MittelSchockierendes Ende

Rot sehen

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ich weiß ganz ehrlich nicht wie ich hier anfangen soll, weil ich mich von dem was geschah noch nicht ganz erholt habe. Ich weiß auch nicht ob die Person die das hier lesen wird die Situation in der ich mich befand ganz versteht. Ich erwarte auch nicht dass man mir glaubt da selbst meine Ärzte bei meiner Erzählung lachten obwohl ich blutüberströmt vor ihnen saß. Sollte man einem Patienten nicht zuhören? Welchen Grund hätte ich denn meine Ärzte anzulügen? Oder denken sie ich würde bei ihnen nach Aufmerksamkeit suchen?

Aber vielleicht tut es mir ganz gut all das niederzuschreiben. Auch wenn es etwas kurios ist dass ich es auf meinem Notebook abtippe, während ich im Krankenbett liege. Auf einer Seite wo Internetgruselgeschichten erzählt werden. Demzufolge glaube ich dass das auch hier auf taube Ohren stoßen wird und die die das hier lesen davon ausgehen dass ich mir irgendwas ausdenke was den Leuten einen Schauer über den Rücken jagen soll. Aber naja ich habe nichts zu verlieren und ich glaube dass die Leute auf so einer Seite eher dazu geneigt sind meine Geschichte zu lesen und sie vielleicht am Ehesten nachvollziehen können.

Vor einigen Tagen begann mein Urlaub. Den hatte ich wirklich nötig, da mich die Arbeit geistig abfertigte und mir ein konstantes Gefühl von Wertlosigkeit vermittelte. Ursachen dafür waren die Art und Weise wie sich die Kollegen mir gegenüber verhielten aber auch andere Faktoren die maßgeblich Schuld daran waren dass es mir einfach nicht gut ging. Das ich wegen all dem meinen Urlaub jetzt im Krankenhaus verbringen muss unwissend ob ich überhaupt wieder rauskomme in nächster Zeit setzt dem Ganzen echt die Krone auf.

Wie dem auch sei. Ich versammelte nach Urlaubsanfang ein paar Freunde. Darunter meine beiden besten Freunde Michael und Daniel und die Freundin von Michael, Denise. Wir starteten gegen 11:30 Uhr am Montag und liefen von meinem Haus am Stadtrand Richtung Ortsausgang. Ein paar Vorräte wie Essen und Trinken, Taschenlampen, was zum verarzten, Schlafsäcke und sogar 9 Signalfackeln hatten wir dabei, die Daniel aus irgendeinem Grund besaß. Unser Ziel war es eine zweitägige Wanderung zu machen. Wir nahmen zwar Geld mit aber erwarteten keine Hotels auf dem Weg den wir liefen in denen wir übernachten konnten. Deshalb auch die Schlafsäcke. Zelte brauchten wir nicht da wir eingeplant hatten in einer verlassenen, auf der Karte eingezeichneten Hütte im Wald 39 km von der Stadt entfernt zu schlafen und am nächsten Morgen weiterzugehen. Somit wären Zelte überflüssig.

Die Wanderung als solche verlief nicht übel. Wir folgten der Hauptstraße einige Zeit bis wir auf einen Feldweg abbogen der uns zuerst an ein paar Heuballen und einem alten, scheinbar nicht mehr benutzten Karren vorbeiführte. Anschließend bildete der Weg gleichzeitig den Wald- und Feldrand und an einer Weggabelung hätten wir dem Weg entweder folgen können oder in den Wald abbiegen können. Unsere Karte sagte wir müssten den Waldweg nehmen und so schlugen wir ihn ein. Wir passierten unter anderem eine kleine Holzbrücke die über einen kleinen unscheinbaren Bach führte und fingen an einen Wanderweg am Hang eines Berges hinaufzulaufen. Ich weiß wir hätten auch unsere Smartphones benutzen können für die Wegfindung allerdings benötigen Karten keine Akkuss und bis auf eine einzige Powerbank hätten wir keine Lademöglichkeiten gehabt also wollten wir sparsam mit dem Akku umgehen.

