Mittel

Die verlassene Schule

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Endlich – der Tag, auf den wir soo lange gewartet hatten! Halloween steht nun endlich vor der Tür. Ich sah Halloween als Kind immer als die perfekte Gelegenheit, umsonst Süßigkeiten zu sammeln und mich als meine Lieblingsmonster zu verkleiden. Ich weiß, ich bin nun bereits 15 und bestimmt schon zu alt für Halloween, jedoch ist das mit den Jahren irgendwie Tradition für mich geworden. In meiner Freundesgruppe war ich gerade dafür bekannt, immer die besten Kostüme zur Hand zur haben, da meine Mutter Kosmetikerin war und mich somit auch immer fantastisch schminken konnte.

Doch ich würde nicht einfach auf Süßes-oder-Saures-Tour gehen, wie es wahrscheinlich meine Cousine von fünf Jahren noch tun würde. Nein – denn in meiner Schule wurde Halloween als sowas wie ein richtiger Festtag angesehen, und so durften wir auch alle verkleidet zur Schule kommen. Es würde am Kiosk und in der Mensa nur lustiges und auch teilweise ekliges Halloween Essen geben, und die Flure würden mit Horror-Girlanden geschmückt. Unsere Schule war also ein Halloween-Paradies für diejenigen, die den Tag besonders gern mochten. Leute wie mich zum Beispiel. Es war heute Donnerstag, also hatten wir wie gewohnt Schule. Oder doch nicht?

Jedenfalls, ich zog mein Jeff-the-Killer-Kostüm an, meine Mutter half mir mit dem Schminken von Wunden, und dann sollte es richtig los gehen! Ich nahm wie gewohnt den Bus zur Schule und sah die selben Leute wie immer. Manche waren verkleidet, manche waren nur geschminkt, und manche überhaupt nicht. Die Personen hatten entweder kein Bock auf Halloween oder sie gingen auf die Nachbarschule, die eine solche Veranstaltung nicht erlaubte. Tja, Pech für sie.

Ich versuchte jedenfalls, mit einigen Leuten zu plaudern, die ich von kurzen Gesprächen und so kannte. Das seltsame war, dass die mir nicht antworten würden. Sie schauten mich nichtmals an, als würden sie überhaupt nicht wahrnehmen, dass ich da war und mit ihnen reden wollte. Vielleicht waren sie einfach nur müde, oder hörten Musik und nahmen mein dasein gar nicht wahr. Was auch immer. Gleich würden wir an der Schule sein, und da würde ich all meine Kumpels treffen, mit denen ich mich treffen wollte.

Doch da begann es, richtig komisch zu werden. Ich lief zwischen all den Leuten um mich herum zum Schuleingang, doch sobald ich dort ankam, war ich der einzige dort. Es herrschte Totenstille in der Eingangshalle, die normalerweise jedes Geräusch in unmittelbarer Umgebung in ein Echo verwandelte. Ich sah mich um und bemerkte einige kleine Fünftklässler in den Ecken kauern und weinen. Als ich sie aber ansprach, ignorierten sie mich komplett, als wäre ich nicht da. Nun machte ich mir wirklich Sorgen. Was war mit den Schülern los?

Ich verdrängte diese Gedanken und machte mich auf den Weg zum Klassenzimmer. Als ich den Flur entlang lief, fiel mir auf, dass der ganze Korridor in ein schwarz-weiß-Licht getaucht war, und ich inzwischen auch. Ich dachte mir nichts dabei und dachte einfach nach, wo denn die Dekoration ist. Wenige Sekunden später kam ich am Klassensaal an. Ohne viel zu erwarten, drückte ich die Türklinke runter, und- die Tür ging auf. Ich war ehrlich gesagt ein wenig überrascht. Sonst war die Tür nie offen, wenn kein Lehrer da war. Denn der ganze Saal war leer. Niemand war da.

Ein paar Stühle wurden umgekippt, als hätte man den Saal in Eile verlassen. Die Tafel war sauber, was mich ehrlich gesagt verwunderte, denn die Mädchen, die gut zeichnen konnten, malten jedes Jahr eifrig Kürbisse, Hexen oder Geister an die Tafel. Jedoch gab es dieses Mal kein Anzeichen für eine solche Zeichnung. Mein Blick wanderte zum Klassenbuch, dass geöffnet auf dem Pult lag. Ich sah mir das Datum auf der Seite an. 31 Oktober 1994. Wie bitte? 1994? Das war vor 25 Jahren! Ich las mir die Einträge durch. Eine sehr krakelige Schrift schrieb bei den Fächern:

Physik: Arbeitsauftrag
Mathe: /
Englisch: Gruppenarbeit
Sport: frei

Seltsam..ich frage mich, warum die Mathestunde ausgefallen ist.. Ich verließ das Klassenzimmer wieder und machte mich auf den Weg zum Sekretariat. Keine Ahnung wieso, aber irgendwas zog mich buchstäblich dorthin. Als ich die Türen öffnete- wieder nichts. Die Tische mit den Notizheften waren schon eingestaubt, und natürlich war keiner anwesend.

