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Cursed

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Er zitterte als ein kalter Tropfen, der sich nach dem Regen im Baumwipfel versteckt hatte in seinen Nacken fiel. Nass und düster war es draußen im Wald. Dunkel und einsam. Weit und breit keine fühlende Seele im Buschwerk oder den Bäumen. Dafür hatte er gesorgt. Ein wirklich unheimlicher Ort in den er mit seiner tiefschwarzen Kleidung genau hinein passte, unsichtbar für jeden der nicht genau wusste das er sich dort befand. Er stand still mit starken Beinen die vom Leben auf der Jagd hart und unnachgiebig geworden waren. So unnachgiebig und Hart wie das im Schein des sichelförmigen Mondes glänzende Objekt welches er verbissen mit dünnen Fingern umschloss.

Wo er stand war eine unnatürliche Stille, so als wäre er das einzig lebende Wesen im Wald, wenn nicht auf der ganzen Erde. Ein Gefühl das er zu gut kannte. Er war zu lange allein gewesen, immer von Ort zu Ort wandernd, nur um in der dunklen Nacht seinen Trieb auszuleben. Ein Trieb den jedes Lebewesen verspürt und ein Instinkt der in uns allen schlummert. Verschlossen in der hölzernen Truhe deren goldener Schlüssel unsere ach so geliebte Ethik ist. Doch in seinem Fall war die Truhe zerstört. Ihr Holz wurde durch die Zeit der Einsamkeit morsch und von falschen Versprechungen faulig. Versprechen die von giftigen Zungen an seine ehemals unschuldige Seele drangen und sie mit Wahnsinn befleckt hatten.

Er war nie böse. Er sah sich selbst als Werkzeug der Gerechtigkeit. Das Schwert, welches benutzt wurde um Schuld zu sprechen und zu richten. Wie das Blut verkrustete mit Innereien bedeckte Schwert in seiner Hand. Er musste es im Feuer reinigen, damit es nicht beginnen würde zu rosten, denn anders als er selbst war das Schwert nicht dazu geschaffen zu töten. Es war eines dieser Dinger, die man sich über den Kaminsims hängt um sie bei guter Gesellschaft vorzuzeigen. Der Gedanke an die lodernden Flammen beschleunigte seinen Atem wodurch er kalten rauchigen Frost aus seinem Mund stieß. Das Feuer war seine zweit liebste Art zu töten, denn man sagt dem Feuertod nach, er sei der schmerzhafteste Tod von allen. Eine Aussage, die er gewillt war zu überprüfen. In solch kalten Nächten war der Trieb, der Hunger besonders stark.

Er verließ den Wald um dieses Verlangen zu befriedigen. Doch keineswegs gierig. Mit ruhigem stetigem Schritt wie ein tickendes Uhrwerk trat er über die Leichen derer, die ihn noch vor wenigen Augenblicken verfolgt hatten und über all die Tiere die er hier meuchelte.

Oh ja, er liebte es zu töten.

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Brrrrrrr klingelte die schrille Schulglocke zum Ende der letzten Stunde. Linus schreckte auf und zuckte gleichsam zusammen, so wie er es immer tat wenn er sich erschrak. „Na du alter Angsthase, ist dir jetzt selbst die Schulglocke zu viel?“ Ein kräftiger Junge mit lockigen schwarzen Haaren trat von der Seite an Linus heran. „Ich bin kein Angsthase, nur sehr schreckhaft! Außerdem war ich gerade mit meinen Gedanken woanders, nur deswegen hab ich mich erschrocken.“ Linus reagierte gereizt, er mochte es nicht wenn sein bester Freund Markus ihn damit aufzog, so wurde er doch schon von allen anderen auch immer als Weichei und Feigling betitelt. „Wieso musst du dich denn da jetzt raus reden, ist doch nichts dabei wenn man Angst vor ein paar Dingen hat.“ Sprach Markus in gekünstelt mitfühlendem Tonfall. „… Auch wenn die Schulglocke nicht dazu gehören sollte.“

Diese Worte prustete Er aus und konnte sich nur mit aller Mühe das Lachen verkneifen. Linus gab es auf.

