Die Arbeit als Kammerjäger
Entomophobie
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Als ich ein Kind war, wollte ich entweder Kammerjäger, Astronaut, verrückter Wissenschaftler oder Vampir werden, wenn ich erwachsen bin.
Ich habe ein paar Mal versucht, die ganze Nacht aufzubleiben, aber ich habe es nie über Mitternacht hinaus geschafft, also habe ich den Vampir von der Liste gestrichen.
Ich fand heraus, dass man eine Menge Qualifikationen brauchte, um Astronaut oder Wissenschaftler zu werden – egal ob verrückt oder geistig gesund. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Schule bereits verlassen, noch einmal wollte ich auf keinen Fall zurückgehen. Deshalb gab es auch hier keine guten Chancen.
Blieb als
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Jetzt anmelden oder registrierenAls ich ein Kind war, wollte ich entweder Kammerjäger, Astronaut, verrückter Wissenschaftler oder Vampir werden, wenn ich erwachsen bin.
Ich habe ein paar Mal versucht, die ganze Nacht aufzubleiben, aber ich habe es nie über Mitternacht hinaus geschafft, also habe ich den Vampir von der Liste gestrichen.
Ich fand heraus, dass man eine Menge Qualifikationen brauchte, um Astronaut oder Wissenschaftler zu werden – egal ob verrückt oder geistig gesund. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Schule bereits verlassen, noch einmal wollte ich auf keinen Fall zurückgehen. Deshalb gab es auch hier keine guten Chancen.
Blieb also nur noch Kammerjäger.
Ich bin jetzt 35 Jahre alt, habe mein eigenes Ein-Mann-Unternehmen, einen Overall mit meinen Initialen auf dem Rücken und Schulden, die einen erwachsenen Mann zum Weinen bringen könnten – und das tue ich manchmal auch, wenn ich genug Bier getrunken habe.
Ich habe in meiner Zeit mit einigen ziemlich ekligen Dingen zu tun gehabt: Ungeziefer und andere Schädlinge und Viecher, die sich ihren Weg in die Häuser und an die Arbeitsplätze der Menschen bahnen, und der Dreck und das Chaos, das sie verursachen. Ich wusste aber immer, womit ich es zu tun hatte.
Bis vor ein paar Tagen.
Ich war zu einem neuen Wohnblock gerufen worden. Er lag in einer aufstrebenden Gegend, wie man sagt. Einst waren es Slums und verfallene Lagerhäuser, so weit das Auge reichte, doch die Bauunternehmer hatten alles billig aufgekauft und dem Erdboden gleichgemacht. Jetzt schossen Stadthäuser, Restaurants und Kunstgalerien aus dem Boden und wurden in Wochenendbeilagen vorgestellt. Und mittendrin stand dieses elegante, umweltfreundliche, exklusive Gebäude.
Es wurde als ein Lebensraum für diejenigen beschrieben, die keine Grenzen kennen. Und das war absoluter Quatsch, wenn man mich fragt. Nicht, dass das jemals jemand getan hätte.
Man hatte mir gesagt, ich solle zum Service-Eingang gehen, der ganz hinten versteckt war, und ich solle meine Anwesenheit dort nicht in den sozialen Medien ankündigen. Ich hatte das Gefühl, dass die Hausverwaltung nicht möchte, dass ihre schicken Mieter und Kaufinteressenten wissen, dass unerwünschte Besucher ihr Gebäude durchwühlen und verschmutzen.
Ich konnte es ihnen nicht verdenken.
Und ich war sowieso zu aufgeregt, um mich darum zu scheren.
Ich hatte mein neues Insektenspray in einem Kanister in meinem Rucksack dabei und konnte es kaum erwarten, es auszuprobieren. Sein Hauptbestandteil war ein Bakterium, das sich auf einer fleischhaltigen Pizza entwickelt hatte, die während des heißesten Sommers aller Zeiten drei Monate lang im Freien gelegen hatte.
Ich betätigte die Gegensprechanlage, lächelte in die Kamera und zeigte meinen Ausweis. Einen Moment später schwang die Tür auf. Sie ächzte und klapperte, wie es bei Service-Eingängen auf der ganzen Welt üblich ist. Ich vermutete, dass die maßgefertigten Werkstoffe und die fachmännische Handwerkskunst nicht bis in jeden Winkel des Hauses vorgedrungen waren.
Ich befand mich in einem spärlich beleuchteten Keller und zündete meine Taschenlampe an. Mein Handy klingelte. „Sie haben sie – ich töte sie“, antwortete ich.
