KurzMord

Weiße Augen

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Es war ein düsterer, nebliger, aber verschneiter Wintermorgen und über den weiten Wäldern von Yazuac ging langsam die Sonne auf. Doch weder die erbarmungslose Kälte noch die unchristlich frühe Stunde vermochten die drei Reiter, die gerade auf eine riesige Lichtung ritten, davon abzuhalten, an ihr Ziel zu gelangen.

Der vorderste Reiter, der zugleich der größte und stämmigste war hob die Hand und seine Begleiter befahlen ihren Pferden, stehen zu bleiben. „Warum stoppen wir?“, fragte der letzte Reiter mit deutlich zu hörendem Unbehagen in seiner Stimme. Er war klein und schmächtig und hatte ganz offensichtlich Angst. „Leise!“, zischte der Erste Reiter wieder mit überwältigendem Selbstbewusstsein und sofort kehrte Stille ein. Dann flüsterte er: „Ich habe was gehört…“ Ein paar Sekunden lang verharrten Sie bis der Erste Reiter wieder in normaler Lautstärke befahl: „Alles gut, setzt eure Pferde wieder in Bewegung!“

Die Drei ritten schweigend weiter, bis sie an der anderen Seite der Lichtung angekommen waren. Dort saß der erste von seiner Stute ab und befahl den Anderen mit einer Handbewegung es ihm gleichzutun. Der kleinste, immer noch zitternd vor Kälte, stieg missmutig von seinem Ross. „Schau dich hier um!“, befahl der Größte dem Kleinsten, „Mir ist als hätte ich ein Reh gesehen, es könnte uns gut als Nahrung dienen“. So tat er wie geheißen und stapfte missmutig durch den Schnee, der ihm bis zu den Knien reichte, in den dunklen und unheilvollem Wald hinein. Er wusste, dass es nicht gut für ihn enden würde, wenn er den Befehl verweigern würde. Der Größte und sein anderer Begleiter schauten zu, wie der Kleinste langsam von dem Wald verschlungen wurde.

Kaum zwei Schritte im Wald wurde der Reiter von Dunkelheit umfangen. Die ohnehin schon schwache Morgensonne wurde von den Blättern vollständig verschluckt. Er nahm allen Mut zusammen und stapfte weiter durch den Schnee.

Als er fast 500 Fuß in den Wald gegangen war, waren seine Hände so kalt, dass er sie nicht mehr spürte. Auch der Schnee war tiefer geworden, sodass er nun fast bis zur Hüfte im Schnee eingesunken war. Der Reiter ließ seinen Blick über die verschneiten Baumstämme schweifen. Alles sah gleich aus. Wonach sollte er überhaupt Ausschau halten?

Gerade als er wieder zurück stapfen und verkünden wollte, dass er nichts gesehen hatte, sah er etwas in der Dunkelheit. Es waren zwei weiße Flecken vor dem sonst dunklen Wald. Der Reiter wunderte sich und machte sich auf den Weg in Richtung der Flecken. Nach zehn Schritten trat er auf eine weitere Lichtung, auf der keinerlei Schnee lag, was für diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich war. Nebelschwaden waberten über dem Boden und das spärliche Licht warf verschiedenste Schatten an die Bäume. Ein modriger Geruch lag in der Luft, vermutlich von einem vor kurzem verendeten Tier.
Der Reiter ließ seinen Blick auf den Boden schweifen und bekam einen Schreck, der ihn fünf Schritt zurücktreten ließ. Die Lichtung war voller Leichen!

Männer, Frauen und sogar Kinder lagen in grotesken Posen unter dem Nebel. Ihre Tode mussten sehr qualvoll gewesen sein. Ein großer Mann lag zusammengesunken an einem Baum. Ein blutiger Speer steckte in seiner Brust und aus seinem offenen Mund tropfte ein spärliches Rinnsal Blut. Einige Frauen waren auf zwei Schwertern aufgespießt, die in den Boden gerammt wurden. Der Reiter erkannte den Ausdruck von Furcht auf ihren Gesichtern, welcher auch nach ihren Toden immer noch anhielt. Auch aus Ihren grässlichen Wunden rann Blut, welches den Boden langsam rot färbte.
Doch das, was den Reiter am meisten zu verstören schien, war der weiße Dampf der von dem Blut gen Himmel stieg und die Tatsache, dass das Blut noch nicht gefroren war.

Es dauerte einen Moment bis sich der Reiter im Klaren war, was er gerade sah und einen weiteren, bis er endlich realisierte, was das noch warme Blut zu bedeuten hatte. Die Leichen lagen noch nicht lange hier!
Der Reiter stolperte panisch zurück und begann erst langsam und dann immer schneller zu rennen. Er hielt nicht an und sah auch nicht zurück. Als er endlich wieder an der Stelle angekommen war, an der er in den Wald gestapft war, ergriff ihn das Grauen. Seine Kollegen und die Pferde waren verschwunden. Sogar ihre Spuren, welche er zuvor deutlich im Schnee erkennen konnte, waren weg. Doch stattdessen erblickte er in der Ferne etwas, was vorher noch nicht da gewesen war. An einer Stelle, nicht allzu weit weg, lag die Leiche eines kleinen Mädchens, höchstens sechs, aus dessen Bauch vier blutige Speere ragten.

Der Reiter verfiel in ein Zittern und schritt langsam auf das Mädchen zu und sah ihr ins Gesicht. Die Nase war durch einige Faustschläge ins Gesicht gebrochen, und ihr Haar lag zu groben Zöpfen verfilzt auf dem eiskalten Boden. Ihre Augen waren in Schrecken geweitet und weiß wie der Schnee auf dem sie lag.
Der Reiter kniete sich neben sie und schloss ihre Augen, als plötzlich ein Zucken durch den Körper des Reiters fuhr. Ein Schwert schob sich wie aus dem Nichts zwischen seine Rippen durch seinen Brustkorb und ein Schwall Bluts rann hinterher. Der Reiter spürte, wie sich seine Lunge verkrampfte, und sein Schrei zerriss die Luft um ihn. Sein Körper fing augenblicklich an, zu erbeben.

Es endete damit, dass er auf den Boden fiel. Das Letzte, was er wahr nahm, waren die Schritte von zwei Personen, welche sich ihm näherten. „Vielleicht muss ich doch nicht sterben“, dachte der Kleinste und ein wenig Hoffnung glomm in seinem fast erstarrten Herzen auf. Doch als er die beiden Personen sah, verstummte sein Hilfeschrei augenblicklich und wurde zu einem elenden Röcheln. Vor ihm standen seine zwei Kollegen, welche ihn mit weit aufgerissenen weißen Augen musterten. Er starrte ungläubig zurück. Der Größte hielt ein blutiges Schwert in der Hand und ein starker modriger Geruch verbreitete sich auf der Lichtung. Mit einem vergnügten, schon fast glücklichem Ausdruck in seinem Gesicht, stach er zu. Dann wurde dem kleinsten Reiter schwarz vor Augen.

Am nächsten Tag gingen die beiden übriggebliebenen Reiter in die nächste Stadt, um wieder jemanden anzuwerben. Jemanden, der so töricht sein sollte, mit ihnen mitzukommen.

eine Geschichte von Jan Wimmer

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