ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es gab eine Zeit, in der jeder Mensch Angst hatte. Angst vor dem Unbekannten. Dieses Unbekannte schwamm in der damaligen Zeit als Devil Whale (oder auch Teufelswal) durch das Land und im Wasser, indem er alles in seiner Umgebung, was den Boden berührte, verflüssigte.
Ich lebte lange in der Küstenstadt Cuxhaven an der Nordsee. Ich hatte viele Freunde in dieser Stadt, allerdings sind viele in jungen Jahren verstorben, weil sie dem Teufelswal zum Opfer fielen.
Er tauchte zuerst 1985 auf und zerstörte Teile von Bremerhaven und anderen Orte nahe der Küste. Bei den ersten Sichtungen gab es viele Tote, darunter fielen einige meiner Freunde, weil sie zu dieser Zeit dort einen Ausflug machten. Es machte mich als Jugendlicher sehr traurig, dass ich Freunde verlor, die mir wichtig waren. Weitere 15 Jahre schwamm er durch die Regionen der Nordsee, bis er plötzlich verschwand. Es gab einige Theorien, wo er abgeblieben sein könnte. Eine ging mir nie aus dem Kopf und dies war auch Teil meines Lebens.
„Er ist nicht weg. Er ruht sich aus, um uns alle zu holen!“, sagte der alte Fischer immer und immer wieder. Jeder wusste, dass es ihn sehr mitnahm, dass der Wal seine ganze Familie vor seinen Augen tötete, weswegen er es oft behauptete und ihn angeblich selbst sah.
„Warum sagt er es immer wieder?“, fragte mich ein Bekannter, sein Name ist John.
„Ich weiß es nicht“, bestätigte ich ihm.
„Soweit es stimmt, hatte die Marine ihn getötet“, ergänzte er.
„Er lebt! Ich weiß es! Er lebt!“, schrie der alte Fischer weiterhin.
„Er ist immer so, mach Dir keinen Kopf“, sagte ich John, obwohl es mir immer zu denken gab.
„Okay. Mache mir nur ein bisschen Sorgen um ihn“, entgegnete er.
„Geht mir auch so. Aber mal zurück zu unserem eigentlichen Gesprächsthema: Wollen wir uns später noch treffen, um einen zu trinken?“, fragte ich ihn.
„Klar. Wollen wir am Nordost-Pier in die Kneipe?“, entgegnete er.
„Gute Idee. Also treffen wir uns gegen 18:30 Uhr dort?“, fragte ich bedächtig.
„Alles klar. Bis dann“, antwortete er mir.
Um 18:30 Uhr saß ich schließlich mit meinem guten Freund an der Theke der Kneipe. Nach einiger Zeit stieg mir ein starker Fischgeruch in die Nase, der sich durch den Gestank von Rauch und Alkoholfahnen breitmachte. Als ich mich umsah, fiel mir eine Person besonderes auf – der alte Fischer. Er saß drei Hocker entfernt von mir und trank Whisky. Ich beachtete ihn nicht weiter und drehte mich wieder um. Wir tranken noch ein paar Bier und bezahlten dann. Wir verließen den Laden, und als wir draußen waren, sprach mich der Fischer an.
„Gebt auf euch acht! Es wird ein Sturm aufziehen“, sagte er uns.
„Vielen Dank. Wir werden aufpassen“, antworte ich und lächelte ihn an.
Es begann zu beben, kurz nachdem ich zu lächeln anfing.
„Auf mein Boot, schnell!“, sagte der Fischer.
„Wir kommen!“, rief ich und wir lief auf wackligen Beinen in Richtung eines Bootes, welches die Gravur „Hoffnung“ trug. Als wir auf dem Boot waren, ruckelte es stark und ich merkte, wie wir schwammen. Wir schwammen an Land, als wären wir im Wasser. Zusätzlich roch es leicht nach Schwefel und Verwesung.
„Ich sagte doch, dass ich nicht verrückt bin“, sagte der Fischer.
„Ich heiße Konrad“, stellte er sich vor.
„Das ist John und ich bin Marvin“, entgegnete ich ihm höflich.
„Freut mich. Wir müssen jetzt erstmal diese Krise überstehen und dann könnt ihr wieder nach Hause“, sagte er sichtlich gestresst.
„Okay. Können wir irgendwie helfen?“, fragte John.
„Sucht die Geschosse für die Harpune, dann kann ich auf das Monster schießen“, entgegnete er.
Wir durchsuchten gestresst das ganze Boot. Die Harpunengeschosse lagen unter einem gigantischen Netz.
Als die Harpune geladen war, warteten wir auf den großen Wal. Nach wenigen Momenten zeigte er sich endlich. Er war riesig, allerdings nicht so riesig, wie ich ihn vorher in Erinnerung hatte.
„Er ist schwach. Damals war er viel größer“, sagte Konrad mit leichtem Grinsen im Gesicht.
Plötzlich kenterte das Boot, weil der Wal es mit einer Flosse von unten anstieß. Konrad und ich konnten uns gerade so wieder auf das Boot retten, aber John leider nicht. Er fiel in die Tiefe und tauchte nicht mehr auf.
„Scheiße!“, rief ich und Konrad schaute wütend in Richtung des Wals.
„Das bekommt er zurück. Er hat dir und mir schon weh getan. Nun sind wir an der Reihe“, kam von Konrad, welcher versuchte, mich aufzubauen.