Mein Standardspruch entlockte demjenigen, der am anderen Ende der Leitung war, ein genervtes Seufzen, gefolgt von: „Ich hoffe, ich werde es nicht bereuen, Sie eingestellt zu haben.“
Ich schoss zurück mit den Worten: „Das hat noch nie jemand.“
„Gut. Nun, wir müssen diese unglückliche Angelegenheit so schnell wie möglich klären.“
Ich brummte zustimmend, was hoffentlich verständnisvoll klang, und ließ den Mann fortfahren.
„Einige Bewohner haben sich über Kratzgeräusche in der Nacht und einen unangenehmen Geruch beschwert. Es ist nur eine bloße Vermutung, allerdings bin ich felsenfest davon überzeugt. Es handelt sich um einen Befall.
Er sagte dieses letzte Wort, als sei es ein persönlicher Affront. Als hätte ihm eine Ratte in seinen Kräutertee gekackt und ihm danach den Stinkefinger gezeigt.
„Klingt plausibel“, sagte ich ihm. Professionelle Beratung war in meinem Honorar selbstverständlich inbegriffen.
Bevor er anfangen konnte, mir den Rest seiner Lebensgeschichte zu erzählen – wie die Yacht, die er zu seinem achtzehnten Geburtstag bekommen hatte, immer der Kleinste war, wie Papa ihn nie wirklich geliebt hatte -, fragte ich: „Sie wollen also, dass ich hier unten anfange, in den Innereien?“
Er räusperte sich. Ich hoffte, er hatte sich etwas eingefangen.
„Im Keller, ja“, sagte er. „Wissen Sie, und das ist streng vertraulich, als das Gebäude gebaut wurde, wurden die Fundamente früherer Immobilien mit einbezogen. Die Kosten für deren vollständige Entfernung waren unerschwinglich, und die Ingenieure versicherten mir, dass es keine Probleme geben würde.“
„Verstehe“, sagte ich ihm. „Sie haben Ihre Schädlinge von den armen Leuten geerbt, die hier früher gewohnt haben.“
„Das – Das habe ich doch gar nicht gesagt“, stammelte er.
Aber wir wussten beide, dass es so war.
Ich verabschiedete mich mit einem munteren „Wir räuchern Sie später aus“ und machte mich auf die Suche nach dem, was da auf vier oder sechs Beinen herumkrabbelte und die Grundstückspreise in den Keller trieb – wortwörtlich.
Mein Herz blutete für die armen reichen Schlucker.
Ich vermutete, dass die Ursache des Problems nicht hier unten zu finden war – Schädlinge, egal wie viele Beine, Rüssel oder Kiefer sie haben, sind wie Menschen, die es gerne warm und in der Nähe von Nahrung haben.
Der Keller roch feucht, und das, was einer Mahlzeit am nächsten kam, war der Dreifach-Wurstmuffin, den ich zum Frühstück gegessen hatte und der in meinen Eingeweiden verdaut wurde.
Aber um den Kunden zufriedenzustellen, würde ich eine oberflächliche Reinigung vornehmen.
Ich war überrascht, als ich im Schein der Taschenlampe eine glitzernde Spur entdeckte, die von der Decke an einer Wand hinunter in ein Loch in der Ecke des Bodens führte.
Mein Kunde hatte also recht. Hier unten gab es Ungeziefer.
Ich trat näher heran. Es schien ein Insektensekret zu sein – der Menge an Schleim nach zu urteilen eine große Anzahl von ihnen. Ich wusste nicht, ob sie gerade in Richtung oben oder unten unterwegs waren. Ich beschloss, unten anzufangen.
Selbst mit meinem Rucksack brauchte ich nur wenige Sekunden, um mich durch das Loch zu schlängeln. Ich ließ mich anmutig nach unten fallen und landete auf einer Steinfläche.
Ich begann, den Strahl der Taschenlampe um 360 Grad zu schwenken, und ein viel älter aussehender Keller offenbarte sich mir. Das Licht fiel auf verrostete Armierungseisen, die aus dem Boden ragten, auf eine vergilbte Zeitung und auf die Leiche eines Mannes, die kopfüber von der Decke hing.
Ich nahm alles genau unter die Lupe.
Fluchte.
Es sah tatsächlich wie ein Mann aus, und dass seine Füße von dem Sekret festgehalten wurden, das mich hierhergeführt hatte. Er wurde von Insektenleim fixiert.
Ich schluckte die Galle hinunter, wünschte, ich hätte vorhin nur einen doppelten Wurstmuffin gegessen, und bewegte mich näher.
Die Taschenlampe begann in meiner Hand zu zittern.
Er war am ganzen Körper mit noch mehr von dem klaren Insektenschleim bedeckt. Er verlieh seiner Haut dort, wo sie freilag, einen hässlichen silbrigen Schimmer. Seine Augen waren geschlossen und er schien nicht zu atmen.
