ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Der vollständige Inhalt ist nur für registrierte Benutzer zugänglich. Um den Jugenschutz zu wahren.
Jetzt anmelden oder registrierenZunächst: Mir ist bewusst, dass Latein eine schwere Sprache ist, die ich nicht ausreichend beherrsche. Jedoch hoffe ich, dass man teilweise erahnen kann, was ich damit sagen möchte. Bitte nicht all zu ernst nehmen, falls etwas falsch ist. Ansonsten viel Spaß bei meinem ersten größeren Projekt: Silberblatt – Eine Reise ins Ich!
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Am Ende war ich das, was ich nie werden wollte.
Ich möchte euch meine Geschichte erzählen, bevor sie in Vergessenheit gerät. Ich möchte euch von meiner Geschichte erzählen, obwohl ich selber nicht mal Worte dafür finden kann.
Ich ging wandern. Durch diesen Wald. Er war so dunkel… Obwohl die Sonne schien. Es war so düster, so grauenvoll. Eine innere Unruhe machte sich in mir breit, als ich diesen Wald betreten hatte. Ich war fasziniert, und ging weiter.
Etwas Gutes hatte dieser Wald jedoch. Ich hatte endlich wieder Zeit, über mich und die Welt nachdenken zu können. Erstmals fiel mir auf, welche Fehler ich begangen habe, in meinem Leben, welche Wege ich nicht hätte gehen sollen und welchen Leuten ich besser niemals in die Augen hätte blicken sollen. Es war eine Mischung aus Angst und Trauer, die sich in meinem Körper breit machte. Ich folgte einem kleinen Weg, der immer weiter in den Wald führte. Ich hatte zwar Angst, aber ich genoss die Ruhe, die Zeit für mich.
Doch irgendwann gelangte ich an den Punkt, an dem es nicht mehr weiter ging. Eine riesige Felswand, ich musste umkehren. Doch… Ich fand den Weg nicht mehr hinaus. Ich wusste nicht, wo ich herkam, wo ich hin sollte. Panik machte sich breit. Ich lief los, quer durch den Wald, verlor die Orientierung. „Was soll ich bloß tun?“ fragte ich mich immer wieder. Ich lief immer weiter, bis ich in einer Wurzel hängen blieb, und fiel.
Nebel zog auf. Ein dichter, undurchdringlicher Nebel zog auf. Ich bekam fürchterliche Angst, war wie gelähmt, doch ich wusste: Ich muss raus.
Anscheinend verletzte ich mich am Fuß, ich humpelte. Humpelt lief ich weiter, und kam irgendwann an ein kleines, sehr altes Haus. Eine Art Hexenhäuschen, wie man es sich vorstellt. Verwachsen, die Fassade und der Eingang waren mit Kerzen ausgeleuchtet, denn der dichte Wald, und der Nebel, ließen kaum Sonnenlicht durch, alles war in dichte Nebelschwaden gehüllt. Ich erkannte meine ausweglose Situation, und beschloss, an der Tür zu klopfen, doch es war mir nicht sonderlich wohl dabei. Also ging ich mit leisen, schmerzerfüllten Schritten in Richtung dieses kleinen Häuschens, und klopfte….
…. Erst war nichts zu hören. Doch dann hörte man zierliche Schritte, die sich näherten. Ich bekam Angst, wollte wegrennen, doch dann öffnete sich die Tür einen Spalt. Im inneren des Hauses war es dunkel, jedenfalls sah man durch diesen Spalt nicht viel. Ich hörte eine Stimme, eine ältere Stimme, die mich aufforderte, einzutreten. Mir war schlecht, es roch nach verwestem Fleisch und Weihrauch. Kerzen begannen, wie von Geisterhand anzugehen. Ich war versteinert vor Angst. „Ha…ha…hallo?“ konnte ich noch aus mir herausquetschen. Schritte. Leichte, stotternde Schritte auf dem allmählich faulen Holzboden. Aus der Dunkelheit eines anderen Zimmers trat eine Frau herein. Beim Anblick ihres Gesichtes wurde mir schlecht. Ihr rechtes Auge fehlte, es trat geronnenes Blut und Eiter aus der Augenhöhle, man hatte den Verdacht. Riesige Warzen, eine kaputte Brille, lange, ungepflegte Haare. Mir stockte der Atem. Mit ächzender Stimme sagte die alte Frau: „Du kannst diese Nacht hierbleiben, du solltest beim Eintritt der Dunkelheit nicht mehr draußen herum laufen.“
Ich bekam weiterhin keinen Ton raus, schaute weg. Ich beschloss, mich etwas in ihrem Heim um zu sehen. Überall standen alte Gläser und Reagenzgläser auf dem Boden und auf den Schränken, ein modriger Geruch nach Verwesung und altem, verrottendem Holz lag in der Luft. Es war fürchterlich. Ein Kessel stand in mitten des Nachbarzimmers, aus dem die Frau kam. Dessen Inhalt glühte grünlich-gelb, und grünlicher Rauch stieg aus dem Kessel hervor. Ein widerlicher Geruch stieg mir in die Nase, es erinnerte mich an Erde, Gras und verwestem Fleisch. Ich wollte sie fragen, was sich in dem Kessel befindet, da dessen Inhalt nicht einsehbar war, da Rauch aus ihm empor stieg, doch sie war verschwunden. Nun bekam ich richtig Angst. Wo bin ich hier nur hingeraten?
