Lange

O Chrónos pernáei …

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Es heißt immer, die Zeit sei wie ein Strom und wir trieben in ihm.

Doch das gilt nur für die Menschen, denen wir begegnen. Wir sehen, wie alle, die an uns vorbeitreiben, einen kurzen Moment oder länger unser Blickfeld streifen. Sie wachsen und blühen wie Flieder, der im Frühling verblüht, wenn der Sommer noch nicht ganz da ist. Sie begegnen uns für eine kurze oder lange Zeit und wir schicken ihnen sentimentale Gedanken nach und beneiden sie im Stillen, weil wir uns für einen kurzen Moment so lebendig gefühlt haben bei ihrem Anblick. Wir sitzen in den Vorzimmern ihrer Seele und baumeln mit den Beinen.

Und während wir die anderen an uns vorbeiziehen sehen, nehmen wir uns selbst als Fels wahr. Ein Fels, der stark und massiv im Strom liegt, um den die Zeit herumfließt und dem sie nichts anhaben kann. Für uns selbst bewegen sich nur die anderen. Sie treiben vorbei, begegnen uns flüchtig, wachsen heran, blühen auf, vergehen und erlöschen. Wir selber glauben von uns, dass wir uns gegen die Zeit stemmen und bleiben, wer wir sind, bis wir am Ende unser Spiegelbild im Wasser sehen und uns wundern, wie unser Haar so grau und unsere Augen so müde geworden sind. Der Strom der Zeit schleift uns ab, bis aus dem Fels, der wir glaubten zu sein, Sandkörner geworden sind, die an fremde Ufer seltsamer Länder gespült werden. Wir werden zu einem Strand, an dem sehnsüchtige Menschen aufs Meer schauen und hoffen, im Schreien der Möwen eine Bedeutung zu finden.

Wir hoffen, dass das Meer uns bemerkt, wenn es unsere Füße umspült. Dass wir Teil einer Geschichte sind. Dass unser Leben eine Bedeutung hat. Doch die Fußspuren, die wir im Sand hinterlassen, werden von der nächsten Welle fortgewaschen und verschwinden im tiefen Blau der Ozeane, wo Wale nach verborgenen Schätzen in die stillen, tiefen Gründe dunklen Wassers tauchen. Das Meer bemerkt uns nicht. Vielleicht glaubt es selbst, dass es unsterblich ist. Bis es am Ende aller Zeiten still verdampft, wenn selbst die Sonne stirbt.

Wir alle glauben, wir haben unendlich viel Zeit. Eine niemals endende Spanne an Dasein und ewiger Jugend. Und während wir im Herbst, wenn der Raureif die Heide in einen stillen Kristallgarten verwandelt, die Gänse beobachten, wie sie vor dem Winter in einen ewigen Frühling entfliehen, dann ertappen wir uns dabei, wie wir unsere Sehnsucht nach irgendetwas Mehr mit auf ihre Reise schicken. Insgeheim beneiden wir die Getriebenen, die an fremden Orten nach Glück und Erfüllung suchen, während wir träge und schwer daliegen und uns vom Leben umspülen lassen. Wir stehen da, schauen ihnen nach und werden älter und älter.

Wir denken, die Zeit kann uns nichts anhaben und die, die sich bewegen, sind die Einzigen, die wirklich leben. Doch vielleicht empfinden sie selbst sich ja auch als Felsen im Fluss der Zeit und beneiden insgeheim uns, so wie wir sie.

Doch was ist mit den Sehnsüchtigen und Verlassenen? Den Gebrochenen und Wehmütigen? Mit denen, deren Herzen von Sehnsucht und Bedauern erfüllt sind? Denen, die das Gefühl haben, etwas, das sie einen Moment auf ihrer Reise durchs Leben begleitet hat, verloren zu haben? Was ist mit den Suchenden, die jeden Tag und jede Stunde, in der sie die Leere in ihren Herzen und Seelen nicht füllen können, merken, wie ihnen die Zeit davonläuft? Sie stemmen sich gegen den Mahlstrom des Vergehens und Vergessens, werden darin aufgerieben und zermahlen und verbringen alle Zeit, die ihnen bleibt, mit einer Suche, von der sie nicht wissen, ob sie jemals endet.

Die Zeit vergeht… und was bleibt?

Sonnenstrahlen fielen golden durch den Höhleneingang. Sie fluteten warm und freundlich in die Dunkelheit und Orpheus hielt einen Moment inne, um sich in ihnen zu wärmen. Zu lange schon hatte er keine Sonne mehr gesehen. Er schloss die Augen und genoss den kurzen Moment. Dann seufzte er, straffte die Schultern und ging auf den Höhlenausgang zu.