„Weißt du Mark wir können eben nicht alle mutig sein.“

„Mit Mut hat das doch nichts zu tun ich bin einfach abgestumpfter als du. Und Mut bedeutet nur sich seiner Angst auch zu stellen. Das heißt, wer keine Angst hat kann auch nicht mutig sein!“

„Mag sein, aber du bist ja nur so gefühlstot weil du immer so viele Gruselgeschichten liest. Vampire und Zombies sind ja quasi deine zweite Familie… Aber am aller schlimmsten sind diese Grusel-Nudel Geschichten.“

„Erstens heißen sie Creepypasta und zweitens sind sie gar nicht so übel. Du solltest ihnen mal eine Chance geben, vielleicht wärst du dann nicht mehr so ängstlich?“

„Kann sein… Komm lass uns gehen ich will nicht meine ganze Freizeit in der Schule verbringen. Du kommst später vorbei oder? Wir wollten noch zocken, vergiss das nicht.“

„Ja ja ich komme zur selben Zeit wie immer, wir sehen uns dann.“ Das sagte Markus zwar doch er liebte es Linus zu überraschen und zu erschrecken, weshalb fraglich war ob er tatsächlich pünktlich sein würde.

Linus sah Markus hinterher wie er ihm zum Abschied winkte. ‚Der hat leicht reden‘, dachte sich Linus und machte sich auf den Weg nach hause. Sein schmaler Rücken schmerzte unter dem Gewicht der Schultasche. Warum musste er nur so viele Bücher schleppen? Das war einfach zu viel für einen so schmächtigen Jungen wie ihn. Markus und auch die anderen hatten damit natürlich überhaupt keine Probleme. Nur er, der kleinste und schwächste aus seiner Klasse schien darunter zu leiden. Er wollte den anderen aber nicht noch mehr Grund geben sich über ihn lustig zu machen, deshalb hielt er immer seine Klappe was seine Rückenschmerzen betraf. „Oh man.“ Seufzte Linus und machte sich mit einem mulmigen Gefühl auf den Weg.

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Kaum zur Tür rein, pfefferte er seine Tasche in die Ecke des Flurs und ging die Treppen hoch in sein Zimmer. Der Computer surrte leise als er ihn einschaltete und darauf wartete, dass er hoch fuhr. Es war ein brandneuer Laptop, den er letzten Monat zum Geburtstag bekommen hatte, als er siebzehn wurde. Ihn anzusehen, einfach nur wie er hoch fuhr erfüllte ihn immer noch mit Freude und ein klein wenig Stolz.

Er musste an Markus denken, der allem Anschein nach gar keinen anderen Gemütszustand als diesen kannte. ‚Ich denke ich werde diesen Creepypasta´s mal eine Chance geben.‘ Linus sah aus dem Fester. Es war helllichter Tag. Bei soviel Licht, würde er doch keineswegs Angst haben. Allerdings konnte er bei diesem Licht auch nicht besonders gut lesen, also verdunkelte er sein Zimmer, sodass es nur noch vom Licht des Monitors erhellt wurde.

Er öffnete also den Browser um bei Google „creepypasta deutsch“ einzutippen. Ungeduldig wartete er bis der erste Vorschlag geladen hatte, denn seine Leitung war leider nicht die beste.

Auf der Seite angekommen wurde Linus von einem schwarz-weißem Design begrüßt, welches ihn schon ein unbehagliches Zittern den Rücken runter jagte. ‚Abartig.‘ Dachte Linus. ‚Und dann diese Bilder, wieso ist da ein Pokemon? Was soll’s, mal sehen… Zufällige Seite, da klicke ich drauf… Hmm die Geschichte von Jeff the Killer…‘

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Linus las nun mittlerweile seit einer vollen Stunde Geschichten über Jeff und kriegte sich dabei kaum wieder ein, es war so spannend! Jedes mal wenn Jeff seinen berühmten Satz sagte, sprach Linus in laut mit aus. Er liebte Jeff, er war so cool! Zugegeben, er fühlte sich leicht mulmig allein in seinem dunklen Zimmer aber aufhören zu lesen konnte er auch nicht.

Er hob sein Messer und dann-

„Was machst du da Linus?“

„BWAAHH!!!“ Linus Kopf explodierte fast, so heftig war der Schrecken als seine Mutter ihn von hinten ansprach.