Als es Anfing zu dämmern erreichten wir die Hütte. Wie wir es erwarteten war sie verlassen. Trotzdem vergewisserten wir uns, dass sie wirklich verlassen war in dem wir sie noch einmal gründlich durchsuchten. Die Hütte war sehr simpel aufgebaut. Einfaches Mobiliar. Darunter ein Tisch und zwei Stühle. Ein altes staubiges Sofa. Vor dem Sofa ein alter Wollteppich und sogar ein Kamin. Darüber hinaus besaß die Hütte einen zweiten Raum der jedoch gerade mal groß genug war um als Abstellkammer zu fungieren. Auch wenn meine Ansprüche für eine einfache Hütte im Wald jetzt ohnehin nicht so mega hoch waren, war es irgendwie gemütlich. Wir suchten uns etwas Holz zusammen und machten ein kleines Feuer im Kamin, den die Hütte bereitstellte. Nach dem Abendessen setzten wir uns ums Feuer und erzählten uns Gruselgeschichten. Irgendwann legten wir uns dann schlafen.

Es war gegen 2:32 als mich Denise unsanft aus dem Schlaf riss. Sie sagte sie wurde durch Michael geweckt der sich sonderbar verhielt. Er stand mitten in der Nacht auf und verließ die Hütte, was sie mit beobachtete. Sie fragte ihn wo er hinwollte, aber er antwortete nicht. Er drehte sich nicht mal zu ihr um. Er öffnete nur die Tür und ging nach draußen. Da sie davon ausging dass er nur mal auf die Toilette müsste legte sie sich wieder hin. Als er nach einer Viertelstunde jedoch nicht wieder kam, ging sie nach draußen und suchte ihn von der kleinen Veranda der Hütte aus mit der Taschenlampe. Sie leuchtete in den Wald konnte ihn aber nirgendwo finden. Auch als sie ihn rief antwortete er nicht.

Kurz daraufhin weckte sie mich. Ich rieb mir noch einmal die Augen und richtete mich auf. Ich schnappte mir meine Taschenlampe und wir vergewisserten uns dass Daniel noch da war. Er lag schnarchend und mit dem Rücken zu uns in seinem Schlafsack und schlief seelenruhig. Da wir ihn nicht wecken wollten, nahmen wir die Signalfackeln aus seinem Rucksack und schlichen aus der Hütte. Denise schlug vor dass wir uns bei der Suche aufteilen, allerdings lehnte ich ab da ich genug Horrorfilme gesehen hatte um zu wissen wohin das führt. Wir liefen einige Zeit durch den Wald und zündeten immer mal Signalfackeln an um den Weg zurückzufinden. Wir riefen Michael doch wir bekamen keine Antwort.

Unsere Stimmen schallten durch den dunklen Wald und ich bekam irgendwann das Gefühl nicht mehr los dass wir nicht alleine waren. Denise war ziemlich verängstigt und fragte mich ob wir nicht zurückgehen sollten. Vielleicht wäre Michael schon wieder in der Hütte. Ich nickte zustimmend und wir folgten den Signalfackeln zurück zur Hütte. Wir liefen die paar Stufen zur Veranda hoch und stießen die Tür auf. Und wir hatten Recht.

Michael war in der Hütte. Er war über Daniels Leiche gebeugt und fraß Fleisch aus seinem Körper wie ein Zombie, der einen lebendigen Menschen überwältigt hatte. Mir stockte der Atem und ich wollte mich schon übergeben doch ich unterdrückte den Brechreiz. Denise verlor jegliche Farbe aus ihrem Gesicht und stand wie festgewurzelt da. Sie starrte Michael an der nun langsam zu uns hochsah. Sein Mund war blutverschmiert und seine Augen hatten sich verändert. Sie waren keine menschlichen Augen mehr. Seine Augen waren nicht mehr horizontal ausgerichtet wie menschliche Augen sondern vertikal. Sein Auge an sich war schwarz, doch seine Pupillen die lediglich aus Strichen bestanden schimmerten rot.