Vor ihm fiel ein weites Land sanft ab zum Meer. Es glitzerte in der Ferne wie ein blaues und türkises Juwel. Die Sommerluft roch nach Leben und barg das Gefühl von leisem, stillem Frieden. Einem Moment, der war, wie er sein sollte. Wie die Götter ihn erdacht haben mochten.

In einiger Entfernung wogte ein Kiefernwald im Sommerwind und trug seinen charakteristischen, würzigen Geruch zu dem Mann, der im Höhleneingang stand und ihn tief einatmete.

Die Kiefern gingen über in eine weite, satte und grüne Wiese. Korn- und Mohnblumen schmückten sie und boten Bienen und Schmetterlingen Nahrung.

Ein Paradies. So stellte er sich das Elysium vor. Ein Ort des Friedens und Glücks für die Rastlosen und Getriebenen. Die Insel der Seligen.

In der Ferne, nahe dem Meer, blinkte etwas in der Sonne. Orpheus sah genauer hin. Irgendetwas musste auf der Wiese stehen und der junge Mann wusste, dass er dorthin gehen musste. Er musste immer dorthin gehen, wo etwas seine Aufmerksamkeit weckte. Sicher, er konnte sich entscheiden, einfach auf der Wiese zu bleiben. Er konnte sich in den Schatten der Kiefern legen und seine Gedanken aufs Meer hinaus schicken. Er hätte vermutlich eine Ewigkeit Zeit, dies zu genießen, und der Moment wäre für ewig perfekt. Ein ewig währender Traum.

Doch das Blitzen in der Ferne würde bleiben. Ein Stachel, ein Menetekel, der den vollkommenen Moment stets stören würde. Er würde sich in ihn bohren, alle Pracht des Tages wäre beherrscht von ihm. Orpheus wusste, dass er die Erinnerung dieses schönen Moments nur bewahren konnte, wenn er sich dem, was dort hinten war, stellen würde. Und wahrlich, Orpheus konnte gute Erinnerungen brauchen.

Er seufzte erneut und spürte für einen Moment eine große Müdigkeit. Wie gerne würde er hier bleiben und für immer aufgehen in diesem Moment. Ein Teil davon werden. Der Träumer auf der Wiese. Doch eine unerklärliche Sehnsucht trieb ihn immer weiter voran. Er war auf einer Suche nach etwas und er musste herausfinden, was es war. Vielleicht wusste er es einmal. Aber er hatte es längst vergessen. Nur die Sehnsucht war geblieben.

Orpheus genoss noch einmal den Blick übers Meer. Dann wandte er sich dem Blinken zu und ging über die Wiese in die Richtung, aus der es kam.

Das Gras duftete verführerisch, als er darüber ging. Es war weich und warm und wogte sanft im Wind, der vom Meer kam. Die Mohn- und Kornblumen, die in voller Blüte standen, hatten eine beruhigende Wirkung auf ihn. Er sehnte sich danach, sich in dieses weiche, wogende Bett sinken zu lassen, sich vom Wind zudecken und vom Raunen der Kiefern in den Schlaf singen zu lassen. Er wollte einfach ausruhen und von besseren Zeiten träumen.

Aus dem Wunsch nach Schlaf wurde Müdigkeit, die mit jedem Schritt, den Orpheus auf das seltsame Blitzen zu machte, stärker wurde. Sie schwelte in ihm, wie eine stille Glut, und zog ihn mit unsichtbaren Armen zur Erde. Seine Augenlider wurden schwer und Orpheus spürte, wie seine Gedanken in Traumwelten abschweiften. Er musste sich konzentrieren. Er musste wach bleiben und auf das, was dort hinten auf ihn wartete, zugehen.

Die Blumen dufteten süß und leicht und wogten hypnotisch im Gräsermeer. Orpheus sank auf die Knie. Er war dem ersehnten Schlaf so nah. Dem Wiesenbett. Der Blumendecke. Dem Traum vom ewigen Schlaf. Dionysos selbst würde kommen und ihm süße Trauben an vollen Reben zum Essen reichen. Orpheus atmete den würzigen Duft der Wiese ein und schloss die Augen. Der Schlaf kam und übermannte ihn. Orpheus würde ihn mit offenen Armen empfangen.

Während seine Augen sich schlossen, sah er ein letztes Mal das Blinken, dem er schon viel näher gekommen war. Es bohrte sich in sein Bewusstsein und durchzuckte ihn wie ein Blitz. Er durfte nicht schlafen. Er musste wach bleiben und erreichen, was auch immer dort war. Mit äußerster Mühe öffnete er die Augen und quälte sich auf die Beine. Es war so anstrengend, sich dem Schlaf zu entreißen, dass er erschöpft ächzte. Der junge Mann hatte das Gefühl, als bliebe alle Kraft und alle Energie, die er hatte, auf der Wiese liegen. Kraftlos und ausgelaugt stand er müde und wankend auf der Wiese und schrie erschöpft in den blauen Himmel. Er sammelte den letzten Rest an Kraft und schleppte sich weiter auf das Blitzen zu.

