Szene:
Ein Politiker – jung, dynamisch, gutaussehend – betritt die Bühne und stellt sich ans Rednerpult. Nachdem er die Mikrofone auf korrekte Funktionsweise überprüft hat, lässt er, vom Blitzlichtgewitter vollends unbeeindruckt und mit kompetentem, souveränem Gesichtsausdruck, seinen Blick eine Zeit lang über die Menge seiner Wähler, das Meer aus Köpfen, vor der Bühne schweifen. Schließlich sagt er mit fester Stimme: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, werte Helikopter. Wir waren nach jahrelangem Überlegen endlich im Stande, eine der wichtigsten Fragen unseres Zeitalters zu klären. Ich bin unendlich froh, Sie nun hier zu häuten…“, er räuspert sich kurz und fährt dann fort: „Verzeihung, ich habe mich versprochen. Ich bin sehr froh, Ihnen hier und heute endlich unsere Antwort präsentieren zu können, nein zu dürfen.“ Er legt eine Kunstpause von fünf, vielleicht sechs Sekunden ein. Die Spannung in der Luft ist dadurch, dass die Menge kollektiv
Szene:
Ein Politiker – jung, dynamisch, gutaussehend – betritt die Bühne und stellt sich ans Rednerpult. Nachdem er die Mikrofone auf korrekte Funktionsweise überprüft hat, lässt er, vom Blitzlichtgewitter vollends unbeeindruckt und mit kompetentem, souveränem Gesichtsausdruck, seinen Blick eine Zeit lang über die Menge seiner Wähler, das Meer aus Köpfen, vor der Bühne schweifen. Schließlich sagt er mit fester Stimme: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, werte Helikopter. Wir waren nach jahrelangem Überlegen endlich im Stande, eine der wichtigsten Fragen unseres Zeitalters zu klären. Ich bin unendlich froh, Sie nun hier zu häuten…“, er räuspert sich kurz und fährt dann fort: „Verzeihung, ich habe mich versprochen. Ich bin sehr froh, Ihnen hier und heute endlich unsere Antwort präsentieren zu können, nein zu dürfen.“ Er legt eine Kunstpause von fünf, vielleicht sechs Sekunden ein. Die Spannung in der Luft ist dadurch, dass die Menge kollektiv den Atem anhält, körperlich spürbar. Endlich nickt er vielsagend und deklamiert: „Ja, meine lieben Freunde, Freundinnen und Freundikopter. Wassermelone ist das Gegenteil von Räucheraal.“ Unter tosendem Applaus verlässt der Politiker winkend die Bühne.
Das Göttliche:
Von der zermürbenden Arbeit des Nichtstuns auf Firmenkosten geschunden abgelenkt, beobachte ich auf meinem mobilen Photonenemitter das sich Entfalten des fantastischen Spektakels. Meine durch Abrasion des Netzwerkes geprägte, Teilnahmslosigkeit strebt im Verlauf der Ansprache des Volksvertreters gegen die der durch Atemlähmung stummen Meute. Doch was ist das? Als die Letzten seiner Worte vollends den Fängen seiner Kehle entfliehend sphärisch das Wort in die Welt herauspropagieren, breitet sich eine latenzbasierte Welle des überschwänglichen Jubels über alle Lebensformen hinweg unendlich, oder einfach nicht enden wollend, aus. Noch in den darauf folgenden Minuten beendeten sich sämtliche Kriege auf der Welt wie von selbst, in derselben Stunde noch wurden alle Krankheiten wie magisch geheilt, am selben Tage allen lebenden Wesen ihr größtes Glück beschert! Oh, hätte ich je zu ahnen gewagt, welch gottgleiches, nein übergöttliches Wunder uns alle an diesem Tage ereilen sollte, so wären doch rein flüchtigste Gedanken, anderen Unrecht tun zu wollen, abscheulichste Blasphemie gewesen und hätten so des eigenen Hasses der feurigsten Art würdig zu verdienen gehabt!
Die Offenbarung induzierte eine schier unzählbare Menge von naturwissenschaftlichen wie auch philosophischen, künstlerischen und historischen unmittelbaren Fachraumerweiterungen und hob somit die kardaschow’sche Zivilisationsmaßzahl aller bekannten und unbekannten Gesellschaften mindestens um einen Wert von 7 an. Und ich, der ich als freie Energie, als ungebundener Geist durch das endlose Vakuummeer mit Überlichtgeschwindigkeit hindurchtreibe, habe so auch nur diese eine heilige Botschaft, diese eine endgültige Weisheit, diese vollendete Wahrheit der Existenz euch kundzutun: „Wassermelone ist das Gegenteil von Räucheraal.“
Ich muss sagen, dass ich aktuell auf eine Bewertung verzichte, da ich nicht genau weiss, wie ich es bewerten soll 😀
Es ist sehr „hochgestochen“ geschrieben, teilweise stehe ich auf dem Schlauch, was nicht heissen soll, dass ich den Text schlecht finde, sondern ihn schwer zu verstehen finde, weil er sehr verschachtelt geschrieben und mit Fremdworten gespickt ist, die ich teilweise sogar nachschlagen müsste.
Ich finde jedenfalls die Kernaussage witzig, dass ein Politiker Mist von sich gibt und alle es feiern, weil es aus seinem Mund kommt (sofern ich es richtig interpretiert habe)
In diesem Sinne… „Wassermelone ist das Gegenteil von Räucheraal.“
Danke schön für dein Feedback. Ich nehme an, dass deine Deutung zumindest teilweise korrekt ist, obwohl die Aussage „Wassermelone ist das Gegenteil von Räucheraal“ tatsächlich aus einem Insider entstanden ist. Und ja, der hochgestochene Schreibstil ist ein Stilmittel das speziell dieser Autor gerne verwendet. Es ist tatsächlich großflächig egal, was die Fachbegriffe bedeuten. 😉