
Skype
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich bin sicher, dass du bereits von Skype gehört hast. Es ist ein
Instant-Massaging Programm, das Benutzern erlaubt mit Menschen auf der
ganzen Welt zu telefonieren, entweder über einen normalen Sprachanruf
oder über Webcam Anrufe. Ich benutzte es um mit Freunden in Kontakt zu
bleiben, wir vor vierzehn Tagen auf verschiedene Colleges gingen. Letzte
Woche habe ich mit Annie geskypet, ein Mädchen mit der ich früher zur
Schule ging. Wir hatten beide Wohnungen, waren beide Single und das
erste Semester hat noch nicht begonnen, also haben wir etwas Zeit
gefunden uns hin und wieder über Skype zu kontaktieren. Normalerweise
skypten wir mindestens einmal am Tag. Der Gesprächsstoff unserer
Konversationen war nie wirklich sehr interessant: Sie hatte sich neue
Kopfhörer gekauft, ich hatte zum ersten Mal The Princess Bride geguckt. Es war einfach nur schön eine Gesellschaft aus Bekannten in einer Zeit von so großem Aufruhr zu haben, weißt du?
Wie auch immer, es war Dienstagmorgen und ich war ziemlich kaputt, da
ich die komplette letzte Nacht damit verbracht habe, feiern zu gehen.
Ich wurde jedoch von dem Klingeln eines Anrufes in Skype geweckt.
Fluchend darüber, dass ich meinen Laptop angelassen habe, massierte ich
meine Schläfen und stolperte aus dem Bett.
„Hnngh…Hallo?“
Meine verschlafenen Augen kämpften damit, sich auf den schmerzhaft
hellen Monitor des Laptops zu konzentrieren. Annie war, natürlich,
angezogen, geschminkt und grinste mich, mit ihren neuen Kopfhörern in
den Ohren, an. Sie gab mir einen fröhlichen Impuls, auf den ich jedoch
nur mit einem halben Lächeln entgegenbrachte.
„Nun, bist du nicht das Leben der Party an diesem Morgen?“ Neckte sie mich.
„Du hättest mich letzte Nacht sehen sollen. Ich habe mit meinen Tanzbewegungen den ganzen Club beschämt.“
„Big-Fish-Little-Fish beeindruckt keiner. Hey, hast du nicht heute ein Einführungstreffen mit deinem Lehrer?“
Ich warf einen Blick auf meinen Kalender und nahm an das sie recht
hatte. Jedoch ließ die doch so geringe Menge an Sonnenlicht, das durch
meine Vorhänge schien, meine Augen tränen.
„Ja, scheiß drauf.“ Stöhnte ich. „Was ist mit dir? Was machst du heute noch?“
„Ich hoffe immer noch darauf einen Anruf von Erin zu bekommen. Sie ist
gestern einfach verschwunden, während einer Brandschutz Übung. Alle was
sie hinterließ war ein Brief, in dem sie schrieb das sie nach Hause
geht.“
„Wer war Erin nochmal?“ Fragte ich, halbernst. Du weißt wie es ist: Deine
Freunde reden über so viele Leute, die nach einer Zeit einfach
verwischen. Annie machte ein unbeeindrucktes Gesicht.
„Meine Mitbewohnerin. Sie lebt gegenüber meines Korridors. Sie ist
einfach verschwunden. Ich weiß, es ist erst ein Tag her, aber wir haben
schon wirklich darüber nachgedacht ihre Eltern anzurufen, einfach um zu
überprüfen ob alles in Ordnung ist.“
Ich zuckte mit den Achseln:
„Tu es. lieber sicher als nicht, hm?“
Bevor sie antworten konnte, kam plötzlich das Kreischen eines Alarms.
Annie sagte etwas, was durch den Lärm des Alarms untergegangen ist, also
hielt ich mir die Ohren zu und zuckte.
„Wa-Was hast du gesagt?“ Fragte ich. Sie musste direkt ins Mikrophon schreien:
„“Ich sagte: Das ist der Feueralarm! Ich geh besser raus oder der
Aufseher wird einen Anfall kriegen und uns alles nochmal machen lassen.““
„Wann soll ich wieder anrufen?“ Fragte ich, wobei ich meine Stimme so sehr anhob wie es mein pochender Kopf zuließ.
