Unknown Horror – Die Sicht eines Psychopathen
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Kennst du das, wenn du merkst, wie dich die Leute anstarren? Versteh mich nicht falsch, ich rede nicht von den Blicken, wenn du muskulös bist oder große Brüste hast, sondern die Blicke, wenn deine Kleider in Blut getränkt sind oder du in Wahn zerfressen, schreiend einen Parasiten mit 23 Messerstichen das Lebenslicht ausdrückst. Diese Blicke meine ich. Ich liebe es, wie sich diese Blicke in mich hineinbohren und in den Augen der Parasiten nur noch die blanke Angst zu erkennen ist. Erst wenn man mit dem Finger auf dich zeigend, die Seele aus dem Leib schreit vor Angst, weißt du, dass du dich von der Gesellschaft trennen musst. Sei es, weil sie
dich verstoßen.
Kuck mal, das ist dieses Monster, das den armen Kerl qualvoll ermordet hat!
Wenn man sowas hört, kann man mit dem Gesicht, welches man seit Geburt an trägt, nicht mehr draußen rumlaufen. Man braucht eine Maske, aber nicht in meinem Fall. Ich bleibe gern…im Schatten. Sichere Distanz zu meinen Opfern haltend ist meine Strategie und dennoch bin ich immer genau hinter ihnen, wenn ich etwas plane. Meine Vorgehensweise ist wasserdicht. Mein Wahnsinn übermächtig und mein Blutdurst endlos. Aber Mord ist mir zu langweilig geworden, ich töte nicht, ich lasse töten. Jeder Parasit hat einen Punkt, an dem die Psyche zerbricht. Das ist der Punkt, an dem ich zuschlage. Ich hacke mich in sein Leben, trenne ihn von allem, was er liebt, mache ihn mir gehorsam und zwinge ihn zu lustigen Sachen. Sei es, dass er seine große Liebe in einem Blutbad zurücklassen soll oder seiner Mutter in die Augen gucken soll, wenn er sie stranguliert. Warum der Parasit das nicht lustig findet, verstehe ich nicht. Ich versuche nur, das Leben der Parasiten zu bereichern, ihnen Bedeutung zu schenken. Aber
anstatt mir zu danken schreien sie mich an und fragen mich, was mit mir nicht stimmt. Mit mir ist alles in Ordnung. Ich sehne mich nur nach ein bisschen Spaß…
Dr. Rain. Ein Mann mittleren Alters. Er hatte schwarzes, lockiges Haar und eine Lesebrille. Er ist Psychologe und wurde zu Rate gezogen. Sein Anzug zeugt von einem hohen Einkommen. Er wurde vom Kommissar dazugeholt, um mit Ryan zu sprechen. ,,Um zu verstehen, wie er tickt, muss ich wissen, was genau er getan hat.“ sagte er. ,,Fragen sie ihn doch einfach selbst.“ antwortete der Kommissar und begleitete Dr. Rain zu Ryans Zelle.
Ryans Zelle bot eine Sitzgelegenheit, einen Tisch und eine Toilette. Ryan saß auf einem Bett mit einer grau gewordenen Matratze. Das Bett war ihm zu klein. Rain blickte ihn prüfend an. In seinem Gesicht konnte er nichts erkennen, was ein Bedürfnis nach Chaos und Verwüstung trägt.
,,Du…“ Rain begann einen Satz, den er nicht vollenden wollte. Ryan sah ihn erwartend an. Man merkte ihm den Schlafmangel an. Rain fragte sich, wie es sich gerade für ihn anfühlt er zu sein und fand dann den Willen, den Satz zu vollenden. ,,Du siehst nicht aus, wie der aus Film und Fernsehen bekannte Wahnsinnige, aber das tun Wenige aus ihrer Zunft. Was hat dich hergebracht?“ ,,Das“ begann Ryan ,,kann er ihnen selbst erklären“ und deutete dabei in eine Ecke der Zelle, welche vom Licht verschont blieb, in der man eine Silhouette erkennen konnte.
