Unglücksbote

Ich war überall dort, wo Katastrophen geschahen. Habe versucht euch zu warnen, euch zu retten, doch ihr hattet Angst. Angst vor meinem Erscheinungsbild. Angst vor meinem Auftreten. Für euch bin ich ein Monster, ein Unglücksbringer, doch ich bringe nicht das Unglück mit, ich warne davor.

Wochen bevor die Pest ausbrach, erschien ich manchen Menschen, doch sie rannten weg, bezeichneten mich als Dämon und Teufel. Als dann die Pest ausbrach, brachten sie mich mit ihr in Verbindung und nannten sie „Die Schwarze Pest“, aufgrund meiner dunkelgrauen Federn.

Bevor das spanische Galeerengeschwader 1562 in einen schweren Orkan geriet und dadurch knapp 4000 Menschen starben, erschien ich jedem der Kapitäne und versuchte auch dieses Mal die Menschen zu retten, doch wieder wurde ich verjagt und durch einen Schwerthieb verletzt, so dass ich mich entschied, mich zurückzuziehen.

1898 erschien ich dem Schriftsteller Morgan Robertson und versuchte ihn vor dem Untergang der Titanic zu warnen, zum Glück schien er es soweit es möglich war unterbewusst aufzunehmen, so dass er davon träumte und ein Buch darüber schrieb. Doch auch das half nichts. Die Titanic sank.

So war es auch mit der Silver Bridge, obwohl ich dieses Mal einem Ehepaar an einer Brücke erschien und mich in die Tiefe fallen ließ. Ihr Menschen habt es nicht mit Symbolik, oder?

Ich erschien in Tschernobyl, bei den Zwillingstürmen, in Sri Lanka, am Golf von Mexiko und auch in Fukushima. Überall dort wo etwas schlimmes geschehen sollte, erschien ich, um davor zu warnen.

Ich bin älter als die Menschheit, habe Eiszeiten, Weltenfluten- und Beben überlebt und ich werde auch nach euch existieren.

Mein Name ist so alt wie die Welt selbst, ich heiße Prometheus, doch ihr nennt mich seit ein paar Jahrzehnten anders. Ihr nennt mich Mothman.