KonversationenKurzMordSchockierendes Ende

Verhör

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Klick.

Der Polizeibeamte, welcher soeben das kleine
Vernehmungszimmer betreten hat, schaltet sein Aufnahmegerät an und sieht seinem
Gegenüber direkt in die Augen. Der Mann, der seinen Blick erwidert, ist kaum
älter als ein Schulabgänger und scheint sich in dieser Situation sichtlich
unwohl zu fühlen. Immer wieder rutscht er auf dem Stuhl herum und versucht,
seine Handgelenke in eine angenehme Position zu bringen. Die Handschellen
hindern ihn relativ effektiv daran. Der Polizist, welcher seine besten Jahre
grad hinter sich zu haben scheint, beobachtet dieses Schauspiel im Schein der
grellen Neonlampe noch einige Sekunden, dann unterbricht er mit seiner von
Trauer gezeichneten Stimme die Stille.

„Glaub mir, ich würde dich auch lieber unter anderen
Umständen wiedersehen. Aber ich denke nicht, dass uns das vergönnt sein
wird.“

„Warum nicht?“ In der Stimme des Angeklagten
schwingt offensichtliche Angst mit. Angst vor dem, was ihm bevorsteht.

„Wegen all dieser…“ Er muss kurz schlucken.
„Wegen all dieser Dinge, die du getan hast. Wegen all diesen Verbrechen,
die du begangen hast. Wegen all diesen Menschen, die du umgebracht hast.“

„Aber….aber ich war das nicht.“ Der Junge
scheint schon jetzt, zu Beginn der Vernehmung, den Tränen nah zu sein.

„Es tut mir sehr leid, aber die Beweise sprechen
eindeutig gegen dich. Im Haus der alten Frau, deren Gliedmaßen du im Garten an
die Bäume gehängt hast, haben wir eindeutig deine Fingerabdrücke gefunden. Bei
den Kindern, die du mit ihren eigenen Bastelscheren zerstückelst hast, haben
wir deine DNA gesichert. Und in deinem Zimmer haben wir Fotos entdeckt, wie du
die Abenteuersportlerin an ihrem eigenen Bungee-Seil aufgehängt hast.“ Die
Stimme des Kommissars ist so bitter wie der Geschmack den Todes, den man nach
dem Aufbeißen einer Zyankalikapsel im Mund hat.

„Nein…nein das kann nicht sein. Ich war das doch gar
nicht! Das muss ein furchtbarer-“

„GLAUBST DU LEUGNEN MACHT ES BESSER?“

Wie von einem Dolch getroffen sackt der Junge in sich
zusammen, fällt an die Lehne seines harten Stuhls und lässt das Kinn auf die
Brust fallen. Die laute Stimme des Beamten hallt noch durch den Raum, als sich
das leise schluchzen des Häftlings darunter mischt. Er weint. Er weint, weil er
weiß, dass niemand ihm e glauben wird wenn sogar diese Person den Glauben in
ihn verloren hat.

„Hast du überhaupt eine Ahnung, wie es deiner Mutter
geht? Sie ist außer sich vor Sorge und Vorwürfen. Tag und Nacht sitzen wir da
und fragen uns, was wir falsch gemacht haben. Seit Tagen macht sie nichts
anderes, als sich die Augen aus dem Kopf zu weinen. Sie ist mit ihren Nerven
völlig am Ende. Und ich bin es auch. Unser Sohn wird angeklagt, der
schrecklichste Mörder zu sein, den dieser Staat je gesehen hat. Und es sieht
ganz danach aus, als wäre er wirklich schuldig.“

„Pa…Papa, wenn ich es dir doch sage, ich bin das
nicht gewesen! Ich hab mit diesem ganzen Scheiß nichts zu tun! Warum glaubst du
mir nicht?“ Die verheulten Blicke seines Sohnes treffen den Polizisten, durchbohren
ihn und lassen seine Lebenskraft ausströmen. Die flehende Stimme lässt seinen
Zorn abflauen, sie ausrauchen und nur die verkohlten Ruinen purer Depression
bleiben zurück.

„Ich glaube dir mein Sohn. Aber das wird dir nicht
helfen. Ich bin einer gegen viele. Hier auf dem Revier wird mir niemand
glauben, ich bin dein Vater, herrgott. Ich werde dir nicht helfen können. Ich
bin der Einzige, der dir glaubt, alle anderen werden in dir für immer das
kaltherzige Monster sehen, ganz egal was du sagst.“ Seine Stimme, bis
jetzt schon so voller Trauer, dass ein normales Mensch daran zerbrechen würde,
wird noch einmal ungleich bitterer.

„Und ich halte diesen Glauben nicht mehr aus. Ich
verkrafte es nicht mehr, in dir den kleinen süßen Jungen zu sehen, den ich so
voller Liebe großgezogen habe. Das zerbricht mir das Herz, zu glauben du wärst
etwas anderes als das, was du bist, und in dir noch immer meinen kleinen Sohn
zu sehen. So leid es mir tut, ich muss aufhören, so zu denken. Von jetzt an
bist du für mich, was du bist.“

Seine Augen füllen sich mit Tränen, eine Welle der Scheu und
der Reue überkommt ihn. Er fürchtet sich vor den Worten, die er gleich sagen
wird, fürchtet sich vor der Erinnerung an das, was er alles tun musste.
Fürchtet sich vor all den Erinnerungen und der Verzweiflung zu wissen, was er
bei seinem Sohn falsch gemacht hat. Er sieht seinem Sohn in die verquollenen
Augen, der kurz davor steht zu erfahren, was wirklich passiert ist.

Klick.

„Von jetzt an bist du für mich nichts weiter als das, was du bist.

Nichts weiter als der Sündenbock für meine Taten.“

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