Auf einmal hörte ich ein piepsen aus dem Nachbarzimmer. Ich ging hinein. Was ich dort sah, raubte mir den Atem: Die Frau hatte eine Fledermaus in der Hand. Sie war dabei, seinen Kopf abzuschneiden. Mir wurde kotzübel. Das Blut tropfte aus dem noch zuckendem Leib in Richtung eines Glases. Als es halbvoll war, trank sie es.
Ich musste mich übergeben. Sie beachtete mich keines Blickes. Sie sagte mir jedoch, dass ich schlafen gehen solle, und zügig am Morgen verschwinden solle. Und unter keinen Umständen sollte ich das Buch: „Liber spíritus“ aufschlagen. Ich wusste nicht, wovon sie redet. Sie müsse weg, sagte sie mir. Ich nickte einfach.
Sie verließ das Haus und ich konnte durch die verdreckten Fenster sehen, wie sie in den Nebelschwaden verschwand. Ich wollte mich weiter umsehen, denn an schlafen war gar nicht zu denken.
Ich ging einen Raum weiter, in eine Art kleine Bibliothek, in der viele Bücher waren. Spinnen saßen an der Wand, es war dunkel. Lediglich das glimmende Licht einiger Kerzen erhellten den Raum gerade so ausreichend. Ich war immer noch sehr aufgewühlt von dem, was ich bisher sah. Es kam mir vor wie im Traum.
Ich schaute mich in diesem Raum um, und mir fiel etwas auf. Am Ende des Raumes, an der Wand, stand eine Steinsäule, die mit einer kleinen Glaskuppel bedeckt war. In dieser Glaskuppel lag ein Buch. Es war ein Buch. Irgendwie faszinierte mich dieser Aufbau, und ich beschloss nun, diesen etwas genauer zu untersuchen. Ich näherte mich also der Säule. Ich schaute mir das Buch ein wenig an. Es war ein Buch, gehüllt in ledrigem Band, alt, dreckig, verstaubt. Ich konnte sehen, dass die Seiten an der Unterseite des Buches Wellen schlugen. Alles in allem erweckte es den Anschein: Es ist ziemlich alt.
Ich schaute es mir ein wenig genauer an, und glaubte meinen Augen nicht: „Liber spíritus“ stand auf diesem Buch. „Davon sprach also die Frau!“ schoss mir durch den Kopf. Was soll daran bloß so schlimm sein? Ist sie etwa ein Sammler? …
Irgendwie spürte ich eine Anziehung, die sich breitmachte. Das Buch zog mich förmlich in den Bann, und ich hatte das zunehmende Bedürfnis, ich müsse es aufschlagen.
Ich dachte mir, dass einmal gucken, was so darin steht, sicher nicht schadet. Die alte Frau ist weg, sie wird nichts mit bekommen.
Also hob ich langsam die Glaskuppel. Sie war dreckig, und es fiel mir schwer, sie hoch zu heben, denn ein schimmliger Rand hielt die Kuppel an der Säule. Nach stärkerem ziehen ließ sie sich dann aber hochheben.
„Wunderschön“, dachte ich mir. „Soll ich es wagen?“
Ichnahm den Umschlag, in den das Buch eingehüllt war, und öffnete es. Es passierte nichts. Die erste Seite: „Spiritus Liber – Non legitur“. Das ist lateinisch! Ich erinnere mich an die Schule. „Non Legitur“… Heißt das nicht sowas wie: „Nicht lesen“?
Ich dachte mir, ich solle vielleicht den Rat des Buches beherzigen. Aber die Neugierde war zu groß. Ich schlug nächste Seite auf…..