Ich bewegte mich zum Schrank mit den Klassenbüchern, die nach Jahrgangstufe sortiert wurden. Ich zog einfach ein beliebiges Klassenbuch heraus und sah mir das Cover an: Klassenbuch, 8b, Herr Lubschek. Laut meines Wissens gab es keinen Herr Lubschek an unserer Schule. Verwirrt klappte ich das Buch auf und ließ mich vom Lesezeichen auf die derzeitige Seite leiten.

Deutsch: Buch, S. 43 Nr. 7
Biologie: /
Französisch: Unit 3 abschließen
Mathe: frei

Die zweite Stunde war auch leer. Und ab der vierten schien es Schulfrei zu geben. Die Glücklichen.
Aber ich würde nervöser, je mehr Klassenbücher ich öffnete. Denn in jedem war die Spalte der zweiten Stunde leer geblieben und ab der vierten gab es Frei. Ich zerbrach mir den Kopf, warum das wohl war und was passierte, als mir plötzlich etwas einfiel. Meine Schule hatte eine Schülerzeitung, die jeden Donnerstag eine neue Ausgabe rausbringt. Vielleicht – sollte ich wirklich in 1994 feststecken – gibt es ja auch eine Schülerzeitung, die mir Antworten liefern kann.

Ich machte mich also auf zum Korridor, in der die Redaktion der Schülerzeitung war. Zu meiner Überraschung jedoch endete der Korridor schon direkt nach dem Fachraum, der einen Flur von der Redaktion entfernt war. Der Korridor mit der Redaktion existierte nicht. Scheiße. Das einzige, was mir jetzt noch bleibt, ist die Bücherei. Vielleicht gibt es dort Antworten.

Ich kam kurze Zeit später dort an und durchsuchte die ganze Bücherei. Ich fand nichts, was mich leicht verwunderte, da in der Bücherei die Ausgaben der Schülerzeitung immer zuerst zu finden sind. Was mich am meisten verblüffte, war, dass der Computer-Raum komplett fehlte und an seiner Stelle einfach ein weiteres Regal voll mit Büchern stand.

Verzweifelt kramte ich in den Büchern und Zeitungen von damals herum, als mir plötzlich etwas auffiel. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass auf dem Tresen der Bibliothekarin eine Zeitung lag. Voller Hoffnung schnappte ich mir sie – und es war wirklich eine Schülerzeitung! Ich schlug sie erwartungsvoll auf, und musste auch nicht lange suchen: Ich fand einen in großen Buchstaben geschriebenen Artiktel direkt auf der ersten Seite

„SCHÜLER VERSCHWINDEN!“
„Heute, am 31. Oktober, kam es erneut zu seltsamen und unerklärlichen Verschwinden von Schülern. Wer genau dahinter steckt, ist nicht weiter bekannt, doch immer wenn ein Schüler verschwindet, soll das ‚Kratzen‘ zu hören sein. Es soll sich wie das Kratzen einer Kreide auf der Tafel anhören. Zusätzlich werden im Hintergrund Schreie und Lachgeräusche gehört.
Bereits um 8:45 soll das Kratzen erneut in der Nähe der Kantine gehört werden sollen. Dieses Mal dauerte es aber umso länger an, sodass sich alle Lehrer und Schüler im Keller versammelten, und als das Kratzen verstummte, fuhr der Tag wie gewohnt für sie fort. Jedoch ertönten während der dritten Stunde erneut Schreie und das gefürchtete Geräusch, sodass die Lehrer alle Schüler so schnell wie möglich nachhause schickten. Sollte irgendetwas zu den Verschwundenen Schülern oder dem Täter herausgefunden werden, muss dies umgehend den Lehrern gemeldet werden!“

Ach du Scheiße. Ich höre es auch. Das Kratzen einer Kreide. Es ist so nah. Jedoch fehlen die Schreie. Irgendwas ist hinter mir und wartet nur darauf, dass ich mich umdrehe und schreie.

Bewertung: 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"