Sie lachte und schüttelte gleichzeitig den Kopf. „Mein Sohn ist so ein Angsthase…“

„Mama ich hab dir doch gesagt du sollst anklopfen wenn du in mein Zimmer kommst!“

„Das habe ich, du warst so in deine Geschichte vertieft, dass du es einfach überhört hast. Wie dem auch sei, schmeiß deine Tasche nicht einfach so in den Flur. Und Markus ist da, er zieht sich schon die Schuhe aus. Lass doch mal ein bisschen Licht und frische Luft herein.“

Linus seufzte, „Ja Mama mach ich sofort.“ Er machte es wieder hell aber im Kopf fühlte er immer noch einen pochenden Schmerz der ihm gleichzeitig warm und kalt werden lies.

Wenige Sekunden darauf kam auch schon Markus ins Zimmer. „Was‘ los alte Schissbuchse, ich hab dich schreien gehört. War die Nachricht meines Erscheinens so schrecklich?“ Markus grinste bis über beide Ohren.

„Nein ich habe mich erschrocken weil… Ist ja auch egal. Mach mal bitte den Fernseher an damit wir gleich anfangen können, ich mache währenddessen den Laptop aus.“ Linus blickte wehmütig auf den Bildschirm, er wollte weiterlesen. Andererseits brannten seine Augen schon. ‚Eine Weile auf einen anderen Bildschirm zu schauen wird meinen Augen bestimmt gut tun‘, dachte Linus belustigt und konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen. Markus hatte indes den Fernseher angemacht, auf dem gerade Nachrichten liefen:

„… Ganze Familien ermordet wie Vieh im Wald und zuhause abgeschlachtet gefunden. Wir raten zu äußerster Vorsicht! Verlassen sie spät am Abend auf keinen Fall mehr ihr Haus und schließen sie alle Türen und gegeben falls Fenster ab. Nun zu einem Korrespondenten der mit einer Überlebe- ähem.“ Die Frau im Fernsehen räusperte sich. Es war deutlich sichtbar, dass sie in diesem Moment einen schlimmen Fehler gemacht hatte. „Einer Zeugin gesprochen hat.“ Das Bild wandelte sich vom Studio des Nachrichtendienstes zu einer Straße am Waldrand, gar nicht so weit weg von Linus zuhause. Markus und Linus waren wie gebannt von den Nachrichten. Markus öffnete den Mund und wollte etwas sagen, just in diesem Moment zeigte das Bild aber eine Frau, die sie beide als die Mutter eines ehemaligen Klassenkameraden kannten. Deshalb blieb er stumm als die Frau schluchzend begann zu sprechen:

„Ich kann nicht glauben das sie tot sind. Mein ältester Sohn einfach so zerfetzt im Wohnzimmer. Das- das war kein Mensch was das getan hat! Der Kopf und die Arme, der- der Brustkorb! Ich… Oh nein es ist so schrecklich und meine kleine Tochter hat alles mitangesehen. Ich war in der Küche und habe das Essen gemacht, auf einmal fehlte die Schüssel mit dem Kartoffelbrei, die ich gerade auf den Küchentisch abgestellt hatte. Ich habe sie noch gesucht als ich auf einmal einen furchtbaren Schrei aus dem Wohnzimmer hörte, gefolgt von etwas das wie ein zerplatzender Ballon mit Soße gefüllt klang. Ich hatte meinen Kopf in den Schrank gesteckt um nach der Schüssel zu suchen und stieß ihn mir auf den Schrecken. Neue Schreie kamen dazu und ich ging aus der Küche durch den Flur ins Wohnzimmer aber mein Mann und unsere beiden jüngeren Söhne waren weg. Ich konnte sie noch grade in den Wald stapfen sehen. Ich drehte meinen Kopf und dann… Dann lag da mein ältester. Ein Haufen… Blut und… Ich kann nicht beschreiben wie entstellt er aussah. Das war kein Mensch sage ich ihnen! DAS WAR KEIN MENSCH! Unsere- Meine Tochter, ich musste sehen ob es ihr gut ging. Sie ist gerade mal 10 Jahre und hatte alles beobachtet. Ich fand sie sofort, versteckt unter dem Küchentisch. Als ich sie sah und auf sie zukam fing sie furchtbar an zu schreien und zu weinen. Ich konnte mich ihr nicht weiter nähern. Da rief ich die Polizei und wartete im Haus bis sie ankam… Mein Mann und unsere Söhne waren immer noch nicht zurück und das änderte sich auch bis zum Eintreffen der Polizei nicht. Die Polizei durchsuchte den Wald und fand nach einigen Minuten ihre drei Leichen auf einer Lichtung, umgeben von Tierkadavern. Ich kann den Gestank des Blutes bis hier her riechen, es ist schrecklich! Ich verschwinde aus dieser Stadt und rate jedem es mir gleich zu tun!“