Als der Wal sein riesiges Maul öffnete, erklang ein Ton. Dieser Ton war stärker als der von einem Blauwal und ließ mich zu Boden sinken. Mein Trommelfell schmerzte und Konrad fiel in Ohnmacht; daraufhin machte ich mich auf, seinen Job zu erledigen. Ich schoss mit der Harpune in das Auge des Wals und er schrie erneut. Kurz schmerzte es erneut in meinen Ohren, doch kurz darauf verstummte er. Er fing an, Blut zu spucken, und die Erde wurde langsam wieder fest.
„Was ist hier los?“, fragte Konrad, welcher langsam wieder zu sich kam.
„Ich habe das Auge des Monsters getroffen und nun spuckt es Blut und verliert immer mehr an Masse“, antwortete ich ihm prompt.
„Es muss etwas im Wal passiert sein. Nur von einem Treffer ins Auge kann sowas nicht kommen“, erwiderte er.
„Denke ich auch. Nur was war es sonst?“, sagte ich fragend.
Der Wal holte nun zum Gegenschlag aus und verschluckte das Boot. Als der Wal uns verschluckte, fielen wir von der „Hoffnung“ und waren unter Massen von Wasser begraben. Das Boot zerschellte über uns und unter Wasser sah ich mich um, damit Konrad und ich uns an ein Wrack retten konnten. Ich zog Konrad und mich an Land des Kreuzers und versuchte, so gut es ging, ihn zu retten, weil ich es wahrscheinlich nie alleine aus dem Wal schaffen würde. Frustriert versuchte ich Konrad mit einer Herz-Druck-Massage und Mund-zu-Mund-Beatmung zu retten. Nach einer Zeit, die sich ewig anfühlte, gab ich aber auf, weil ich einsah, dass ich nichts mehr für ihn tun konnte. Der Frust entlud sich und ich fluchte. Das Fluchen wurde nach kurzer Zeit zu einem Auf-den-Boden-schlagen und lauten Weinen. Im Dunkeln stank es bestialisch nach Innereien sowie Schwefel und in einem tieferen Teil des Wals sah ich ein Licht. Als wir auftauchten, sah ich ein Licht. Es war grell, wie eine Art Flutlicht. Als ich mit Konrad im Arm dort ankam, war das Boot „Hoffnung“ zerstört und wir landeten auf einem Wrack eines alten Marine-Kreuzers. Dort trafen wir auf John, welcher noch lebte. Er sah aus, als hätte er starke Schmerzen. Er blutete stark ,und als er in meine Richtung schaute, lächelte er mich an, fiel dann aber zu Seite. Erst dann sah ich die Wunden richtig, die er hatte. Ich schrie noch lauter als vorher bei Konrad – so laut, dass es schmerzte. Er ist verstorben, wie alle meine anderen Freunde, die ich jemals hatte. Selbst Konrad, den ich bis vor Kurzem nicht einmal richtig kannte. Ich fing an, beide sehr zu mögen, und man nahm sie mir. Als ich mich weinend umsah, bemerkte ich daraufhin ein altes Rettungsboot, das noch funktionstüchtig war, und wusste, dass ich die Welt warnen müsste. Ich ließ es ins Wasser, welches sich im Magen gesammelt hatte, und stieg ein. Ich hoffte einfach, dass das Boot lange genug hielt, bis ich gerettet werden könne. Durch den Schwefel in der Luft änderte sich höchstwahrscheinlich das Wasser hier in eine schwefelhaltige Flüssigkeit. Mir war klar, dass ich einiges davon schluckte. Noch ging es mir gut, aber ich wusste nicht, ob es sich in kurzer Zeit ändern würde.
An viel erinnere ich mich aus der darauf folgenden Zeit nicht. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an und ich dachte, ich werde verrückt, doch irgendwann spuckte mich der Wal aus. In der Luft lag weiterhin der Gestank des Wal, welcher schon merklich abgenommen hatte. Wenig später wurde die Leiche des Wals, welcher an inneren Verletzungen starb, vom Militär abtransportiert und man nahm mich in Gewahrsam und verhörte mich, weil ich ein Zeuge des Vorfalls war, welchen die Regierung zu vertuschen versucht. Es folgten viele und lange Gespräche mit Psychologen und anderen Ärzten, wobei alle das Gleiche sagten. Sie haben mich für verrückt erklärt und brachten sie mich in eine Nervenheilanstalt, in welcher ich wahrscheinlich sterben werde, weil es keine Aussicht auf Heilung gibt. Ich bin der Einzige, der jemals so etwas sehen durfte und mir wird keiner glauben. Ich klinge schon wie der alte Konrad. Allerdings hatte er damals recht und ich danke ihm dafür. Durch ihn überlebte ich das alles, um es so vielen Menschen wie möglich zu erzählen.
Ein Arzt schaut mich an und nickt. Er schreibt etwas auf seinen Zettel und geht wieder. Dann bin ich wieder allein in meinem Zimmer. Graue Wände, ein kleines Fenster und Gitter. Ich bin nun schon zwei Jahre hier und es glaubt mir immer noch kein Mensch. Na ja, immerhin werde ich bald sterben, dann kann ich mich richtig bei Konrad und John bedanken und mit ihnen meinen Frieden zu finden.