Im Näherkommen sah er, dass es ein goldener Thron war. Ein Mann saß darauf und schaute aufs Meer.

Als Orpheus den Thron erreichte, schwand die Müdigkeit. Der Mann lächelte ihn mit einem warmen, liebevollen Lächeln an. Ein Kranz aus Mohnblumen, Gras und Kornblumen zierte seinen Kopf, und er trug einen hellblauen Chiton mit einem strahlend weißen Umhang, der von einer kunstvollen Brosche in Form einer Mohnblume zusammengehalten wurde. Er war barfuß und reichte Orpheus einen Kristallkelch, der in der Sonne schimmerte.

„Trink! Es wird dir gut tun.“ Seine Stimme klang warm und freundlich.

Orpheus hatte keinen Grund, ihm zu trauen oder auch nicht zu trauen. Er wusste, was hier geschehen sollte, geschah auch. Darum nahm er den Kelch und nahm einen erfrischenden, kalten und belebenden Schluck Wasser daraus. Er schien seinen Körper mit Energie und Kraft zu füllen. Als hätte er einen Schluck des wogenden Sommermeeres selbst genommen. Orpheus fühlte sich wach und kräftig.

Der Mann lächelte.

„Bist du ein Gott?“ Orpheus ahnte, dass sein Gegenüber vermutlich in Rätseln antworten würde.

„Du weißt nicht, wer ich bin, Orpheus? Du bist es doch, der zu mir gekommen ist.“ Der Mann sah verträumt aufs Meer hinaus. „Ist es nicht wundervoll hier?“

Orpheus nickte. Ja, es war wundervoll hier. Und der Mann mit dem Blumenkranz hatte recht. ER war zu IHM gekommen. Und jetzt wusste er nicht einmal, wer er war? Seit er aus der Höhle getreten war, schien es, als sei sein Gedächtnis getrübt… die Höhle… Orpheus erinnerte sich an Dunkelheit und Kälte. An ein fahles, bleiches Leuchten und an so viele Hindernisse, die er überwunden hatte. Nur um an diesen Punkt zu gelangen. Zu ihm. Nein… er wusste nicht, wer er war. Und er wusste auch nicht, was er von ihm wollte.

„Wer bist du?“ Orpheus fragte sich, ob er die Antwort wissen wollte.

Der Mann lächelte aufs Meer hinaus. „Warum bist du hier, Orpheus?“

„Ich weiß es nicht“, gab der junge Mann zu und fühlte sich unwohl dabei. „Ich suche etwas… aber… ich habe vergessen, was.“

„All deine Mühen. All dein Kämpfen. Deine Tränen, das Blut, das du vergossen hast. All die Gefahren, denen du dich gestellt hast, um hierher zu gelangen. Und nun stehst du hier, fragst nach meinem Namen und dem Grund deines Kommens?“ Der Mann wandte sich ihm zu und sah ihn an. Seine Augen waren grün, tiefblau, türkis und schwarz zugleich. „Wie lange bist du schon unterwegs, Orpheus?“

Orpheus wusste es nicht mehr. Seit Ewigkeiten vielleicht. Er hatte sich durch Berge und Schluchten, Wüsten und Wälder voller Gefahren und Dornen geschlagen. Er hatte mit Monstren und wilden Tieren gekämpft. Er hatte sich dutzenden Herausforderungen gestellt und zahllose Abenteuer erlebt. Immer getrieben von dem Gedanken voranzugehen. Doch wohin? Was war denn noch sein Ziel? Orpheus hatte letztlich alle Hindernisse überwunden, nur um sich dem nächsten gegenüber zu sehen. Als letztes war er in den Berg gegangen und hatte sich durch eine kalte Düsternis vorangekämpft. Daran erinnerte er sich. Wie lange war er dort gewesen? Einen Tag? Eine Woche? Er hatte kein Gefühl mehr für Zeit. Sein Körper war zerschunden und seine Kleider zerrissen. Er war so lange unterwegs gewesen. Wie lange, das wusste er nicht mehr.

„Ich weiß es nicht“, gab Orpheus zu.

„Du bist hier, um etwas von mir zu erbitten, nicht wahr?“, lächelte der Mann.

„Zu erbitten?“ Orpheus war verwirrt. Was sollte er an diesem friedlichen Ort von einem Mann erbitten, den er nie zuvor gesehen hatte?

„Armer Mensch.“ In der Stimme des Mannes schwang aufrichtiges Bedauern mit. „So viel Mühe nimmst du auf dich. Stellst dich so vielen Herausforderungen und dann, wenn du am Ziel bist, weißt du nicht mehr, warum.“ Er lachte. „Ich gebe dir gerne diesen Ort, Orpheus. Du kannst hier bleiben. Für immer. Du wirst keinen Hunger fühlen, keinen Durst. Ich schenke dir diesen ewigen Moment als Trost und Belohnung für deine Mühen. Einen tiefen Schlaf und schöne Träume.“

Ein betörender Duft nach Mohnblumen ging von dem Mann mit dem Blumenkranz aus.