Sie beide hielten den Atem an vor Schrecken und sahen sich gegenseitig in die vor Angst geweiteten Augen.

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„… Das ist doch unmöglich. So etwas gibt es nur in deinen Geschichten!“ Linus war außer sich als er versuchte Markus zu erklären, dass wer auch immer die Morde begang, ganz sicher ein normaler Mensch sein musste. Selbstverständlich versuchte er damit mehr sich selbst zu beruhigen als seinen Freund.

Markus rollte aber nur mit den Augen. „Und ich sage dir du irrst dich! So etwas ist möglich, überleg doch mal! Überall auf der Welt entstanden Sagen und Mythen über Monster und Kreaturen, teilweise zeitgleich über dieselben Biester und das zu einer Zeit, wo sich die Menschen noch gar nicht austauschen konnten. Damals gab es noch kein Internet… Nicht mal ein Telefon oder einen Telegraphen gab es früher!“

Linus stutzte. „Wieso ist es dir so wichtig zu beweisen, dass es etwas übernatürliches ist?“

„Wieso ist es dir so wichtig zu beweisen, dass es das nicht ist?“

Nun war Linus völlig baff. „Damit ich nachts noch in Ruhe schlafen kann vielleicht?“

„Ich sage dir was Linus. Ich kenne mich mit diesen Sachen aus, du meintest doch selber es sei meine zweite Familie. Irgendwo in meinen Geschichten versteckt sich die Antwort und ich werde sie finden! Ich finde raus was das ist.“

Linus wurde langsam verzweifelt. „Was nützt es dir das raus zu finden?! Willst du losziehen und es jagen? Ich darf dich daran erinnern, wer-“

„WAS“ unterbrach ihn Markus lautstark.

„… Was auch immer das war, es hat einen Menschen in einen Haufen Matsch verwandelt und es gleichzeitig mit drei Männern aufgenommen. Was willst du denn dagegen ausrichten?“

„Ich hätte nicht geglaubt das du so ein Feigling bist. Nein ich wusste es schon immer, ich hätte nur gedacht, du würdest wenigstens deinem besten Freund beistehen.“

„Mark ich kann nicht!“

„Aber ich kann! Und ich werde! Und ich werde dir beweisen das es kein Mensch ist der das getan hat.“

Mit diesen Worten stürmte Markus zur Tür und ehe Linus sich versah, war er auch schon verschwunden. Linus schämte sich dafür, dass sein Freund so enttäuscht von ihm war. Aber was sollte er machen? Er war doch viel zu schwach um es mit so einem Ding aufzunehmen und viel zu ängstlich obendrein. Das einzige was er nun tun konnte war seinen Laptop einzuschalten und sich mit Geschichten über Jeff abzulenken.

Die Stunden verstrichen aber sein ungutes Gefühl blieb…

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Es war kurz vor Mitternacht, Linus war tief in eine von Jeffs wahnwitzigen Geschichten vertieft als ihn etwas erschrak. Ein kaum hörbares Geräusch aus der Schreibtischschublade. Es klang wie ein leises surren, nur ganz kurz war es da, doch er war sich sicher es gehört zu haben.

Er öffnete die Schublade und starrte auf sein Handy. Es zeigte ihm an, er habe eine ungelesene Nachricht.