Wahnsinn wird von vielen als etwas schlechtes angesehen. Doch wer kann in einer Hierarchie, die vom Geld dominiert wird, noch definieren, was gut und was schlecht ist? Als Larve wird einem eingetrichtert, dass alles, was kriminell macht schlecht ist, doch keinem wird gesagt, dass es Familien gibt, die sich mit Kriminalität über Wasser halten müssen, da ihnen keine andere Wahl bleibt, wenn sie überleben wollen. So wachsen die Larven mit ungenügendem Wissen über die Welt heran und bekommen über die Zeit nur das nötigste beigebracht und müssen sich den zweiten Blick auf die Welt selbst aneignen, um zu verstehen, doch nicht alle schaffen oder wollen das. Dann komm ich ins Spiel. Ich nehme diesen Parasiten alles, was es braucht um zu lernen. Eltern, Tiere, Kinder, Eigentum und was es sonst noch brauchen soll um sie in diese Lage zu bringen und sie dann leben zu lassen, wie die Parasitäre Unterschicht, welche den Dreck im Boden fressen würde um den nächsten Sonnenaufgang zu sehen. Doch Parasiten in der Ecke kennen nur ihren Ausweg, doch nicht den Plan, ihn zu erreichen. Daher leite ich sie durch diesen Teil ihres Lebens. Konsequenzen tagen sie selbst um zu lernen, doch sie alle haben einen Nachteil, welcher mich von ihnen abhebt. Der Lerneffekt setzt erst ein, wenn der Ausweg in eine weitere Ecke führt.
Aus der Ecke trat ein muskulöser Mann mit drei-Tage-Bart. An seinem Gesicht erkannte man Narben und die Schrecken, die er erlebte, mitmachte und verursachte.
,,Lebenslänglich für Sachen, die ich nicht getan habe…“ knurrte er. ,,Wenn ich mich vorstellen dürfte, mein Name ist Dr. Rain und ich bin wegen diesem Vorfall beunruhigt, da es scheinbar ein Muster gibt.“ ,,Ein Muster?“ fragte Ryan. ,,Ja, ein Muster. Ein Muster welches beschreibt, wie einer Person mehr und mehr genommen wird, bis sie sich selbst dazu zwingt kriminell zu werden um zu überleben.“ ,,Aber ich habe nichts getan, ich bin unschuldig!“ sagte Ryan und ballte dabei seine Hände zu Fäusten, bereit seine Wut in Gewalttaten frei zu lassen. ,,Beruhigen sie sich, sie sind hier wegen mehreren bestätigten Fällen von Mord, Körperverletzung und Raubüberfällen. Wie wollen sie noch ihre Unschuld beweisen?“ fragte Rain in einem überlegenen Ton. ,,Ich wüsste da was.“ antwortete Ryan und zog ein Messer, welches er
sich zurechtgebastelt hat aus einem Stein, einer Büroklammer und
einem unförmigen Holzstück, welches als Griff diente. Ryan ging auf Rain zu, bereit für eine Schandtat. Rain wurde panisch und fing an nachzudenken, während Adrenalin durch seinen ganzen Körper gepumpt wurde. Sein ganzer Körper hatte nur noch die Flucht als Ziel, doch stand er in einer Ecke und die Wache scheint grade eine Kaffeepause zu machen. Rains Blick fixierte sich auf das Messer in Ryans Hand. Das nutzte Ryan aus. Er lies das Messer fallen und schlug mit der anderen Faust gezielt gegen Rains Schläfe. Dieser ging sofort zu Boden. Ryan stieg über ihn drüber und rannte den Gang entlang. Jeder schien irgendwie beschäftigt und er machte es sich zu nutze, dass der Haupteingang grade offen und unbeobachtet ist. Ryan rannte durch die Tür und dann sofort zu seinem Zuhause.
Viele fragen sich, warum man Angst vor Psychopathen haben sollte, wenn man einem gegenüber steht. Ist es das schiere Verlangen nach Zerstörung und Blut auf den Straßen? Ist es der Blick, den sie tragen, wenn sie kurz davor sind, ein Leben zu beenden? Oder ist es das Ausblenden von jeglichem gesunden Menschenverstand? Nun, meiner Meinung nach ist es nichts davon. Jegliches Indiz dafür, dass der Gegenüber ein Psychopath ist, findet man nicht in den eigenen Augen. Man findet sie in den Machenschaften des Anderen. Wie viele hat er auf dem Gewissen? Wessen Blut klebt an seinen Entscheidungen? Wie viele Leben hat er in den Ruin getrieben zu seiner Belustigung? Man ist kein Psychopath nur weil man eine Krankheit hat, die einen komische Blicke ernten lässt oder weil man von der Gesellschaft verstoßen wurde und das genießt. Erst wenn man das Leid anderer genießt, dann ist man ein wahrhaftiger Psycho und nur wenn man weiter geht als zu weit, kann man auch sich selbst so nennen. Oh, so wie es aussieht ist er wieder auf freiem Fuß. Zeit, ihn von seinem Höhenflug runterzuholen und ihn wieder in die Ecke zu drängen. Die Frage ist nur, in welche Ecke führt es ihn dieses Mal?