„Verfluchte Dornen“ schrie ich auf, als sich eben diese, zum wiederholten male in meinen Beinen verhakten.
Ich war wie schon so oft, wenn ich nicht schlafen konnte, raus gefahren, um mir irgendein Waldstück zu suchen, in dem ich mich verlieren konnte. Nachts in einem düsteren und fremden Wald fühlte ich mich seltsamerweise immer am wohlsten.
Aber diese verfickten Dornenbüsche, die zuhauf in meinem neustem Ausflugsziel wuchsen, machten es mir nicht einfach, diesen Wald hier zu genießen.
Sei es drum. Ich hatte nicht vor umzukehren. Nicht eher, wie ich herausgefunden hätte, woher dieses seltsame Licht kam.
Der sich wechselnden farbigen Lichter, mitten im Wald, war schon nach einigen hundert Metern, eine schräg klingende Musik gefolgt. Wie eine Spieluhr, der so langsam der Saft ausging.
Die Musik erinnerte mich stark an Zirkusmusik, und mein Eindruck wurde bestätigt, als ich die letzten dicht gewachsen Dornenbüsche durchschritt.
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„Verfluchte Dornen“ schrie ich auf, als sich eben diese, zum wiederholten male in meinen Beinen verhakten.
Ich war wie schon so oft, wenn ich nicht schlafen konnte, raus gefahren, um mir irgendein Waldstück zu suchen, in dem ich mich verlieren konnte. Nachts in einem düsteren und fremden Wald fühlte ich mich seltsamerweise immer am wohlsten.
Aber diese verfickten Dornenbüsche, die zuhauf in meinem neustem Ausflugsziel wuchsen, machten es mir nicht einfach, diesen Wald hier zu genießen.
Sei es drum. Ich hatte nicht vor umzukehren. Nicht eher, wie ich herausgefunden hätte, woher dieses seltsame Licht kam.
Der sich wechselnden farbigen Lichter, mitten im Wald, war schon nach einigen hundert Metern, eine schräg klingende Musik gefolgt. Wie eine Spieluhr, der so langsam der Saft ausging.
Die Musik erinnerte mich stark an Zirkusmusik, und mein Eindruck wurde bestätigt, als ich die letzten dicht gewachsen Dornenbüsche durchschritt.
„Tatsächlich… Ein Zirkus… Mitten im Wald“ murmelte ich, und konnte nicht umhin, das seltsame lilafarbene Licht zu begutachten, welches das gesamte Areal in eine Art Albtraum Landschaft verwandelte.
Innerhalb des Zeltes, hörte ich viel Gerede, was mir ein wenig Erleichterung verschaffte. Und ich ging, etwas sicherer, zum Kartenschalter.
Ein sehr groß gewachsener, hagerer alter Mann, stand dahinter. Seine Augen waren blass und leer. Er schien blind, und doch hatte er mich wohl gleich bemerkt, denn ohne das ich auch nur ein Wort von mir gegeben hatte, drehte er sich auch schon in meine Richtung und sagte, „Ahh… Noch mehr Kundschaft…“.
Seine Stimme klang rau und trocken, aber jünger, als ich es vermutet hätte. „Heute ist die Nacht der Nächte“ setzte er das Gespräch fort. „Tritt ruhig ein… Bezahlen darfst du später…“
Die gesamte skurrile Szenerie hatte mich gänzlich verstummen lassen, und so nahm ich das Ticket entgegen und betrat wortlos das Hauptzelt.
Im inneren des Zeltes, hatten schon einige Leute auf marode wirkenden Bänken Platz genommen, und waren so sehr in Gesprächen vertieft, das sie mein herein kommen gar nicht erst zur Kenntnis nahmen.
Ich setzte mich auf einen freien Platz, und war gespannt, was mich wohl hier erwarten würde, und musste glücklicherweise auch nicht allzu lange darauf warten.
Ein junger Mann betrat die Manege. Vermutlich der Zirkusdirektor, wenn auch sehr jung, für diesen Posten.
Ich konnte mir nicht helfen, aber irgendwie hatte sein Blick etwas… wahnsinniges.
Und als auch die letzten Besucher neugierig verstummt waren, begann der Direktor mit seiner Einleitung.
„Wertes Publikum!“ schrie er mit einer leicht schrillen Stimme.
„Heute Nacht, werdet ihr eine Vorstellung zu Gesicht bekommen, die sich in euren Verstand hinein BRENNEN wird…
Willkommen… Im Schattenzirkus!!!“
Unter Beifall der anderen Besucher, verbeugte er sich, und verschwand, wahnsinnig lachend, wieder im Hintergrund.
