ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
In welch‘ Himmeln ungeheuer
brannte Deiner Augen Feuer?
Wessen Flügel, wessen Hand
wagte sich an diesen Brand?
(Ausschnitt: William Blake, The Tiger)
„Schuld kann man auf vielerlei Arten auf sich laden.“
Im Raum war es stockfinster. Ich schaute zur gegenüberliegenden Wand hinüber. Von dort war das ständige Ticken einer Uhr zu vernehmen. Ich wusste, dass sie über dem großen Bücherregal hing, das rechts neben der Tür zum Büro stand. Seit gut einer Stunde saß ich bereits hinter dem Schreibtisch. Langsam fragte ich mich, ob er überhaupt noch käme. Noch eine halbe Stunde wollte ich warten, dann, würde ich gehen.
Ich griff in die Tasche meines grauen Mantels und zog die Pistole heraus, die ich dabei hatte. Nirgends im Gebäude waren Schritte zu hören, also knipste ich eine kleine Taschenlampe an. In ihrem Schein kontrollierte ich die Waffe noch einmal. Eine Walther P99C AS, deutsches Modell, 9mm, 15 Schuss. Hervorragende Waffe, wie ich fand. Ich steckte sie zurück und schaltete die Taschenlampe aus. Sie wanderte in die Tasche auf der anderen Seite. In zwei Taschen auf der Innenseite meines Mantels steckten ein Schweizer Taschenmesser und einige Kabelbinder. Außerdem hatte ich noch ein Seil eingepackt.
So ausgerüstet konnte nichts mehr schiefgehen. In meinem Bauch machte sich ein seltsames Gefühl breit, ähnlich dem vor einer schweren Klausur in der Schule. Ich war mir langsam sicher, er würde heute nicht mehr erscheinen und wollte schon den Rückzug antreten, als ich Schritte im Gang hörte. Ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt und gedreht. Die Tür öffnete sich und ein Mann in schwarzen Anzug betrat den Raum. Sogleich schloss er die Tür wieder. Er hängte sein Paletot an die Garderobe und stellte einen Ordner in das hellgraue Regal an der linken Wand.
Mein Augenblick war gekommen, ich zog die Pistole aus der Tasche und richtete mich blitzartig auf.
„Guten Abend, Mr. Jefferson. Machen sie bitte keine Dummheiten und setzen sich ganz langsam auf den Stuhl da!“, ich nickte in dessen Richtung. „Guten Abend, Ms. Ruby.“, antwortete er sichtlich erzürnt. Nochmals nickte ich in Richtung Drehstuhl. Jefferson setzte sich hinein: „ Was soll das werden?“ „Eine Unterhaltung, Mr. Jefferson. Eine Unterhaltung.“, ich griff um, so dass ich die Waffe nun in der linken Hand hielt, während ich mit der Rechten einen Kabelbinder aus der Tasche zog und ihn zu Mr. Jefferson warf. Er fing ihn gekonnt auf. „Binden sie ihren rechten Arm damit an die Armlehne, und zwar flott.“ Er schluckte und tat wie ihm geheißen. Dann ging ich vorsichtig auf ihn zu und band seinen linken Arm fest. Um auf Nummer sicher zu gehen befestigte ich noch jeweils einen Kabelbinder in etwa 20cm Abstand zum ersten. „Strecken sie ihre Beine aus!“, forderte ich ihn auf. Ich band sie mit dem Seil zusammen und dann an den Stuhl. Nun konnte er nur noch den Kopf bewegen, womit er aber nicht allzu viel anrichten konnte.