Das war nichts, womit ich mich beschäftigen konnte. Ich nahm mein Handy heraus, um den Notdienst anzurufen, aber ich hatte keinen Empfang.
Verdammt!
Ich dachte darüber nach, ob ich versuchen sollte, ihn zu befreien und zu Boden zu bringen, um zu sehen, ob er noch lebte, als ich sah, dass sich sein Fleisch bewegte. Irgendetwas bewegte sich darunter. Eine sich windende Masse.
Als Erstes tauchte ein Bein auf. Es brach kurz über seiner Hüfte hervor und entfaltete sich. Es war das Bein eines Insekts – das erkannte ich sofort -, aber der Maßstab stimmte bei weitem nicht.
Ein Insekt mit einem so langen Bein wäre so groß wie ein ausgewachsener Mensch.
Ein zweites Bein brach durch das Fleisch des Mannes, ein drittes. Bald waren es sechs Beine, die aufragten.
Der Mann hatte nicht einmal gezuckt. Nun war er wohl wirklich tot. Ein schwacher Gnadenakt, dachte ich, und wusste, dass ich nichts für ihn tun konnte.
Ich musste verdammt noch mal verschwinden. Was auch immer für eine Obszönität der Natur ich gerade erlebte, sie hatte bereits einen Mann das Leben gekostet, und ich wollte auf keinen Fall der Nächste sein.
Aber ich konnte mich nicht bewegen. Der Schrecken ließ mich wie angewurzelt stehen bleiben, und ich sah entsetzt und wie gebannt zu, wie die Mandibeln durch die Haut der Kehle des Mannes drangen und der Rest des Insekts zum Vorschein kam. Es war wohl das kräftigste Insektenmundwerk, was ich jemals gesehen hatte.
Da sah ich, dass dieser Mann nur noch eine leere Hülle war. Diese abscheuliche Kreatur muss in ihm gewachsen sein und sich von ihm ernährt haben, bis nichts mehr von ihm übrig war und es Zeit war, herauszukommen.
Es stürzte zu Boden und begann, sich auf mich zuzubewegen.
Schließlich gelang es mir, die Lähmung zu überwinden, die mich festgehalten hatte, und ich wich zurück. Und fand wieder meine Stimme: „Du bist ein hässliches Miststück. Neben deiner Mama möchte ich nicht aufwachen.“
Etwas kitzelte mich im Nacken. Ich drehte meinen Kopf, langsam.
Jap, das war sie.
Sie war ein großes Mädchen.
Oder Junge. Wen kümmert’s.
Das Tier, das hinter mir stand, war bestimmt zwei Meter groß. Sein Brustkorb war etwa so breit wie mein Oberkörper, und seine Augen glitzerten dunkel im Licht meiner Taschenlampe, als ich den Strahl über seinen grotesken Körper lenkte.
Es war unmöglich zu wissen, was es dachte – wenn man die Funken des Instinkts, die im Inneren eines solchen Dings herumfliegen, Gedanken nennen kann -, aber ich vermutete, dass es mich ansah und ein ideales Zuhause für ein weiteres seiner Jungen sah.
Für riesige Insekten, die keine Grenzen kennen.
Wahrscheinlich dachte Junior nur an einen zweiten Nachschlag.
So oder so, ich war Insektenfutter, wenn ich nichts unternahm.
Ich schnallte meinen Rucksack ab und nahm den Kanister heraus. „Enttäusche mich jetzt nicht“, flüsterte ich und sandte einen Sprühstoß Insektenvernichter direkt in Mamas Gesicht.
Ich denke nicht darüber nach, welche Chemikalien in dem Fleisch sind, das wir verzehren. Was im Futter der Tiere ist, wie ihre Kadaver gereinigt, behandelt und gewürzt werden, bevor wir sie braten und verschlingen.
Nun bin ich weder ein Tierfreund noch ein Öko-Krieger, und in diesem Moment war ich sehr dankbar für das, was das verarbeitete Fleisch zusammen mit der Hitze und der Verwesung ausmacht, die die Grundlage für etwas bilden, wodurch der Körper des Rieseninsekts einfach dahinschmolz.
Ich empfand kein Mitleid, als ich anschließend das Spray auf seinen Nachwuchs richtete und ihn in eine Blutlache verwandelte.
Ja … In dem Gewerbe beißen den Letzten immer die Hunde. Der Mensch vernichtet das Insekt.
Keuchend stand ich da. Ich musste die Polizei anrufen. Erst musste ich bezahlt werden, und dann würde ich dem Kunden sagen, was ich gefunden hatte.
Aber zuerst wollte ich mir eine Pizza holen. Mit allem Drum und Dran, mit gefüllter Kruste.
Das ganze Programm.
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