Ein Kinderspiel [German Creepypasta]
Wer hätte nicht gern eine Nacht lang ein Kaufhaus für sich allein?
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
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Jetzt anmelden oder registrierenHast du dir damals als Kind damals auch vorgestellt, wie es wäre eine ganze Nacht lang in einem Einkaufszentrum eingesperrt zu sein? Also ich schon. Ich malte mir aus, wie ich mich bis nach Ladenschluss hinter irgendeinem Regal oder auf den Toiletten verstecke. Wenn dann alle weg wären, ich hätte ich dann den ganzen Laden für mich. Ich könnte mich bedienen, wo und wann ich wollte, und worauf ich gerade Lust habe, während ich mit den tollsten Spielzeugen spiele, die viel zu teuer waren, als dass meine Eltern sie mir gekauft hätten. Ich hätte auch eine riesige Auswahl an Musik und Filmen gehabt, die Ich auf Lauten Stereoanlagen hören und gigantischen Fernseher sehen können. Auch Bücher hätte ich mehr als genug gehabt, aber wer würde da schon ans lesen denken. Irgendwann, wenn Wenn ich müde und mein Bauch dann voller Süßigkeiten wäre, würde ich mich im Spiele-Paradies in ein Becken voller bunter Bälle werfen und dort schlafen.
Obwohl das alles so leicht und verlockend klingt, hab ich es nie versucht, aber ein Stück weit ging der Traum in Erfüllung.
Ich war 21 und brauchte einen Nebenjob, während meines Studiums. Da ich ein gemütlicher Mensch bin, der gerne Stress meidet, sollte es etwas ruhiges, weniger anspruchsvolles sein. Und siehe da, ich hatte Glück. Eine offene Stelle als Nachtwächter, im Einkaufszentrum, die sogar sehr gut bezahlt wurde. Ich meldete mich auf die Annonce und schon am nächsten Tag durfte ich mich vorstellen.
Meine Chefin, eine Frau „mittleren Alters“, um es höflich auszudrücken, war sehr freundlich und das Gespräch mit ihr bestätigte nur, dass der Job ein Zuckerschlecken werden würde. Nach etwa 10 Minuten stieß der momentane Nachtwächter zu uns.
Er war nicht alt, Aber tiefe dunkle Augenringe ließen ihn kränklich erscheinen und wenn er redete, klang es so, als hätte er einen hartnäckigen Schnupfen. Ich kenne das von mir selbst, wenn ich unglaublich müde bin. Denn ganzen Tag kann ich frei atmen, aber zu fortgeschrittener Stunde ist meine Nase immer völlig dicht. Er müsse also ziemliche Schlafprobleme haben, dachte ich. Es sollte heute seine letzte Schicht sein, falls ich den Job annehme.
Wir liefen dann zu dritt durch das Einkaufzentrum, wo er mir alles zeigte, worauf ich alles achten müsse und wo die Kameras sind. Da mir das Einkaufszentrum so groß erschien, fragte ich, wie viele Leute hier als nächtliches Sicherheitspersonal angestellt sind, aber da das hier eine friedliche Gegend war, wäre nur eine Person nötig, sagten sie.
„Aller 45 Minuten drehst du eine Runde durch die Mall, Plus/Minus 10 Minuten“ sagte die Chefin dann mit einem zwinkern. Als würde dir deine Oma einen Viertel Dollar geben, mit dem du nichts anfangen kannst, weil es eben nur ein viertel Dollar war.
Um die Vertragsangelegenheiten zu klären, sollte ich dem Boss noch einmal in ihr Büro folgen und sollte danach meinen Vorgänger im Überwachungsraum treffen. Der Raum war wie man sich ihn vorstellte. Jede Menge Monitore, ein Radio, eine Kaffeemaschine, Mikrowelle, Kühlschrank, Schreibtisch usw. „Setz dich.“ sagte Steven, nachdem er sich entschuldigte und nachholte sich vorzustellen.
„Hast du dir alles gemerkt, was ich dir erklärt habe?“ Ich nickte. „Gut, dann vergiss das jetzt.“
Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn richtig verstand und sah ihn fragend an. „Wenn du morgen hier anfängst, wartest du, bis alle gegangen sind, gehst hier rein, verschließt fest die Tür und gehst erst wieder raus, wenn am Morgen die ersten Angestellten auftauchen.“ „Aber….“ wollte ich einwenden, aber er wehrte ab, mit den Worten „Tu es einfach. Du wirst mir dafür dankbar sein.“ Eine Erklärung bekam ich nicht.
Am nächsten Tag, meinem ersten Arbeitstag, kam ich schon eine Stunde früher, um ein paar Besorgungen für meine Schicht zu machen, das heißt jede Menge Energy-Drinks, Junkfood und Batterien für meinen Gameboy. Die Atmosphäre war seltsam gedrückt. Hier und da sah man ein paar Leute tuscheln. Erst als ich mich zum Dienst meldete erfuhr ich warum.
