ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Das schwarze Wasser rauschte den majestätischen Wasserfall hinunter, der aus mehreren ringförmigen Ebenen bestand, um sich schließlich in einen riesigen See zu ergießen. Seine Oberfläche war glatt wie ein Spiegel, der in eine andere Welt zeigte. Um ihn herum standen Laternen und warfen ihr Licht, aber auch Schatten auf die umliegende Graslandschaft. An einem Punkt waren die Laternen zu einem Baum aus Licht verschmolzen und immer wenn die ihn umkreisenden Glühwürmchen landeten, um ihre Lichter wieder anzuzünden, schaukelte der Baum und warf große Schatten Monster an die Felswand hinter ihm.
Kein Wind wehte über diese riesige Fläche, doch die Haare der Frau auf dem See, schienen das vergessen zu haben und flogen immer wieder leicht nach oben. Die Frau, mit den vergesslichen Haaren und dem weißen Kleid, lag auf der spiegelnden Oberfläche und blickte auf ihr Spiegelbild. Eine Krähe landete auf ihrer Schulter und erinnerte sie wieder an den Schmerz und das Leid. Sie streckte ihre Hand nach unten aus und, obwohl sie der See trug und nicht ins Wasser fallen ließ, stieß sie auf keinen Wiederstand. Ihr Spiegelbild versuchte ihre Hand zu ergreifen doch die Dunkelheit der Tiefe zog es immer weiter nach unten.
Die Frau in weiß weinte leise, als ihr Spiegelbild verzweifelt nach ihrer Hand griff, um dann feststellen zu müssen, dass die Dunkelheit sie nicht mehr gehen lassen würde. Nachdem ihr Spiegelbild verschwunden war, setzte sich die Frau auf und richtete ihren Blich in Richtung der zwei großen schwarzen Planeten am Himmel. Tränen der puren Einsamkeit flossen ihre Wangen hinunter und tropften ohne ein Geräusch zu machen, auf die Oberfläche des Sees.
Sie stand auf und ihre Haare schienen sich wieder an die Windstille erinnert zu haben und fielen ihr über die Schultern. Langsam streckte sie die Hände zu den Planeten aus und bittet stumm um die Rettung vor der Einsamkeit, die langsam den Hügel hinab stieg und wie immer einen Regenschirm über dem Kopf trug. Die schwarzen Planeten herhörten ihre stummen Klagen und schickten ihr einen flüssigen Traum. In ihren ausgestreckten Händen sammelte sich der Traum und sie führte sie zum Mund und schluckte die zähe Flüssigkeit. Dann legte sie die Hände auf ihr Herz und Träumte von einer Leiter in den Himmel und die Einsamkeit, mit ihrem Regenschirm, musste zu sehen wie sich die Leiter erhob und sie in den Himmel trug.
Nun stand sie dort wo sich die Sterne treffen und fand einen kleinen Vogel. Er war zu hoch geflogen und konnte sich schon nicht mehr an seine ursprüngliche Form erinnern. Sein Skelett war zu sehen und ähnelte eher dem eines Neugeborenen als dem eines Vogels. Seine Flügel waren zerfetzt und ihm fehlten Federn. Vorsichtig nahm die Frau ihn hoch und küsste ihm auf die Stirn. Der kleine Vogel gab sein letztes zwitschern von sich, das so fröhlich und ermutigen klang wie er es nur konnte. Es war ein Geschenk an die Frau, die sich als Einzige noch an seine ursprüngliche Form erinnerte und ihm die Erlösung der Qualen, die ihm die Ungewissheit bereitete, brachte. Danach legte sie den reglosen Vogel auf den Boden und sah ihm dabei zu, wie er sich in tausende Glühwürmchen verwandelte und sich auf den Weg zum Laternen-Baum machte um ihn wie die anderen zu umkreisen. Lächelnd blickte ihm die Frau hinterher, mit dem Wunsch ihm doch nur folgen zu können und ebenfalls in dieser Welt, in der es nur Licht und Schatten gab leben zu können. Doch sie musste hier, in dieser riesigen grauen und tristen Welt bleiben, und warten bis sie an der Reihe war.
Sie wandte ihre Aufmerksamkeit der Treppe zu, die aus dem neuen Boden gewachsen war. Wie eine Schlange wand sich das aus Ästen bestehende Geländer die Stufen hinauf, bis es, wie die gesamte Treppe, aus dem Blickfeld verschwand. Müde und schwerfällig schritt die Frau die Stufen hinauf, bis sie auf einer Wolke ankam. Ein großes Bett stand in der Mitte und um es herum lagen lauter Fotos. Die meisten waren Schwarz und zeigten nichts, doch auf anderen waren immer die gleichen Schriftzeilen zu lesen. Die Frau las die Botschaft und wusste ganz genau was sie zu tun hatte. Sie legte sich auf das Bett und schloss die Augen. Sie fühlte sich schwerelos und trieb auf diesem Gefühl davon. Ihr war warm und wohlig zumute.
Dann öffnete sie die Augen. Sie sah nach unten. Da war nur Dunkelheit. Danach richtete sie ihren Blick auf die Frau in dem weißen Kleid über ihr. Eine Krähe landete auf der Schulter, der Frau in Weiß und erinnerte sie wieder an den Schmerz und das Leid. Die Frau in Weiß streckte der Frau unter ihr, ihre Hand entgegen und die versuchte sie zu erreichen, doch die Dunkelheit zog sie nach unten. Tränen flossen der Frau in Weiß an der Oberfläche über die Wangen als die Frau immer weiter nach unten gezogen wurde, denn die Frau in Weiß wusste das sie noch warten müsse und die Frau unter ihr bereits als Glühwürmchen um den Laternen-Baum kreisen dürfe.