Beinahe war Orpheus geneigt, sein Angebot anzunehmen. Zu schön war es hier. Doch er wollte herausfinden, warum er gekommen war.

„Wer bist du?“, fragte Orpheus.

„Ich bin der, den du gesucht hast. Ich bin Hypnos.“ Hypnos machte einen Schritt auf Orpheus zu. Etwas veränderte sich. Es wurde kälter. Das Meer war aufgepeitscht und die Blumen bogen sich verzweifelt unter einem stärker werdenden Wind hin und her. Aus dem Raunen der Kiefern wurde ein aufgeregtes, feindseliges Flüstern.

„Hypnos… der Gott der Träume? Ich… ich bin… in der Unterwelt?“ Die Erkenntnis jagte Orpheus einen Schauer über den Rücken.

Hypnos schien zu wachsen. Aus seinem Blumenkranz wuchsen Dornen und seine Haut wurde fahl, seine Gewänder rissig und spröde. „Warum bist du hier, Orpheus?“ Seine Stimme klang drohend und brach sich an allem, was ihn umgab. „Sprich!“

Orpheus spürte, dass er am Ende einer wichtigen Reise und dies seine Hauptprüfung war. Verzweifelt grub er in seinen Gedanken nach einem Hinweis darauf, warum er gekommen war.

Der Wind zerrte kalt und schneidend an seinen Gewändern. Der Himmel war schwarz. Blitze zuckten in der Ferne vor einem aufgewühlten, tobenden Meer. In der Ferne brachen Bäume unter dem Sturm. Orpheus hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Er wusste es nicht.

Hypnos stand neben seinem goldenen Thron und sah spöttisch lächelnd auf den jungen, abgekämpften Mann herab. Er griff hinter den Thron und holte einen Stab aus Holz hervor, um den sich Mohnblumen und Kornblumen wanden. Hypnos zeigte damit auf einen Punkt hinter Orpheus. „Bist du wegen ihr hier?“

Orpheus drehte sich um. Hinter ihm erschien ein Portal aus Nebel und Schwärze. Ein Schatten trat daraus hervor. Eine Frau. Sie hatte die schwarzen Haare in einem Zopf um den Kopf geflochten und ihre Tunika war mit einem blauen Rand umgeben. Sie blickte ihn ausdruckslos an und schien ihn nicht zu erkennen. Wer war sie? Irgendetwas rumorte in Orpheus, doch er konnte es nicht fassen. War sie der Grund, warum er hier war? Hier, in der Unterwelt, im Reich des Gottes der Träume.

Er drehte sich wieder zu Hypnos um. „Ich erinnere mich nicht!“, rief er verzweifelt.

„Dann komm wieder, wenn du bereit bist!“ Hypnos hob seinen Stab und schlug sein Ende auf den Boden. Es wurde dunkel. Das Meer, der Wald, die Wiese, der Thron, der Sturm… es war alles verschwunden. Dunkelheit, Kühle und ein fahles Leuchten umgaben ihn und den Gott der Träume. Sie befanden sich in einer großen Höhle.

Hypnos war nun wieder sanft und freundlich. „Es hat seinen Preis hierherzukommen, Orpheus. Es besteht die Gefahr, dass man sich selbst verliert. Wenn du nicht weißt, was du willst, bist du den Mächten der Welt ausgeliefert, denn sie fließen stetig dahin. Ein starker, beständiger Strom. Er reißt dich mit, wenn du dich ihm nicht entgegenstemmst. Erinnere dich, warum du hier bist! Und schau nicht in die Schatten! Die Unwissenheit, was dort lauern könnte, lenkt dich ab. Du verlierst dein Ziel aus den Augen. Die Menschen denken, dass Angst in ihnen entsteht. Doch sie irren. Angst ist eine Kraft, die die Menschen von ihrem Weg abbringen soll. Sie ist wie eine Welle, die aus der Dunkelheit auf euch zurollt und euch in die tiefen, stillen Abgründe eurer Furcht ziehen will. Wenn du wiederkommst, dann wisse, warum!“

Hypnos Stimme hallte an den Wänden der Höhle wieder. Doch der Gott war gegangen und Orpheus wieder alleine. Die Begegnung kam ihm wie ein Traum vor. War die Wiese nur eine Halluzination gewesen, die er in der Höhle hatte? War er überhaupt dort gewesen? Oder war das wieder nur eine dieser Prüfungen, die ihm seit so langen Tagen immer wieder heimsuchten? Ein Trugbild, wie so viele zuvor?