Steven war tot. Man fand ihn in der Spielzeug-Abteilung, gegen ein Spielhaus gelehnt. Er hatte sich selbst erschossen. Vermutungen warum gab es viele, aber die wirkliche Ursache blieb ein Rätsel. Auch weil er allein und zurückgezogen lebte. Am makabersten war aber der Ort an dem er es tat, und dass er eine Waffe trug, denn das war unüblich in diesem Job. Es gab Elektro-Schocker und Pfefferspray zur Selbstverteidigung im Fall der Fälle, aber keine Schusswaffen.
Ich hatte ein mulmiges Gefühl, aber es wäre Zeitverschwendung euch von den ersten 3 Nächten zu erzählen, denn diese waren Ereignislos. Es begann erst in der 4 Nacht unheimlich zu werden.
Auch wenn es herzlos klingt, hatte ich Steven fast schon vergessen. „Sowas passiert einfach,“ dachte ich, aber ich hielt mich an seine Anweisung und blieb im Überwachungsraum. Jedoch mehr aus Bequemlichkeit, als aus Angst. Ich saß also da, spielte Professor Layton und kippte mir Dose um Dose Energy-Drinks hinter die Binde, bis ich etwas sehr ungewöhnliches auf einem der Monitore sah.
Ein kleines Mädchen in einer Latzhose. Sie spielte mit einem Ball, den sie beim Laufen vor sich her trippelte. Völlig ungestört und unbeschwert, als wäre es das normalste der Welt, nachts allein durch ein Kaufhaus zu laufen. Dann blieb sie plötzlich stehen, als hätte sie jemand gerufen und der Ball rollte weg. Keine 2 Sekunden später tauchte dieser auf dem Monitor neben wieder auf, obwohl die beiden Kamerastandorte mindestens 50 Meter von einander entfernt waren.
Ich schaute zurück auf den anderen Monitor und erschrak. Das Mädchen, es drehte sich um und blickte direkt in die Kamera, oder. Ihr kennt das sicher von Fotos, Postern und so weiter, wo es so aussieht, als würde die Person auf dem Bild euch ansehen, wenn sie in die Kamera schaut, aber bei war es intensiver. Ihr Blick wirkte durchdringend und misstrauisch. Ich zoomte von Neugier getrieben weiter in das Bild herein, aber dann flackerte es kurz und das Mädchen war weg. Nur der Ball auf dem nächsten Monitor blieb. Zumindest für einen Moment, denn er rollte aus der Ruhelage heraus einfach aus dem Bild.
In der restlichen Nacht geschah nichts und sie tauchte auf keiner der Kameras wieder auf, trotzdem spukte dieses Ereignis in den Vorlesungen des folgenden Tages durch meinen Kopf. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Ein Traum konnte es nicht gewesen sein, denn ich war hellwach, aber wie sollte so eine Einbildung zustande kommen?
Ich spielte sogar kurz mit dem Gedanken den Job wieder an den Nagel zu hängen, aber er zu gut bezahlt, als dass ich ihn sausen zu lassen konnte, also ging ich trotz wenigen Schlafes wieder zur Arbeit, denn am nächsten Tag hatte ich keine Vorlesung und konnte ihn dort nachholen. Die Langeweile in dieser Nacht bestärkte meinen glauben, dass es Einbildung gewesen sein musste. Auch den Rest der Woche geschah nichts.
Eines nachts dann passierte wieder etwas. Es war nicht auf den Kameras zu sehen, aber man konnte es hören. Ein dumpfes Knalles, dass erst lauter wurde und dann wieder leise. Wieder und wieder. Als würde jemand mit dem auf dem Korridor vor dem Überwachungsraum mit einem Ball spielen. Ich dachte, dass es wieder meine Fantasie sein musste, die mir da einen Streich spielte, deshalb sah ich nicht nach, aber als ich dann doch ein Auge darauf werfen wollte, hörte es auf, als es wieder am lautesten war und vor der Tür zu sein schien. Ein paar Augenblicke hielt die stille an, dann klopfte es an der Tür und ich hörte ein kichern und patschige Schritte, die sich fortbewegten.
Ich rief die Polizei, welche teils erheitert und teils genervt von dem ängstlichen Wachmann war, der wegen nichts und wieder nichts die Polizei gerufen hatte, denn sie fanden nichts. Vielleicht hätte ich ihnen die Überwachungsbänder von dem letzten Vorfall zeigen sollen, aber ich verschwieg es. Wie sich später herausstellte hätten sie auch nicht geholfen, denn auf ihnen war nichts zu sehen.
Diese Vorfälle häuften sich. Ob es das spielen mit dem Ball war, seilspringen…. einmal fuhr sie sogar mit einem Bobbycar, was mich belustigt hätte, wenn es nicht so unheimlich gewesen wäre.
Auch das Spielen auf dem Flur und das Klopfen an der Tür wiederholten sich. Manchmal geschah auch beides zur gleichen Zeit. Mein Herz raste jedes mal und ich konnte meinen Puls praktisch hören. Ich rief auch mehrmals erneut die Polizei, ohne Erfolg. Im Gegenteil, sie hielten mich für verrückt und fragten, ob ich Drogen genommen hätte. Ich war völlig hilflos und Stevens Worte waren für mich nun unmissverständlich geworden.