‚Wer schickt mir denn um diese Uhrzeit noch eine sms?‘ wunderte sich Linus. Doch seine Verwunderung sollte schon bald blanker Panik breit machen, denn der Absender war Markus. Er wusste was das zu bedeuten hatte. Markus muss tatsächlich etwas raus gefunden haben. ‚Konnte er es nicht einfach für sich behalten… Vielleicht will er mir ja nur Angst einjagen.‘ Linus sah diese Hoffnung bestätigt als er die völlig absurde Nachricht las:

„Habs raus gefunden! Es ist kein Monster, Vampir oder dergleichen es ist was neues! Etwas wovon ich noch nie gehört habe. Habe mir Zeugenaussagen angesehen und mit ein paar Leuten gesprochen… Das Ding hat Kräfte wie ein Bär und kann seine Gestalt wandeln! Aber ich hab das Gefühl als fehle da noch was. Irgendeine sehr wichtige Kleinigkeit. Wenn ichs verstehe sag ich dir bescheid meine Mutter klopft schon ne Weile an der Tür und will vermutlich das ich schlafen gehe wir sehen uns morgen in der Schule!“

‚So ein Schwachsinn.‘ Dachte sich Linus, ‚Gestaltwandeln, mit wem hat er da denn gesprochen? Er versucht es immer wieder…‘ Linus war nun ziemlich wütend darüber, dass sein Freund versuchte ihm Angst zu machen, besonders weil dieser wusste wie ängstlich Linus war und es hierbei immerhin um einen echten Mörder ging. Deshalb packte er sein Handy und rief sofort Markus an um sich bei ihm zu beschweren und seinem Unmut Luft zu machen. Dieser ging aber nicht ran. Auch nachdem Linus es länger hatte klingeln lassen ging Markus nicht an sein Handy. Wie konnte das sein, er hatte ihm doch erst vor wenigen Sekunden eine sms geschickt? Linus versuchte es weiter aber ohne Erfolg. Langsam machte er sich Sorgen ob seinem Freund nicht etwas passiert sei. Er lies es immer weiter klingeln doch das erlösende Geräusch von Markus Stimme, es kam einfach nicht.

Linus wurde ganz heiß und er fing an zu schwitzen. Die Angst machte ihn regelrecht fertig. Er überlegte schon die Polizei zu rufen doch das würde wohl zu weit gehen. Nach einer halben Stunde legte er sein Handy zur Seite und lehnte sich vor lauter Verzweiflung in seinem Stuhl zurück. Gerade als er sein Handy wieder in die Schublade stecken wollte vibrierte es wieder, doch diesmal gleich mehrfach. Ein Anruf. Linus war sofort erleichtert und sein ganzer Körper entspannte sich denn auf dem Display stand in großen Buchstaben MARKUS.

„Hallo Mark? Was soll das wieso gehst du nicht ran?! Ich hab mir unglaubliche Sorgen gemacht, du weißt dass ich ein Angsthase bin… Hallo Mark?“

„Linus?“

„W-was ist Mark?“

„Klopf klopf.“

Zeitgleich mit der Stimme aus dem Handy klopfte es an Linus Tür und er sagte nur aus seiner Verwirrung heraus und völlig Gedanken abwesend, „Ja, herein.“ Sofort besann er sich aber eines besseren und sagte dann „nein, warte. Was?“ Doch es war zu spät. Mit einem langen quietschenden Ton öffnete sich die Tür und Licht schien aus dem Flur in Linus‘ dunkles Zimmer hinein.

Ihm rutschte das Herz in die Hose als er Markus sah, der ihn hämisch angrinste. Linus Blick war wie festgefroren. „Mark du bist echt das letzte! Wie bist du überhaupt reingekommen? Schlüssel unter der Fußmatte oder was? Ist… Ist mir auch egal, verschwinde, wie kannst du es wagen mir so eine Angst zu machen.“

Markus antwortete nicht. Er blieb einfach in der Tür stehen und starrte auf Linus, welcher langsam wieder Angst bekam. „Mark?“ Er machte einen Schritt in das Zimmer hinein über die Türschwelle. Diesen ersten Schritt machte er so als würde es ihn große Anstrengung kosten doch danach kam er ganz gemäßigt auf Linus zu. „Ich finde das nicht witzig.“

Markus ignorierte seinen panischen Gegenüber und streckte nur die Hand aus.

Linus schrie: „Mama, Papa schnell helft mir!“

„Sie können dich nicht hören mein Freund. Eigentlich können sie gar nichts mehr hören… So als Matsch Haufen wie du sie bezeichnen würdest.“

Linus schrie nun erneut auf, als würden ihm sich heiße Eisen in den Körper bohren doch noch geschah nichts. Als Markus ihn am Hals hochhob verstummte Linus denn Markus Hand drückte so fest zu, dass er keinen Ton formen konnte.