Orpheus fragte sich, warum er in Hypnos Reich gegangen war. In die Unterwelt. Was hatte die Frau aus dem Portal damit zu tun?

Vor ihm, auf dem Boden, glitzerte etwas. Orpheus bückte sich und hob einen goldenen Anhänger mit einem eingefassten Bergkristall auf. Er hatte die Form einer Sonne. Als Orpheus ihn betrachtete, erinnerte er sich an das Bild einer Frau. Der Frau aus dem Portal. Die Erkenntnis durchzuckte ihn wie ein Blitz. Eurydike! Sie war seine Frau und er war in die Unterwelt gestiegen, um sie aus dem Tod zurück ins Leben zu holen. Er war ins Reich des Todes gegangen und wollte Hypnos bitten, sie ihm zurückzugeben. Darum war er hier.

Verzweifelt blickte Orpheus sich im stillen, leeren Zwielicht der Höhle nach dem Gott um. „Hypnos!“, rief er. „Ich weiß es wieder. Komm zurück!“

Seine Worte brachen sich an den Wänden und prasselten wie Schläge auf ihn zurück. Niemand antwortete ihm. Er war allein. Wieder einmal. So viele Tage und Nächte war er durch die Unterwelt gewandert. Er hatte sich Monstren, Bergen, Abgründen, Ängsten, Hunger, Durst, Einsamkeit und Wut gestellt und war so lange unterwegs, dass er begann zu vergessen, warum er überhaupt losgezogen war. Hypnos hatte recht. Alle Schrecken und Herausforderungen, denen er sich gestellt hatte, hatten lediglich zum Ziel, ihn von seinem Weg abzubringen. Ihn vergessen zu lassen, warum er da war, und ihn zu einem ewig wandernden, suchenden, von Sehnsucht erfüllten Schatten im Reich der Unterwelt werden zu lassen, der nie an sein Ziel kommt und immer weiter sucht. Hoffnungslos. Voller Verlangen. Ein ruheloser Geist ohne Erinnerung.

Das Vergessen waberte hier in der Unterwelt umher. Man atmete es ein, es war in jedem Wort, jedem Satz, war in jeden Baum und Stein gesickert. Wen immer er traf, der irrte umher, ohne zu wissen wohin. Viele wussten nicht einmal mehr, wer sie waren. Die Unterwelt war auch Lethes Reich. Sie war die Göttin des Vergessens und nährte sich von den Erinnerungen der Menschen. Orpheus spürte ihre Kraft. Die Angst und die Gefahr waren ihre Macht. Sie konfrontierte ihn mit Situationen, so oft, dass er nach und nach vergaß, warum er da war und wer er überhaupt war. Sie stellte ihm eine Aufgabe nach der anderen, bis er nicht mehr darüber nachdachte, warum er gekommen war, sondern nur noch darüber, wie er überleben konnte. Hypnos hatte ihm die Augen geöffnet, indem er Orpheus Eurydikes Halskette schenkte.

Orpheus wusste nun wieder, was sein Ziel war, und dankte Hypnos im Stillen. Er war froh, dass der Gott den Menschen oft wohlgesonnen war.

„Ich finde, du solltest nicht auf ihn hören.“

Orpheus schreckte zusammen und drehte sich in die Richtung, aus der die Frauenstimme kam. Er sah im Halbdunkel eine Gestalt stehen. Eine Frau. Eher ein Schattenumriss. Als sie auf ihn zukam, sah er nichts an ihr, was außergewöhnlich oder auffällig war. Sie sah so normal aus, dass er sie im selben Augenblick, in dem er seinen Blick kurz von ihr wandte, wieder vergaß. Doch das, was sie gesagt hatte, hallte in seinem Kopf nach. Wie ein Gedanke… ein Gefühl.

Er schüttelte den Kopf und ging los, um den Ausgang der Höhle zu finden. Er musste Hypnos wiederfinden und Eurydike zurückholen. War da nicht gerade eine Stimme gewesen, oder hatte er es sich nur eingebildet?

Orpheus hielt inne. Vor ihm stand eine Frau im Zwielicht. Er sah sie nur als Schatten.

„Du musst vorsichtig sein hier drin“, sagte sie. „Die Schatten um dich herum sind tief und bergen viele Gefahren.“

Orpheus sah sich um und wieder vergaß er im selben Moment die Gestalt und ihre Worte. Doch ein nagendes Unwohlsein blieb in ihm zurück. Eine schale Angst. Vorsichtig ging er weiter durch das Zwielicht der riesigen Höhle. Er sah keine Wände oder Felsen. Keine Decke. Alles verbarg sich in tiefstem Schwarz. Er sah nur den Felsboden unter seinen Füßen. Eine klamme Kälte kroch in sein Gewand.

