es wohl war? Angestrengt dachte ich darüber nach und ich kam zum Entschluss, dass ich die simple Raute vergessen hatte.

Schnell zeichnete ich sie neben den den anderen und schrieb aus Spaß darunter „Es tut mir Leid, dass ich dich vergessen habe“. Ein Grinsen wich mir über die Lippen.

Mit einem kontrollierenden Blick sah ich zu der Lehrerin auf. Vielleicht merkte sie, dass ich nicht die Aufgaben mache. Gut, sie schaute in die andere Richtung und so konnte ich mich wieder meinen Zeichnungen widmen. Mein schöner Kreis, mein schönes Trapez und meiner schönen Raute, doch was war das unter meiner Entschuldigung? „Sollte es, oder ich werde…“. mehr stand da nichts mehr. Komisch… Ich hatte doch nur den einen Satz geschrieben. „Oder was? Wirst du mir dann eine Sechs geben? Ich hab schon eine, also bringt das nichts“, schrieb ich hin.

Diesmal schaute ich nicht weg. Ich starrte das Blatt wie eine Verrückte an. Nichts passierte. Keine weiterer Satz folgte. Obwohl ich vor hatte, nicht wegzuschauen, blickte ich dann doch noch auf die Uhrzeit. Noch 20 Minuten bis wir abgeben mussten aber immer noch genug Zeit um die Raute anzustarren. Das machte ich auch und musste wieder feststellen, dass dort wieder was neues geschrieben war, „Denkst du mit mir, der Raute, ist zu spaßen? Das wirst du schon noch sehen unwürdiges Ding. Mich kannst du nicht einfach so vergessen. Ich lehre dir eine Lektion“. Sollte das ein Scherz sein? Wenn ja, dann war es garantiert ein schlechter. Vielleicht war es ja mein Nebensitzer, der sich einen Spaß erlaubte. „Hey, du! Hast du etwas auf meinem Blatt geschrieben?, flüsterte ich zu meinem Nebensitzer. „Halt die Klappe, ich sitze gerade an einer schweren Aufgabe“, antwortete er sauer. Also war er es nicht. Wer denn dann?

Auf einmal bekam ich große Lust eine weitere Raute zu zeichnen. Und dann noch eine und noch eine. Mein ganzes Blatt war mit Rauten bedeckt, doch das reichte mir nicht aus. Ich zog meinen Pulli am Arm hoch und kritzelte mit einem irren Lächeln weitere Rauten drauf. Es kam mir vor als ob ich in einem Rausch wäre, ich konnte nicht mehr aufhören Rauten zu zeichnen. Immer wieder malte ich neue bis meine Arme mit ihnen bedeckt waren.

Die ganze Welt musste von den schönen Rauten bedeckt werden. Sie mussten die wahnsinnig große Bedeutung der Rauten fühlen! Und wie geht das am besten? Man nehme einen Kulli und krizele Raute auf den Armen der anderen Ahnungslosen.

Genau mit dem Vorhaben lief ich langsam zum Nachbartisch zu. Ich stellte mich zu meiner Klassenkameradin und riss ihren Arm hoch, worauf ihr Füller klirrend zu Boden fiel. Geschockt starre sie mich an: „Hey.. was sollte das?“ Ohne zu antworten zog ich ihr den Pulli hoch und rammte mit voller Wucht den Kulli in den Arm. Sie stieß einen entsetzten Schrei vor. Die Einstichstelle blutete etwas und das rote Blut vermischte sich mit der lila-blauen Tinte des Kullis. Kein schöner Anblick war das. Tief in ihrem Fleisch ritze ich ihr eine Raute in ihr Handgelenk. Für immer und ewig wurde sie an die Raute erinnert.

Natürlich durfte sie nicht die Einzige sein, die an die schöne Figur erinnert werden sollte. So fuhr ich mit den anderen weiter und ritzte ihnen alle Rauten in ihren Armen.

Später sollte jeder eine schöne Raute in den Arm bekommen. Auch du?

-KnifeNight

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