Der Speichel floss Linus langsam aus dem Mundwinkel während Markus ihn weiter würgte. Schließlich erbrach er und sein Mageninhalt ergoss sich sowohl auf ihn selbst als auch auf Markus, der ihn daraufhin fallen ließ. „Du bist widerlich.“

Linus versuchte sich auf dem Schreibtisch abzustützen aber ihm fehlte nun die Kraft. Er fiel auf den Boden und riss dabei seinen Laptop mit runter. Dieser fiel ihm auf den Kopf und er hörte ein lautes knacken als das Laufwerk aufplatzte und eine entzwei gebrochene CD frei gab.

Markus fegte den Laptop beiläufig mit einem Fußtritt gegen die nächste Wand, wurde jedoch kurz darauf von Linus geradezu angesprungen. Markus schlug ihn mit der blanken Faust direkt ins Gesicht, woraufhin Blut und Zähne durch die Gegend flogen. Linus landete am Fuße seines Kleiderschrankes vor Schmerzen stöhnend.

„Du kleiner Feigling hast ja doch ein bisschen Mut.“ Beiläufig zog er die zerbrochene CD-Hälfte aus seinem Hals und Blut spritzte auf den Boden, kurz bevor sich die Wunde wieder verschloss.

Linus spuckte Blut, Rotz und noch ein paar Zähne aus als er hustete: „Mark wieso tust du mir das an?“

„Ist das vielleicht etwas, was dein jahrelanger bester Freund tun würde? Ist er wirklich so ein grausamer Mensch gewesen?“

Linus war völlig verwirrt. „Was meinst du?“

„Dein Freund hatte so einiges in Erfahrung gebracht aber das wichtigste hat er dir verschwiegen. Nun vielleicht hat er es auch nur nicht verstanden als es an seine Tür klopfte.“

„Soll… Soll das etwa heißen du bist nicht mein Freund Mark?“

„Dein Freund war der erste der meinem Fluch zum Opfer fiel.“ Auf seinem Gesicht zeichnete sich nun ein breites Grinsen ab, als habe er einen Witz gemacht, den nur er verstünde. Das Wesen das aussah wie Markus kam nun wieder langsam auf Linus zu und streckte erneut die Hand aus. Linus blickte drein wie jemand der auf die Schlachtbank geführt wurde.

Als das Ding vor ihm stand flüsterte er kaum hörbar: „Wenn du nicht Mark bist, muss ich ja kein schlechtes Gewissen haben.“

Sichtlich überrascht wurde Linus Gegenüber erneut von ihm angesprungen. Diesmal rammte Linus die andere Hälfte der CD aber direkt durch das Auge bis ins Gehirn des Wesens.

Das Auge platzte dabei wie eine faulige Tomate und Blut mit etwas das wie Eiter roch floss heraus.

Das Wesen lachte boshaft. Linus war total geschockt.

„Deine Angst war schon immer ein Fluch für dich… Von nun an wird sie nicht mehr dein einziger sein!“

„Markus“ viel nach diesen Worten leblos zu Boden und bewegte sich nicht mehr. Linus war mit den Nerven völlig am Ende und sein gesamtes Gesicht schmerzte wie er es in seinem Leben noch nie gefühlt hatte. Er fasste sich an die Nase doch da war etwas seltsames. Unter seiner Hand konnte er spüren wie sich die Wunden langsam schlossen. Nach einer Weile gab es keinen Hinweis mehr auf sein eben noch entstelltes Gesicht, bis auf dem Blut welches noch immer an seiner Kleidung und den Händen klebte.

Linus war schockiert. Er hatte Angst. Was um alles in der Welt war hier nur los? Doch ehe er sich besinnen konnte verspürte er einen ungeahnten Drang tief in seinem Herzen. Er hatte immer Angst gehabt, doch nun sollten es andere sein, die die Angst kennen lernten. Er würde ihnen zeigen, was Furcht wirklich bedeutet!

Sein letzter klarer Gedanke war, etwas mit dem Blut an seiner Hand auf die Tür zu schreiben. Danach verschwand er hinaus in die Nacht.

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