„Sei vorsichtig! Hörst du nicht das Kratzen und Schaben? Etwas verbirgt sich im Dunkel“, raunte es neben ihm.

Orpheus zuckte zusammen und drehte sich nach der Frauenstimme um. Er sah einen Umriss im Zwielicht. Eine Frau. Wie kam sie hierher?

„Still!“, flüsterte sie. „Horch! Hörst du es nicht? Dort ist etwas und es ist auf der Jagd.“

Orpheus schloss die Augen und lauschte in die Dunkelheit. Er hatte die Frau längst wieder vergessen. War da ein Geräusch in der Ferne? Bewegte sich etwas im Dunkel? Orpheus hatte Angst. Langsam tastete er sich weiter. Er musste vorankommen… er wollte zu… zu wem wollte er gleich? Ah… ja… er wollte Hypnos darum bitten, dass…

Da war doch etwas… Was lauerte dort im Dunkel? Oder bildete er sich das leise Kratzen und Schaben an den Wänden bloß ein? Was wartete dort im Dunklen auf ihn? Wer beobachtete ihn dort aus der Stille heraus?

Orpheus spürte, dass er im Begriff war, den Gedanken an Eurydike wieder zu verlieren und sah auf den Anhänger in seiner Hand. Er durfte nicht vergessen. Diesmal nicht. Wer weiß, wie oft er schon vergessen hatte. Brennender Schmerz durchfuhr ihn, als er einen Weg fand, seinen Gedanken zu bewahren. Doch dann…

„Schau!“, sagte die Frauenstimme. Er drehte sich um, um zu sehen, wer dort gesprochen hatte.

Orpheus blieb stehen und vergaß die Frauenstimme sofort weder. Vor ihm sah er die Höhlenwand.

„Schau genau hin!“

Orpheus sah sich nach der Stimme um, sah aber niemanden. Er starrte ins Zwielicht auf die Felswand vor ihm.

Es schien, als pulsiere sie leicht. Orpheus ging einige Schritte darauf zu, um besser sehen zu können, und erstarrte. Unfassbares Grauen lähmte ihn, als er erkannte, dass vor ihm an der Wand, beinahe unsichtbar, eine riesenhafte, dunkle Jagdspinne saß und ihn mit toten, schwarzen Augen ansah. Ihr Hinterleib hob und senkte sich leicht. Sie lauerte. Auf ihn.

Orpheus war vor Entsetzen wie gelähmt.

„Lauf, Orpheus… ich passe auf, dass sie dir nicht folgt“, raunte eine Frauenstimme neben ihm. Obgleich Orpheus sie direkt wieder vergaß, löste sie seine Erstarrung. Er drehte sich um und floh. Er rannte tief in den Berg hinein, bis er erschöpft an den Feuerseen tief im Inneren einschlief. Von dort zog Orpheus in ferne Länder und Reiche… in lange Jahre voller Schrecken, Prüfungen und Herausforderungen, in denen er vergaß, warum er überhaupt gekommen war. Nur eine stille Sehnsucht trieb ihn voran und ließ ihn rastlos immer weiter suchen, ohne zu wissen, wonach.

Bis er eines Tages einen Lichtschein im Zwielicht sah.

Sonnenstrahlen fielen golden durch den Höhleneingang. Sie fluteten warm und freundlich in die Dunkelheit, und Orpheus hielt einen Moment inne, um sich in ihnen zu wärmen. Er schloss die Augen und genoss den Moment. Dann seufzte er, straffte die Schultern und ging auf den Höhlenausgang zu.

Vor ihm fiel ein weites, von sanften Hügeln durchzogenes Land sanft ab zum Meer. Es glitzerte in der Ferne wie ein blaues und türkises Juwel. Die warme Luft roch nach Leben und vor allem nach einem leisen, stillen Frieden. Einem Moment, der war, wie er sein sollte. Wie die Götter ihn erdacht hatten.

In einiger Entfernung wogte ein Kiefernwald im sanften Wind und trug seinen charakteristischen, würzigen Geruch zu dem Mann, der im Höhleneingang stand und ihn tief einatmete.

Der Wald ging über in eine satte, grüne Wiese. Korn- und Mohnblumen schmückten sie und boten Bienen und Schmetterlingen Nahrung.

Es war ein ungewohnter Moment des Friedens und des Ankommens. Er hatte das Gefühl, diesen Ort zu kennen.

In der Ferne blitzte etwas und Orpheus ging darauf zu. Eine tiefe Müdigkeit überkam ihn und er verspürte den Wunsch, auf dieser Wiese einzuschlafen. Auszuruhen von all seinen Reisen und Abenteuern, die er hinter sich hatte. Er wollte hier für immer bleiben in einem Bett aus Mohnblumen. Der Schlaf zerrte an ihm und flüsterte. Doch Orpheus blieb wach und kämpfte sich weiter zu dem Blitzen vor.