Erleichtert steckte ich die Waffe zurück, nachdem ich sie gesichert hatte und wandte mich dem Hausherren zu. „Haben sie eine Ahnung, warum ich hier bin?“ „Nein, Ms. Ruby Aber ich rate ihnen, mich sofort wieder loszubinden. Ich habe Freunde in allen möglichen Positionen, die ihnen die Hölle heißmachen werden, wenn sie mir etwas antun.“, zischte er. Ich atmete tief durch. „Sie haben mich bei dieser Gerichtsverhandlung dermaßen bloßgestellt… Als hätte ich mir diese Geschichte nur ausgedacht.“, Ich schluckte. „Wen diese Wahnsinnigen von meiner Familie und meinen Freunden nicht umgebracht haben, die wenden sich von mir ab. Diese Sekte hat mir alles genommen. Alles! Und dann stellen sie sich vor Gericht hin und behaupten, dass ich vollkommen übergeschnappt bin?!“
Jefferson wich meinem Blick aus: „Ich als ihr Anwalt musste sie doch verteidigen. Damit verdiene ich meine Brötchen. Sehen sie: Ich toleriere deren Verbrechen nicht, aber deswegen müssen sie doch nicht mich dafür zur Rechenschaft ziehen. Haben diese Kerle nicht bereits ihre gerechte Strafe erhalten?“ Bei seinen letzten Worten schaute er mir in die Augen. „Es geht mir nicht um die Sekte. Ihre Mitglieder sitzen bis an ihr Lebensende in der Klapse. Ich will sie, Mr Jefferson. Sie haben mich leiden lassen und das gönne ich jetzt auch ihnen.“, ich beugte mich vor, um ihn zu knebeln, als er seinen Kopf nach vorn schwang.
Er traf mich hart an der Stirn, warmes Blut tropfte an mir herab und der Knebel fiel zu Boden. Eine tiefe Wut packte mich und ich zog meine Pistole aus der Tasche, um ihm damit ohnmächtig zu schlagen. Dann nahm ich den Knebel und sorgte dafür, dass er keinen Lärm mehr verursachen konnte. Ich setzte mich einige Minuten auf den Schreibtisch. Die Wunde hatte langsam aufgehört zu bluten. Wenn sie Jefferson am Morgen fänden, würden sie auch gleich das Blut überprüfen lassen. Spätestens dann wüssten sie wer es war. Beinahe konnte ich bereits sehen, wie mein Bild durch die Abendnachrichten ging: „Die Polizei geht davon aus, dass die 17-jährige Marleen S. Ruby mit der Tat in Verbindung steht. Hinweise auf ihren derzeitigen…“ Es gab kein Zurück mehr. Einigermaßen beruhigt, nach dieser kurzen Verschnaufpause musste ich sogar kurz lachen, bevor ich mich zurück an die Arbeit machte.
Auch Jefferson war inzwischen wieder bei sich und nuschelte irgendwelche unverständlichen Worte mit seinem Knebel. Ich ignorierte es. Aus der Jackentasche holte ich das Messer hervor und legte es auf den Schreibtisch. „Keine Angst, Mr. Jefferson. Noch ist nicht die Zeit, Angst zu haben.“, sagte ich lächelnd und griff nach seinem rechten Zeigefinger. Seine Hand zitterte, unsere Blicke trafen sich, und ich zog den Finger mit aller Kraft nach oben. Es knackte, Jefferson jaulte erbärmlich auf und Tränen ergossen sich aus seinen Augen.
Ich lächelte, ein wunderbares Glücksgefühl durchströmte mich. Da war es wieder. Meinen ganzen Körper erfüllte eine wunderbare Entspannung. Für einige Sekunden schloss ich die Augen und genoss es, ließ mich hineingleiten.
Sekunden später brach sein Mittelfinger. Er gab fürchterliche Laute von sich, die beinahe wie ein verzweifeltes „Bitte!“ klangen, aber dafür war es nun sowieso zu spät. Ich war sehr zufrieden, er litt unsägliche Qualen, seine Strafe für die Gerichtsverhandlung. Die galt es jetzt auszuweiten. Ich nahm das Taschenmesser und klappte die Säge aus. Wieder sahen wir uns in die Augen, er schüttelte den Kopf und seine Angst trat aus ihnen hervor. Ich ergötzte mich daran, so wie ich es einst mit dem „Hexenjäger“ getan hatte.
Vorsichtig setzte ich die Säge an, hielt den Finger fest und begann das Sägen. Mit jeder Bewegung drang sie weiter durch seinen Knochen. Jeffersons heftiges Schnauben war die Antwort. Nachdem ich etwas 2/3 Des Knochens durchtrennt hatte, legte ich das Messer beiseite. Ich tätschelte ihm belustigt die Wange und riss dann gleichzeitig den Finger ab. Sein Körper erbebte. Er heulte wie ein Hydrant. Einen Augenblick lang war ich versucht, seine Brille mit den runden Gläsern zu zertreten, aber dann hätte er mich ja nicht mehr sehen können. Ich nahm den Finger wie einen Lutscher in den Mund und leckte das Blut ab.