„Keine Sorge: Ich werde nur für, sagen wir, fünf Minuten weg sein. Ich lasse Skype einfach an.“
Mit diesen Worten war sie weg; Die Kopfhörer ausziehend und auf den Tisch legend. Nach ein paar Minuten klang der Alarm aus.
Darauf öffnete sich die Tür. Aber es war nicht Annie. Es trug
einen blauen Arbeits-Overall, mit Farbe, einer Mütze und einer Maske,
gemacht aus einem gebleichtem Schädel einer Ziege oder eines Schafes.
Meine Augen wanderten zu seiner Hand, wie auch immer: Ein
Handschuh aus Gummi, der einen Haken umhüllte. Die Art von Haken, wie
man sie auch in Metzgereien vorfindet. Für ein paar Sekunden, saß ich
nur da und wunderte mich darüber ob es möglicherweise Annie wäre, die
mir einen Streich spielen wollte. Dann versuchte ich, mit dem Ding zu kommunizieren.
„Was zur Hölle glaubst du was du da tust?“ schrie ich. „Wer bist du?“
Die Kreatur erwiderte nichts. Es konnte mich nicht hören: Die Kopfhörer
lagen waren immer noch in Annies Laptop gestöpselt. Es stand also
einfach nur da. Zehn Sekunden später, begann es sich dem Schreibtisch zu
nähern. Ich griff nach meinem Handy. Ich musste Annie warnen! Ich
wählte die Nummer per Kurzwahl und ließ die Augen dabei nicht von der
Kreatur auf dem Monitor. Es spähte direkt in die Kamera: Seine Augen
glitzerten hinter leeren Augenhöhlen.
Freizeichen…
Klicken.
Die maskierte Kreatur erstarrte plötzlich. Dann, langsam und bewusst,
streckte es seine freie Hand in einen Bereich außerhalb der Kamera. Ich
blinzelte gegen das pixelige Bild und mein Herz sank.
Es hielt Annies Telefon in der Hand. Sie hatte es auf dem Schreibtisch liegen gelassen.
Die Kreatur legte den Kopf zu Seite und ich nahm an das sie mir einen
mitleidigen Blick zuwarf, bevor es das Telefon ausschaltete und es
hinter Annies Laptop platzierte. Es holte etwas weißes aus seiner Tasche
und ließ es auf ihre Tastatur fallen. Ich sah es nur für ungefähr eine
Sekunde, aber es sah aus wie eine Art Brief.
Darauf drehte es sich um und ging zu ihrem Kleiderschrank, öffnete die
Tür und ging hinein: Es musste sich bücken um hinein zu passen und es
zögerte als es das tat. Die Kreatur wandte sich wieder der Webcam zu und
starrte direkt in die Linse. Seine Zähne reflektierten das Licht als ob
ein grausames Grinsen aufblinken würde. Dann schloss es den Schrank.
Ich warf einen Blick auf mein Handy. Ich musste die Polizei rufen, keine
Frage, aber als ich die erste „9“ wählte, sah ich ein das es keinen
Sinn hatte. Sie mussten sich die Mühe machen, die Polizeistelle in
Annies Stadt zu finden und zu kontaktieren, fünfzig Meilen entfernt. Ich
rief trotzdem an.
Freizeichen…
Klicken.
Klingeln.
„Sie sind verbunden mit dem Rettungsdienst. Was kann ich für sie tun?“
„Ja, ich muss reden mit…“
Ich pausierte in der Mitte meines Satzes.
Ich habe pausiert, weil sich die Tür zu Annies Zimmer geöffnet hatte und
Annie hinein rannte. Ihr Haar war nass vom Regen und sie lächelte als
sie sich der Webcam näherte. Ich schrie so laut ich konnte, dass sie
wegrennen soll und ich fühlte wie sich Tränen in meinen Augen füllten.
Annie konnte mich nicht hören. Sie setzte sich, nahm ihre Kopfhörer und
begann die Länge einzustellen. Über ihre Schulter öffnete sich die
Schranktür.
„Hallo, Sir? Welchen Dienst benötigen sie?“
„Sir? Sind sie verletzt? Brauchen sie einen Krankenwagen?“
„Sind sie noch da?“
„Sir?“