Auf der Wiese stand ein goldener Thron. Auf ihm saß ein Man mit einem Haarkranz aus Gras, Mohnblumen und Kornblumen. Er lächelte ihn an.

„Hallo Orpheus“, sagte er mit einer warmen, angenehmen Stimme. „Wie geht es dir?“

Orpheus war verwirrt. „Du kennst mich?“

Der Mann lächelte. „Natürlich. Warum bist du hier?“

Orpheus wusste es nicht. „Bist du ein Gott?“, fragte er und hatte Angst vor der Antwort.

„Du kommst zu mir und weißt nicht, wer ich bin?“, lächelte der Mann.

Orpheus hatte das Gefühl, das alles schon einmal erlebt zu haben. Es war, als kenne er diese Situation. Das quälende Gefühl, in einem Moment zu sein, von dem er genau wusste, wie er ablaufen würde. Er zermarterte sich sein Gehirn. War da etwas? Warum war er hier? Warum war er an diesen Ort gegangen?

„Ich sehe, vielleicht bist du noch nicht bereit“, sagte der Mann und holte einen Stab hinter dem Thron hervor.

Orpheus ahnte, dass dieser Moment wichtig war, und kramte hektisch in seinen Erinnerungen.

Verzweifelt raufte er sich die Haare und sein Blick fiel dabei auf seinen Arm. Er hatte überall Kratzer, Wunden und blaue Flecke von seinen Abenteuern, doch die Narben auf seinem Arm waren schon alt und verheilt. Er schaute sie an. Erkenntnis durchfuhr ihn und er erinnerte sich. Er erinnerte sich daran, wie er in der Höhle den goldenen Anhänger genommen hatte und sich damit ihren Namen ins Fleisch geschnitten hatte, damit er ihn nicht noch einmal vergessen würde.

„Eurydike!“, rief er atemlos und erinnerte sich an alles. Daran, wie er um sie getrauert hatte, als sie an einem Schlangenbiss starb. Daran, wie er den Plan fasste, sie von den Toten zurückzuholen, und in die Unterwelt gestiegen war. Daran, wie er so viele Tage, Nächte, Monate durch das Reich des Todes, der Schatten, des Vergessens und des Schlafs geirrt war und Stück für Stück vergaß, warum er überhaupt gekommen war.

Er erinnerte sich an Hypnos und daran, ihn schon oft getroffen zu haben, doch er hatte jedesmal vergessen, worum er ihn bitten wollte, und Hypnos schickte ihn immer wieder auf die Suche nach seinen Erinnerungen.

Orpheus sank auf die Knie. Hypnos lächelte ihn sanft an.

„Hat deine Suche endlich ein Ende, Orpheus?“ Seine Stimme war warm und sanft. Tränen rannen Orpheus über die Wangen.

„Wie lange bin ich hier?“, wollte er vom Gott der Träume wissen.

„Seit tausend Jahren.“

Orpheus erschauderte. Tausend Jahre. Jeder, den er in der Oberwelt kannte, war seit Ewigkeiten tot und zu Staub zerfallen. Tausend Jahre war er durch die Unterwelt geirrt, auf der Suche nach seiner großen Liebe. „Ich bitte dich, gib mir Eurydike zurück!“, bat er.

„Du hast dir einen Moment der Erlösung verdient, Orpheus“, sagte Hypnos sanft. Ein Portal aus Dunkelheit und Nebel öffnete sich und Eurydike trat heraus. Sie sah Hypnos und Orpheus an. Ihr Blick spiegelte Verwirrung.

Orpheus kniete sich vor sie, nahm ihre Hände und küsste sie. Endlich hatte er sie gefunden.

Eurydike wich vor ihm zurück. „Wer bist du?“

„Erkennst du mich denn nicht?“ Verzweiflung kroch in Orpheus hoch. „Ich bin es. Orpheus. Dein Mann.“

„Ich… erinnere mich nicht an dich.“ Eurydike blickte hilfesuchend zu Hypnos. Der legte Orpheus tröstend die Hände auf die Schultern.

„Sie ist seit tausend Jahren tot, mein Freund. Sie hat längst vergessen, was die Oberwelt für sie war. Die Welt der Lebenden ist nicht einmal mehr eine Erinnerung für sie. Die, die du vor dir siehst, ist die, die du in Erinnerung hast, Orpheus. Ein Trugbild. Sie selbst hat jede Erinnerung an ihr Selbst verloren. Sie ist ein Schatten, eine Seele geworden. Auch du bist für sie nicht mehr als ein leises Echo eines fernen Gefühls.“

Hypnos strich Orpheus mit der Hand über die Augen und Orpheus sah, wer Eurydike jetzt war. Ein fahler, leuchtender Schatten. Wie ein Licht. Ohne Gesichtszüge oder etwas, dass sie zu dem machte, weswegen er in die Hölle hinabgestiegen war, um es wiederzuholen. Nurmehr ein vager, menschenähnlicher Umriss.