Der erste Artist betrat die Manege. Es war ein als Horrorclown verkleideter Mann.
Wortlos begrüßte er uns Zuschauer, und nahm sich eine der Fackeln, die um die Manege herum verteilt waren.
Mit dieser ging er zu der rostig wirkenden Kanone, die am rechtem Rand aufgestellt worden war, und begann, dort rückwärts hinein zu klettern.
Ich sah mich um, und stellte fest, das es keinerlei Netze hier im Zirkuszelt gab. Und die Kanone… Sie war auf eine massiv wirkende Wand auf der linken Seite gerichtet.
Was sollte das? fragte ich mich. Und wie auf mein Zeichen, beantwortete der Horrorclown meine Frage, in dem er fremdartig grinsend, die Lunte entzündete.
Mit einem gewaltigem Knall, schoss sein Körper aus der Kanone, und unter einem widerlich schmatzendem und knackendem Geräusch, prallte er gegen die Wand.
Sein zertrümmerter Körper fiel leblos zu Boden, und blieb blutend da liegen.
Ich war entsetzt, aber unfähig, auch nur irgendeine Reaktion zu zeigen. Den übrigen Besuchern schien es ebenso zu ergehen.
Niemand rührte sich…
War das Teil der Show?
Eine skurrile Horror Zauber Show?
Ich hatte nicht mal Zeit, großartig darüber nachzudenken, denn weitere Artisten folgten.
Sie alle waren als Horrorclowns verkleidet, und vollführten ihre „Tricks“ wortlos grinsend…
Eine Seiltanznummer, die mit einem tödlichen Sprung auf dem Zirkusboden endete.
Ein Dompteur, der von seinen Tieren lebendig zerfleischt wurde.
Eine Pferdeshow, dessen fulminantes Ende die Vierteilung des Artisten darstellte, und noch einige mehr.
Die Ausnahmen bildeten lediglich zwei Nummern.
Ein sarkastisches Duett, mit dem Zirkusdirektor selbst, und die eigentliche Clownsnummer, die ironischerweise NICHT von einem Clown vorgetragen wurde, sondern von einem normal gekleideten Mann, schwarzer Hautfarbe, der auf der Bühne stand, und Witze erzählte.
Nicht irgend welche Witze…
Ausschließlich Witze aus der Spate „schwarzer“ Humor.
Und als ich dachte, das sei an Ironie schon fast nicht mehr zu überbieten, lachte sich der Mann in der Manege über seine eigenen Witze tatsächlich zu Tode…
Die Vorstellung neigte sich dem Ende zu, und das gesamte Zelt bot mit all den Leichen, und dem Blut, ein wahrlich Groteskes Bild…
Der Zirkusdirektor betrat stolz die Manege, bedankte sich und entließ die Zuschauer in den Sonnenaufgang.
Als ich heraus ging, immer noch sprachlos, und verwirrt darüber, was ich alles gesehen hatte, sah ich den Kartenschalter.
Der blinde Kartenverkäufer war nicht mehr da. Statt dessen stand dort der Zirkusdirektor.
„Ich… Ich muss noch bezahlen…“ stammelte ich, als ich ihn erreicht hatte. Doch er winkte schief grinsend ab.
„Aber, aber…“ begann er zu antworten. „Bezahlen… darfst du später.“ Der Anblick seines immer breiter werdenden Grinsen, ließ mir die Haare zu Berge stehen.
„Irgendwann… werde ich zu dir kommen, und die Bezahlung einfordern.“ fügte er an und zeigte auf das Preis Schild, welches über ihm am Kartenhäuschen angebracht war.
Dort geschrieben stand:
Der Eintritt kostet dein Leben.
„Was soll die Scheiße?“ schrie ich Empört. Doch mein Ruf ging ins leere…
Er war weg…
Aber tief in meinem Kopf hörte ich seine Stimme zu mir sprechen…
„Schließlich brauche ich irgendwann ja… NEUE Artisten…“.
Ein grelles wahnsinniges Lachen beendete diese innerliche Unterhaltung.
Zuhause angekommen, ließ ich mich in meinem Sessel fallen, und hoffte, das das alles nur ein Traum gewesen wäre.
Ich zog das Ticket aus meiner Tasche, und mir war klar… Der Schattenzirkus wird mich irgendwann… holen kommen…
Wollt auch ihr ein Ticket für den Schattenzirkus?
Nur zu! Traut euch!
Bezahlen… dürft ihr später…