Ich drehte mich schon um und wollte rennen doch dieselben Augen waren nun um uns herum in der Dunkelheit des Waldes zu erkennen und starrten uns an. In dem Moment sprintete Michael in unsere Richtung und ich hämmerte die Tür zu. Denise blieb immer noch wie angewurzelt stehen. Ich sah dass in einer Richtung keine solche Augen zu sehen waren und wollte Denise drängen zu rennen doch sie konnte sich nicht bewegen. Vermutlich ein Schock. Ich war entschlossen sie zu retten. Ich warf sie über meine Schulter und rannte in die einzige Richtung wo keine der Augen waren. Kurz darauf hörte ich ein extrem lautes Geschrei hinter mir, dass mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es war so laut dass ich Angst hatte mein Trommelfell würde platzen. Ohne zu wissen was vor mir lag sprintete ich durch die Dunkelheit des Waldes. Das Geschrei wurde leiser und leiser.

Doch ich rannte weiter. Mit Denise auf meinen Schultern war es besonders schwer und ich spürte wie ich langsam die Kraft in den Beinen verlor doch ich gab nicht auf. Irgendwann jedoch stolperte ich über eine Wurzel. Ich ließ Denise fallen und stürzte eine Böschung hinunter auf einen staubigen Weg. Denise hinterher. Bei dem Sturz schlug ich mir den Kopf auf einem Stein an und zog mir eine Platzwunde zu. Ich dachte ich würde sterben als ich das Geschrei in der Ferne vernahm und hörte wie es wieder lauter wurde.

Das Letzte was ich sah waren die Scheinwerfer eines Fahrzeugs die sich mir näherten bevor mir Schwarz vor Augen wurde. Und jetzt bin ich hier wo ich bin. Offenbar hat uns eine Polizeistreife gefunden die im Wald nach einer vermissten Person gesucht hat. Das Glück war wirklich auf meiner Seite. Denise liegt im Bett gegenüber von mir. Sie ist noch nicht wach geworden. Aber sie lebt noch. Und das ist es was zählt. Daniel ist tot und nur Gott weiß was mit Michael passiert ist oder was das für Wesen waren die mich im Wald verfolgt haben. Ich bin nur froh überlebt zu haben.

Ob ich mich geistig von diesem Ereignis erholen werde ist fraglich, da sich die Trauer über Daniels Tod mit der Angst und dem Schrecken verbindet den ich verspürte als ich Michael in diesem Zustand sah. Ich hatte noch nie einen Freund sterben sehen. Und schon gar nicht unter diesen Umständen. Ich bitte euch keine Hütten im Wald aufzusuchen und dort die Nacht zu verbringen. Ich weiß das ist ein Klischee und so ein Appell wirkt vermutlich lachhaft, aber ich habe langsam den Eindruck dass Horrorfilme mit einer Sache definitiv Recht haben: Es gibt Dinge auf dieser Welt die wir nicht verstehen.

Folgendes: Ich wollte meine Geschichte so abschicken wie sie war, doch ich tippe das gerade unter extremer Aufregung und mit zitternden Händen, also verzeiht mir falls ich einen Rechtschreibfehler reinbringe. Ich sehe gerade wie mich ein Arzt und zwei Krankenschwestern durch das Fenster an der Tür zu meinem Zimmer beobachten. Und ich sehe ihnen gerade in ihre schwarzen Augen mit roten Pupillen und begreife langsam dass sie mir gefolgt sind. Und ich weiß nicht was mir mehr Angst macht. Diese Tatsache oder dass Denise eben aufgewacht ist und mich mit denselben Augen anstarrt.

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