„Die Welt der Lebenden ist nicht mehr ihre, Orpheus.“ Hypnos machte eine Handbewegung und das Portal mit dem Schatten verschwand. „Nach einem Jahr hättest du sie vielleicht zurückbringen können. Vielleicht auch nach zehn. Aber nicht nach so langer Zeit. Lass sie gehen! Du konntest sie tausend Jahre nicht gehen lassen. Du hast sie schon oft gefunden und sie hat sich nicht mehr an dich erinnert. Darum hat Persephone es verweigert, sie wieder ins Leben zu schicken, und du bist zu mir gekommen, damit ich dir wenigstens einen Traum von ihr geben kann. Du kannst hier bleiben, Orpheus. Ich schenke dir diesen Moment, diese Wiese und den Ozean und alle Welten, die du dahinter zu erdenken vermagst. Und sie kann hier bei dir sein, für immer.“

„Aber du bist der Gott der Träume.“ Orpheus schluckte. „Sie wäre nur ein Trugbild, oder?“

„Würde es dich trösten? Du könntest vergessen, dass sie nichts weiter ist als eine Vision. Die echte Eurydike ist nurmehr ein Schatten. Sie wandert im Hades umher auf der Suche nach den Elysischen Feldern. Ich kann sie dir nicht zurückbringen, mein Freund. Diese Macht habe ich nicht.“

Orpheus sank in sich zusammen und schluchzte. Es war alles umsonst gewesen. Er hatte versagt. Eurydike war fort und er war alleine. Er weinte eine lange Zeit. Vielleicht jahrelang, und Hypnos blieb an seiner Seite und tröstete ihn.

Nach einer langen Zeit der Trauer versiegten Orpheus Tränen und er stand auf. „Hypnos. Bring mich zum Tor der Unterwelt, ich möchte zurück.“

Der Gott der Träume schlug seinen Stab auf den Boden und die Wiese, das Meer und die Sommerlandschaft verschwanden. Orpheus fand sich an einem großen, hölzernen Tor wieder. Nebel stand über einem sumpfigen Gelände. Brennende Fackeln hingen in eisernen Fassungen an dem riesigen Tor. Hypnos war fort. Am Tor stand eine Gestalt. Sie sah aus wie ein Schatten, der in einen schwarzen, zerschlissenen Umhang gehüllt war. Unter seiner Kapuze war nur Schwärze. Es war Charon, der Fährmann und Torwächter. Er sah Orpheus an und rührte sich nicht.

Orpheus ging auf das Tor zu. Doch die Gestalt versperrte ihm den Weg.

„Ich bitte dich, lass mich passieren! Ich möchte wieder in die Welt der Lebenden. In eurem Reich habe ich mich lange genug verloren. Ich bin es, Orpheus“, sagte er.

Die Gestalt sah ihn ausdruckslos an und machte keine Anstalten, ihn vorbeizulassen. Dann zeigte sie nach rechts. Als Orpheus ins Dunkel sah, erblickte er im Schein der Fackel undeutlich einen Steintisch.

„Was ist da?“, fragte er Charon. Der sah ihn wortlos an.

Langsam ging Orpheus auf den Steintisch zu. Als er näherkam, stellten sich seine Nackenhaare auf und Entsetzen packte ihn. Auf dem Steintisch lag ein Skelett. In den Händen hielt sie eine alte, verwitterte Leier. Eine Gänsehaut kroch über Orpheus Körper.

„Alles hat seinen Preis“, sagte Charon mit einer Stimme, die klang, als würden Knochen zwischen den Mühlsteinen der Verdammnis zu Staub zermahlen. Orpheus wandte sich langsam zu ihm um. Grauen erfasste ihn, als die Gestalt weitersprach. „Glaubst du wirklich, ein Lebender könnte das Reich des Todes betreten? Du gehörst nicht mehr in die Welt der Lebenden, seit du das Gift getrunken hast, um dieses Reich zu betreten. Geh, Orpheus! Geh heim! Geh heim zu deinen Brüdern und Schwestern… den Toten!“ Charon lachte.

Orpheus fiel neben seinen Knochen auf die Knie und weinte.

Wir alle treiben im Strom der Zeit. Ich, ihr, die Felsen, die Gänse im Herbst, die Sehnsüchtigen und auch die Suchenden und Verdammten.

Orpheus hatte gefunden, was er gesucht hatte, und es hatte ihm keinen Frieden gebracht. Und so wandte er sich dem Reich des Todes zu und ging auf die Suche nach dem Einzigen, was sein gebrochenes Herz wieder heilen konnte…

Er ging zurück in die Unterwelt und suchte nach dem Vergessen.

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