Aber schlimmer konnte es nicht kommen……dachte ich. Ich blickte eines morgens, nach meiner Schicht, in den Spiegel und glaubte für einen Moment Steven zu sehen. Dunkle Schatten hatten sich unter meinen Augen breit gemacht und mein Gesicht wirkte eingefallen. Auf der Arbeit und selbst an der Uni fragte man mich immer häufiger, ob es mir gut ginge, da ich selbst für einen immer müden Studenten erschöpft aussah. Ich bekam dann eine Woche lang Urlaub von meinem Job, sollte es jedoch geheim halten, da nach Stevens Tod niemand den Job machen wollte und es dem entsprechend keinen Ersatz für mich gab, aber Boss meinte es wäre okay. Es gäbe ja immer noch die Kameras, die festhalten, wenn etwas passieren sollte und wenn keiner weiß, dass das Kaufhaus ungeschützt war, würde es auch ruhig bleiben.
Am Ende meines Urlaubs war ich wirklich erholt. Ich fürchtete mich immer noch vor der Arbeit, aber solange ich den Raum verschlossen hielt, wäre alles okay, aber alles geriet außer Kontrolle. Das Treiben auf dem Flur begann erneut. Das Spielen und Klopfen. Doch das Klopfen war anders als gewöhnlich, wenn man das in dieser Situation sagen kann. Es schien nicht wie ein Streich, sondern es war lang und beharrlich. Es schien kein Ende zu nehmen und wurde mit der Zeit immer stärker und hektischer. Die Schläge nahmen so eine Wucht an, dass die eigentlich stabile Tür wackelte. Wenn es überhaupt jemals ein Mädchen gab, war dies keines mehr. Es musste ein Boxer sein, bei der Kraft die auf die Tür einwirkte. Zusammengekauert verkroch ich mich unter dem Schreibtisch und hoffte, dass alles bald ein Ende haben wird, aber dieses Ding hatte eine unglaubliche Geduld und warf sich immer wieder gegen die Tür. „Nicht mehr lang und es wäre hier drin“, dachte ich und ich wollte nicht herausfinden, was es mit mir vor hatte, aber gerade als meine Situation am ausweglosesten schien, hörte dieses Hämmern auf.
Es dauerte eine Stunde bis ich mich unter dem Schreibtisch hervortraute. Ich nichts anderes als von hier zu verschwinden. Lange Zeit haderte ich noch mit mir, ob ich es versuchen sollte. Die Chancen sollten eigentlich gut stehen, denn der Hinterausgang war nicht weit weg. 10, vielleicht 15 Meter.
Während ich nachdachte, schweifte mein Blick über die Monitore und blieb auf auf dem, der die Spielzeug-Abteilung zeigte hängen. Er zeigte Steven. Die Arme um die Knie geschlungen saß er gegen eines der Spiel-Häuser gelehnt, so eines, vor dem er sich erschossen hatte, und schaukelte vor und zurück. Dann blickte er kurz auf und schien etwas zu entdecken, dass ihn beunruhigte. Daraufhin schaukelte er heftiger und wischte sich immer wieder durch das Gesicht. Er schien zu weinen, wie ein kleiner Junge. Dann trat das Mädchen ins Bild. Den Blick auf ihn gerichtet trat sie langsam auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen. Dann geschah nichts. Sie stand einfach nur da und sah ihn an und er wimmerte weiter. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, in der nichts passierte, aber in Wirklichkeit war es nur eine Minute. Schließlich zog Steven eine Pistole und schoss sich in den Kopf. Ich sah, wie er da lag und das Blut aus seiner Schusswunde lief, doch das Mädchen stand weiterhin nur da und blickte auf ihn herab.
Ein, zwei mal flackerte der Bildschirm dann weiß auf und von ihnen war nichts zu sehen. Kein Steven, kein Mädchen, kein Blut.
Der Monitor flackerte erneut. Nun war das Mädchen wieder da. Sie starrte mit leerem Blick in die Kamera. Kalt und Teilnahmslos.
Wieder ein Flackern. Ich sah nun nichts anderes als ihren Mund. Aber nicht nur auf diesem einen Monitor, sondern auf allen. Ich hörte keinen Ton, aber ich sah, wie ihre Lippen immer wieder die Worte: „Du bist der Nächste!“ formten.
Ab hier hielt mich nichts mehr und ich rannte los. Ich machte mir nicht die Mühe hinter mir die Türen zu schließen, auch wenn jeder hätte in das Gebäude reingehen können. Ich drehte mich nicht einmal um. Ich rannte einfach nur, bis ich erschöpft und atemlos zu Hause ankam. Den Job kündigte ich am nächsten Tag. Nicht für eine Million hätte ich noch einmal einem Fuß da rein gesetzt. Ich habe in den darauffolgenden Tagen auch nicht einmal das Bett verlassen.
Jetzt liege ich immer noch hier. Es ist 2 Uhr morgens und ich höre draußen ein Kind mit dem Ball spielen.
Jetzt weiß ich, warum ich den Raum nicht verlassen sollte.
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