GeisteskrankheitKreaturenKurzSchockierendes Ende

Verfolgt!

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Was ist die Steigerungsform von Rennen?
Egal, genau diese Geschwindigkeit versuche ich gerade zu erreichen,
denn ich komme mir immer noch zu langsam vor!

Eigentlich hatte sich in den letzten
Tagen alles zum Guten gewendet. Meine große Liebe hat sich endlich
doch für mich entschieden. Sie war im Bett so wild, dass es sogar
noch meiner Seele den Atem verschlug. Die Beförderung war unter Dach
und Fach und damit war ich zum neuen CFO des größten
Immobilienentwicklers des Landes aufgestiegen. Ich musste mich in
Zukunft wohl anstrengen, um nur ein 6-stelliges Jahresgehalt
einzufahren. Trotzdem war die letzte Zeit auch von viel Stress
überschattet. Also entschied ich mich dazu, eine einsame Berghütte
in den Alpen zu mieten. Die Abgeschiedenheit sollte mir helfen, zu
meinem neuen erfolgreichen Selbst zu finden.

Noch vor wenigen Minuten saß ich auf
der Veranda der luxuriösen Holzhütte. Als es langsam dunkel wurde,
schaute ich, in Gedanken versunken, den steilen Hang vor mir hinab.
Doch da blitzte in den letzten Sonnenstrahlen eine Gestalt auf, die
sich langsam meiner Ruhestätte näherte. Noch befand sie sich weit
entfernt, doch je mehr ich mich auf die Umrisse konzentrierte, desto
mehr schien sich ihr Schritt, ein Bein schlürfend hinterher ziehend,
zu beschleunigen. Ich schüttelte meinen Kopf, um diese
offensichtliche Illusion loszuwerden. Doch es half nichts. Unbeirrt
erklomm das Wesen den Hang mit nur einem Ziel vor Augen: meinem
Frieden!

„Na warte, Freundchen!“, weichte der
erste Schreck dem Mut, welcher mich zu meinen Erfolgen führte. Ich
stürmte in die Hütte, schnappte mir einen Besenstiel und stampfte
entschlossenen Schrittes dem Störenfried meiner wohlverdienten Ruhe
entgegen. Doch je näher ich kam, desto lockerer wurde der Griff um
meine Waffe und desto weicher wurden meine Knie. Es konnte sich bei
dem Eindringling um keinen Menschen handeln. Die grundsätzlichen
Formen mit einem Kopf, Rumpf, Armen und Beinen stimmten zwar, aber
sonst auch gar nichts. Der ganze Körper des Wesens war von riesigen
Eiterbeulen übersät und Tentakeln durchstießen diese Ansammlungen
aus Ekel von Innen heraus, sodass klebrige Flüssigkeit überall an
dem Geschöpf heruntertropfte und bei jedem Aufplatzen in alle
Richtung spritzte. In der Abenddämmerung war kein Gesicht zu
erkennen, aber die Silhouetten der Tentakeln tanzten wild, an
praktisch jeder Körperstelle, im letzten Licht des Tages.
„Vielleicht des letzten Tages, den diese Welt je zu sehen bekommt“,
war meine unwillkürliche Assoziation.

Als sich mein Gehirn scheinbar in
Aufgabe dieser unmöglichen Situation verabschieden wollte, schlug
mir plötzlich der Gestank des Geschöpfes entgegen. Ein madig
süßlicher Geruch, der in meinen Atemwegen plötzlich den
unvergesslich brennenden Nachgeschmack von Batteriesäure annahm.
Dieser Schmerz versetzte mich in eine ungekannte Rage. Ich stürmte
auf diese Missgeburt zu und begann auf sie einzuschlagen, als ob ich
den Teufel selbst in die Hölle zurückprügeln wollte. Zu meiner
Überraschung ging das ekelhafte Wesen schnell in die Knie. Ich
begann noch weiter zu treten, bis nur mehr eitriger Matsch in die
Erde sickerte.

Schwer außer Atem, aber ein wenig
beruhigt, trat ich den Rückweg zu meiner Berghütte an. Als die
ersten Fragen in mir auftauchten, was da eigentlich passiert sei,
erstarrte ich von Neuem. Das Monster kroch, nein schleimte sich
regelrecht unter meiner zuvor so gemütlichen Veranda hervor. Eitrig
gelbe Augen blickten mich tot an. Nein, so tot waren diese Augen gar
nicht – es rührte und schlängelte sich etwas Schwarzes dahinter.
Auch diese Tentakeln durchbrachen ihren eitrigen Kokon-– brennender
Schleim spritzte auf meine Haut, die Tentakeln aus den Augenhöhlen
versuchten mich zu fassen. Ich begann zu rennen!

Und da bin ich nun. Ich hab mir meine
Seele aus dem Leib gerannt. Ständig kriecht dieses Monster aus dem
nächsten Gebüsch hervor, erscheint hinter der letzten Abbiegung.
Ich kann es nicht abschütteln. Wenn ich doch nur schneller rennen
könnte. Nichts ergibt mehr Sinn. Was passiert hier? Da poppt in
meinem Kopf plötzlich ein rettender Gedanke, wie ein strahlender
Anker, auf: „Nichts kann mich kriegen, wenn ich mich selbst
erwische!“ Ich sehe einen umgestürzten Baum, dessen einer Ast sich
mir wie ein rettender Pfahl durchs Herz entgegenstreckt. Ich laufe
darauf zu und stürze mich mit einem kraftvollen Sprung hinein.
„Endlich frei!“ Doch, um mich auch bei meinem letzten Atemzug zu
verhöhnen, erscheint erneut das Monster vor mir. Hinter dem
Baumstamm hervor richtet es sich, langsam in mein Sichtfeld hinein, 
auf. Die Tentakeln beruhigen und verziehen sich wieder in das Innere
des Körpers. Langsam nimmt das Wesen mehr Gestalt an und das
überlegene Lächeln in seinem Gesicht verwandelt sich schnell in ein
schallendes Lachen. Ich erkenne plötzlich meinen ehemaligen
Arbeitskollegen, dessen Ehefrau nun meine Geliebte ist, den ich in
den Selbstmord getrieben habe und dessen Position ich nun in der Firma
besaß. Mein letzter Gedanke war wohl fast richtig: „Nichts kann
mich kriegen, aber unser Gewissen erwischt uns am Ende doch!“

Autor: Patrick Berger

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