Mittel
Der Alte und das Meer aus Bäumen
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Deutschland mit seinen tiefen, dichten Wäldern war lange Zeit bekannt als „Europas grüne Lunge“. Die Wälder halfen dem Land, zu atmen und zu leben. Doch ist es kein Geheimnis, dass diese Wälder nicht nur grüne Blätter, sanfte Quellbäche und kleine Rehkitze kennen. In dem endlosen Meer aus Bäumen ist schon mancher ertrunken, schon manches Blut geflossen, durch Menschenhand oder durch die Tiere. Der Wolf, der Bär und der rasende Keiler leben ebenso in diesen uralten Gehölzen, wie der Hase, das Reh und die kleinen Vögel. Und nie vergessen seien die blutigen Schlachtfelder, die Opferstätten und Grabhügel, auf denen die Wurzeln der würdevollen Eichen sich um die Schädel von Römern, Cheruskern und Teutonen winden. An machen Orten in den Tiefen der Wälder, in Höhlen, die nie ein Mensch betreten hat, dort wo Quellen entspringen, deren Wasser nie jemand trinken wird, dort ist es, als wäre die Zeit stehen geblieben. Beinahe so, als könne man noch den Kehligen Ritualgesang eines wahnsinnigen Schamanen hören, der einen Sud auf Fliegenpilzen trinkt, um mit den Göttern zu sprechen.
Ich wollte in den Wäldern Ruhe finden, vor meinem alltäglichen Leben. Vor dem Lärm und der Hektik, vor all den Menschen, die ich so hasste. Ich hatte mit vorgenommen, zwei Wochen lang im Wald verloren zu gehen. Ohne neumodische Technik, ohne Karte oder sonst etwas. Ohne sinnlose, überteuerte Ausrüstung und irgendwelche eitlen Verschönerungen. Einen alten Seesack würde ich mitnehmen, das Beil und die Saufeder meines Großvaters. Eine Zeltplane und etwas Kleidung. Ein wenig Feldgeschirr und ein gutes Messer. Den Rest würde ich finden. Und wer sollte sich schon daran stören? Und einen Kompass würde ich mitnehmen. Irgendwie würde ich im Ernstfall wieder herausfinden müssen.
Ich hatte mir also freigenommen und war bereit, meine Expedition zu beginnen. Ich stieg in einem kleinen Dorf irgendwo im Nirgendwo aus dem Zug und hatte praktisch sofort freie Sicht auf die sanften, bewaldeten Hügel am Horizont.
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