Ein herrlicher Geschmack, musste ich zugeben. Schade nur, dass ich meinen Opfern das Blut nicht einfach abzapfen und es dann lagern konnte. Als kleiner Drink zwischendurch wäre es sicher nicht verkehrt gewesen. Jedenfalls kostete ich diese intimes Augenblicke immer sehr genussvoll aus.
Jefferson war inzwischen wieder ohnmächtig geworden. Gerade, als so spannend wurde. Schwächling. Feiger Schwächling.
Als er wieder zu Bewusstsein kam, wünschte er sich vermutlich, er wäre es nicht. Ich empfing ihn mit einem herrlichem „Na da sind sie ja wieder! Das freut mich aber!“ und klappte eine lange Klinge aus.
Das Messer enthielt glücklicherweise für alles Mögliche eine nützliche Ergänzungen bereit. Ich stellte mich links neben Jefferson und schnitt seine Hemdsärmel auf, um sie zu entfernen. Eine komplizierte Angelegenheit. Nachdem ich also seinen nackten Arm vor mir liegen hatte legte ich die Klinge des Messers darauf und schnitt schön langsam und qualvoll eine dünne Hautscheibe nach der anderen ab. Jedes Mal wenn die Klinge unten am Kabelbinder über dem Handgelenk ankam durchflutete mich eine Welle des Glücks. Immer schlimmer wimmerte Jefferson. Sein Hemd war inzwischen klatschnass von Tränen und Schweiß.
Ich ahnte, dass er nicht mehr lange durchhalten würde, als ich einen wunderschönen silbernen Ring an seinem linken Ringfinger entdeckte. „Was ist denn das?“ Ich zog ihn von seinem Finger, obwohl er sich heftig wehrte. „15. Mai 1999 für James zum 50. Geburtstag“, war auf der Innenseite eingraviert. „Von Katja?“, fragte ich verächtlich. Seine vor Entsetzen geweiteten Augen sagten alles. „Ja, ich weiß, dass ihre Frau 1997 gestorben ist. Folglich von ihrer Tochter…“, erklärte ich und steckte ihn mir an.
Er schloss die Augen.
Ich nahm wieder mein Taschenmesser in die Hand und wechselte von der langen zur kurzen Klinge. Von nun an wehrte er sich nicht mehr. Der Spaß mit ihm war vorbei. Ich schaute auf die Uhr, 24 Minuten hatte es gedauert. Schön, aber leider immer noch viel zu kurz. „Bevor du stirbst, wirst du noch um ein schnelles Ende betteln!“, zischte ich ihm zu und schnitt ihm den Bauch auf.
Er schnappte nach Luft und begann zu würgen. Er schüttelte den Kopf und sah mich noch einmal an. Ich verstand ihn, aber er sollte sterben. Ich ging langsam um den Stuhl herum, bis ich hinter ihm stehen blieb, um mich nach vorn zu beugen und ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Er schüttelte energisch den Kopf, bis ich ihn festhielt. Er versuchte, seinen Hals zu verbergen, aber ich konnte seinen Dickschädel wegdrehen. Ich legte meine Zähne an seinen Hals und biss so kräftig ich konnte zu. Blut spritze durch den Raum, erfüllte meinen Mund. Ich konnte spüren wie sein Herz langsam aufhörte zu schlagen. Einige Minuten stand ich so da und genoss es.
Doch plötzlich hörte ich einige laute Geräusche auf dem Parkplatz. Ich erschrak. Schnell steckte ich das Messer und die Pistole in meine Hosentaschen und zog den warf den Mantel in eine Ecke, das Blut darauf hätte mich verraten. Ich schloss die Tür auf und ergriff die Flucht.
In sicherer Entfernung blieb ich an einer Bushaltestelle stehen. Ich kramte mein Notizbuch hervor und zückte einen Stift. Während ich „J.R. Jefferson“ durchstrich lächelte ich zufrieden.
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