….. Eine Art Gedicht. Ein Zauberspruch? Na, an so etwas glaube ich nun wirklich nicht. In Gedanken las ich es mir dennoch durch:
Vita inferni – mortem domi
et in tenebris ambulamus
Saeculum in tenebris, et damnetur
Ut et filios nostros
(Das Leben der Hölle – der Tod zu Hause
und wandeln in der Finsternis
Die Welt, in der Dunkelheit, und verdammt werde ich sein
Und die Kinder unserer Feinde nehmen)
Als ich das letzte Wort in Gedanken aussprach, begann das Buch an zu leuchten. Es vibrierte, und schmerzte in der Hand. Ich hatte das Gefühl, die Seiten sind scharf wie ein Messer, und meine Hände werden aufgeschlitzt, dennoch konnte ich sie nicht von dem Buch nehmen. Es hatte eine Art Anziehungskraft. Mir wurde heiß, ich hatte das Gefühl, innerlich zu verbrennen.
Hinter mir höre ich eine Stimme: „Du Narr! Ich habe gewusst, dass du es tun würdest. Ein Fluch wird auf dir lasten, und auf deinen Nachfahren!“
Dann wurde ich ohnmächtig.
Dann wachte ich auf. Mein Körper glühte, mir wurde immer wieder für Bruchteile einer Sekunde schwarz vor Augen, alles war verschwommen. Immer wieder sackte ich weg, doch… mir fiel auf: Die alte Frau trug mich auf den Schultern, mitten im Wald. Sie wusste nicht, dass ich wach bin. Ich betete, dass ich aus dem Alptraum endlich erwachen könne. Dann legte sie mich hin.
Auf den Waldboden. Ich hörte sie nur noch sagen: „Endlich wird das Erbe weitergehen“, dann verschwand sie in den Nebelschwaden. Ich wurde wieder ohnmächtig.
Dennoch hatte ich das Gefühl, hellwach zu sein, in einer Art Wachkoma zu stecken. Ich sah Feuer vor meinen Augen, alles brannte, und mein ganzer Körper glühte.
Dann, war ich wieder richtig bei Bewusstsein. Ein eigenartiges Gefühl durchdrang meinen Körper, ich sah alles in grauem Matt. Die Bäume, der Waldboden, den Himmel. Alles war durchtränkt in einer dunklen Wolke, in einem grau-schwarzen Kontrast.
Ich ging los. Wusste nicht wohin, ging nur weiter durch den Wald. Ich schlenderte von Schritt zu Schritt, Willenlos und eine schreckliche depressive Stimmung machte sich in mir breit, ohne einen richtigen Gedanken fassen zu können. Dann gelang ich an eine Lichtung. Auf dem Waldboden sah ich ein Bild liegen. Ein großer Mann, mit langen Gliedmaßen und ohne Gesicht war zu sehen. Furchterregend. Ich lief weiter.
Ich lief und lief und lief. Bis ich etwas sah. Ein Kind. Es war völlig allein im Wald, und in mir bändigte sich eine extreme Wut auf. Ich wurde wütend. Ich sah rot, näherte mich dem Kind, beobachtete es. Ich hetzte es, ohne dass es mich bemerkte. Ich ging langsam, in sicherer Entfernung dem Kind hinterher, das sich offensichtlich verirrte. Dann war die Zeit gekommen, als ich es packte und das Kind tötete. Ich biss in seinen Hals. Alles war voller Blut, ich genoss es. „Was ist bloß mit mir los?“ dachte ich mir, wenn es mir denn möglich war, zu denken. Es war wie eine Art Trieb, der mich festhielt. Dann ging ich weiter.
Und gelangte wieder an die Lichtung. Ich erblickte wieder dieses Foto mit diesem Mann, seinen langen Gliedmaßen, seinem runden Kopf ohne Gesicht…. Und nahm das Bild, und steckte es ein. Dann hatte ich den Drang, weiter gehen zu müssen. Einfach ohne Ziel, willenlos in den Nebelschwaden fest zu stecken ist ein Fluch… Was tat ich bloß?
Ich gelangte irgendwann an das Haus der alten Dame. Ich wollte sie zur Rede stellen, sie fragen, was überhaupt passiert ist mit mir. Ich ging auf das Haus zu, schlug gegen die Tür. Doch.. Es war niemand zu Hause. Ich blickte hinunter, und holte das Bild aus meiner Hosentasche.
Ich betrachtete es genau, dieses Bild. Dieser Mann ohne Gesicht, mit langem Armen und Beinen… Und mir wurde schlagartig klar: Es war kein Bild.
…sondern ein Spiegel.
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