KreaturenKurz

Unwiderstehlich

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Unwiderstehlich

Eine Flüssigkeit rinnt dir in den Mund die stark nach Kupfer schmeckt. Während diese klebrige Substanz deine Zunge benetzt, schreckst du auf und stößt deinen Kopf gegen eine hölzerne Decke über dir. Du verkneifst dir einen überraschten Schrei.

Du nimmst tief Luft. Es ist nur möglich zu liegen. Ein süßer, unwiderstehlicher Duft füllt deine Nasenflügel, auch wenn du nicht ausmachen kannst, von wo er kommt. Es ist dunkel. So dunkel, dass es unmöglich ist etwas zu erkennen. Nicht einmal deinen eigenen Körper kannst du sehen. Diese Finsternis verschluckt dich regelrecht. Du streckst die Arme von deinem Torso weg und tastest alles vorsichtig ab.

Links und rechts von dir berührst du zwei klebrige und fleischige Formen. Fetzen von Kleidungsstücken bleiben an deiner trockenen Haut hängen. Beide Körper sind von einer dickflüssigen Substanz überzogen. Du ziehst deine Hände zurück und schmeckst die Flüssigkeit ab. Dieser gleiche kupferne Geschmack füllt deinen Mund. Dein Puls steigt. Adrenalin pumpt durch deine Venen. Klebriger Speichel füllt deinen Mund. Dein ganzer Körper fühlt sich so zerbrechlich an. Du kannst spüren, dass deine Knochen unter zu viel Druck nachgeben könnten. Der Gedanke versetzt dich in tiefe Angst.

Du rollst dich auf deinen Bauch und kriechst voran, nur um einige Sekunden danach gegen eine kalte Wand zu stoßen. Rippen pressen gegen deine Lungen und drücken Luft raus. Es ist klaustrophobisch. Du erstarrst, als urplötzlich etwas über dir knackt. Nervös starrst du nach oben. Verzweifelt versuchst du die Panik in dir zu zügeln.

Die Decke biegt sich über dir und berührt deine Nasenspitze. Ein Millimeter mehr und es hätte deinen Kopf zerquetscht. Du musst hier raus. Doch bevor Hysterie in dir ausbrechen kann, explodiert das Aroma dieses Duftes. Er ist unwiderstehlich geworden. Es hat eine betäubende Wirkung auf dich. Aber es lässt dich vor allem auch Hunger spüren. Du schüttelst dieses Gefühl ab.

Ungeschickt wechselt du Richtung und kriechst wie ein Käfer in die entgegengesetzte Seite. Das Aroma wird nur noch intensiver. Mondlicht überrascht dich, als die Decke über dir verschwindet. Ein kühler Luftzug fährt über dein Gesicht. Verwirrt stehst du nach einer gefühlten Ewigkeit wieder auf und schwankst nach vorne. Du presst deine Finger mit vollem Körpergewicht gegen die verputze Wand vor dir. Alles in deinen Körper bebt. Mit schwummrigen Blick betrachtest du deine Umgebung. Dein Atem rasselt rhythmisch dabei.

Trübes dunkelblaues Licht strömt durch ein milchiges Fenster und tunkt das Zimmer in eine unklare Atmosphäre. Staubpartikel fliegen durch den Raum und lassen alles alt und verlassen wirken. Du drehst dich zitternd um. Du warst ganze Zeit nur unter einem Bett.

Du betrachtest deine Hände, nur um sie mit einem dunklen Rot überzogen zu sehen, als du plötzlich vom Geruch abgelenkt wirst. Speichel tropft dein Kinn runter, als du näher zum Bett taumelst. Die Spucke spannt dünne Fäden von deinem Mund zum Brustkorb. Dieser Duft kommt vom Bett. Es ist unwiderstehlich. Du kannst hören, wie deine Knochen unter dir nachgeben und brechen, doch du fühlst keinen Schmerz. Wie eine leblose Marionette sackst du zu Boden, doch du wirst nicht aufgeben.

Mit letzter Kraft ziehst du dich mit deinen dünnen und bleichen Armen nach vorne und kriechst auf die Matratze. Dein Blick ist auf ein Knäuel vor dir fixiert, von seinen Decken und Polstern umhüllt. Dein Kiefer knackt binnen weniger Millisekunden ungemütlich laut auf. Das Knäuel vor dir bewegt sich.

Die Decke hebt sich rauf und runter. Du kannst fühlen, wie deine Pupillen immer größer werden. Bald kannst du jedes Detail in diesem Kinderzimmer sehen. Links von dir ist das Fenster. Rechts ein Kleiderschrank. Hinten rechts eine Zimmertür. Aber das alles interessiert dich nicht. Die Gestalt hebt sich von der Matratze und starrt dich mit müden Augen an. Du lächelst das Kind an. Sofort strömt purer Terror durch sein Gesicht. Es schreit.

Das Kind brüllt nach seinen Eltern. Seine verzweifelten Hilferufe werden aber nichts bringen. Seine Eltern sind schon vor ihm gegangen. Der Duft ist jetzt so grandios und intensiv, dass es unmöglich ist jetzt aufzuhören. Tränen rollen von seinen erröteten Wangen, als er mit leiser Stimme ein letztes Mal nach seinen Eltern flüstert. Dünne Krallen bohren sich zentimetertief in die Beine des Kindes. Er schluchzt und murmelt etwas, aber es ist zu leise, um ihn zu verstehen. Jetzt aber genug gespielt. So sehr du den Geruch von purer Angst auch liebst, der von frischem Fleisch ist viel unwiderstehlicher.

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