GedichtKreaturenKurzSchockierendes Ende

Frühlingsgefühle

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Der Frühling liegt in der Luft. Eine der vier Jahreszeiten, die für sprießende Natur sorgt und die Welt zu neuem Erblühen bringt. Wenn Insekten wieder herumkrabbeln, die Amphibien wieder aus ihrer Winterstarre erwachen und sich in ihrer Umgebung neu zurechtfinden und verbreiten. Wenn die Maiglöckchen die vom Winter aufgetauten Gräser zieren oder an Ostern die Ostereier gesucht werden. Frühling ist, wenn alles wieder wächst und gedeiht, wenn Säugetiere ihren Winterschlaf beenden oder wenn die Vögel wieder damit beginnen, ihre Lieder zu singen.

Oder auch anders gesagt: wenn es wieder an der Zeit ist, dass die winterliche Lähmung der umweltlichen und natürlichen Wiederauferstehung weichen muss; ein unendlicher Zyklus, der immer wieder von Neuem beginnt.

Wie jedes Jahr versprüht der Frühling eine wohlgesonnene Atmosphäre.

Der Frühling ist schön, der Frühling ist herrlich.

An jenem Nachmittag hat es angenehme 18 Grad Celsius und wunderbaren Sonnenschein, der schön auf der Haut kribbelt. Noch schöner ist es aber, auf einem idyllischen See zu sein, umgeben von Schilfgras und unter blauem Himmel.

Was aber seit jeher am meisten mit der Glückseligkeit des Frühlings einhergeht ist die junge, frische Liebe zweier sich liebenden Personen.

„Liebste Anna, das wird ein wunderbarer Tag mit dir zusammen, hier im Ruderboot. Zu dieser wunderschönen Landschaft“, sagt Dieter und fügt an: „Aber weißt du was? Deiner lieblichen Schönheit wird sie sich niemals angleichen können.“

Während sich ihre Wangen zu röten beginnen, schaut Anna verlegen zur Seite und eine Erregung widerspiegelt sich in ihrer Mimik.

„Wir sind jetzt schon ein Jahr zusammen… Weißt du noch, als wir uns das erste Mal über den Weg liefen? Es war im grünen Stadtpark. Es war an einem märchenhaften Sonntag. So wie heute. Als zwei gedankenverlorene Spaziergänger streiften wir uns versehentlich beim Vorbeilaufen, worauf du dein Buch fallen liest, und als wir beide mit der selben Intention danach griffen, es wieder aufzuheben – sich unsere Finger berührten -, da sah ich in zwei wundervolle Augen, in die ich mich sofort verliebte.“

Dieter schaut verträumt gen Himmel, der sich malerisch auf dem Wasser widerspiegelt, während irgendwo am grasbewachsenen Ufer ein kleiner Käfer ins Wasser purzelt, der sofort im Maul einer Forelle endet.

„Am nächsten Tag dann, saßen wir verschüchtert auf einer Parkbank. Keiner von uns traute sich, den ersten Schritt zu machen. Stattdessen warfen wir uns immer ein Lächeln entgegen. Es war immer ein Kuckuck Kuckuck, weißt du noch?“, sprach der dann weiter.

Dieter kramt ein Blatt Papier mit Versen hervor und beginnt vorzulesen:

Die Liebe kommt, die Liebe bleibt, für dich hab’ ich immer Zeit.

Deine Lippen sind süß wie die Früchte Garten Edens, dein Haar ist so herzhaft-braun wie die Kaffeebohnen aus dem fernen Äthiopien, dein Lachen ist wie der himmlische Gesang der Engel und aller Vögel zusammen.

Deine Zähne sind wie geschorene Schäfchen, frisch aus der Schwämme kommend.

Aus deinem Munde entrinnen die schönsten Klänge.

Du bist mein Sonnenschein, mein Ein und Alles.

Ich liebe dich sehr und noch viel mehr, wenn ich dein strahlendes Lächeln seh’, dann ist dies wie wohltuendes Licht über der See.

Du bist mein Gegenstück, mein ganzes Glück.

Mein Seelenpartner sollst du sein, nur du allein.

Ich werd’ dich glücklich machen, mit mir wirst du immer lachen.

Dir baue ich ein Königreich.

Den höchsten Berg will ich für dich erklimmen, wenn du es wünschst, hole ich dir sogar einen Stern vom Himmel.“

Das gemütliche Boot nähert sich weiter dem Zentrum des Sees. Anna ist tief berührt und tupft sich mit dem Taschentuch eine Träne aus dem Augenwinkel, wobei Dieter das Blatt dreht, um den Rest vorzutragen:

Wenn du mir fehlst, dann fehlt ein Teil, dann wird mein Herz nicht mehr heil.

Deshalb bin ich froh, dass es dich gibt, du bist mir von allen am meisten lieb.

Liebe ist wie der seichte Lichteinfall am Morgen.

Liebe kannst du niemals borgen, denn nur der Pfeil des Amor vertreibt Kummer und Sorgen.

Jeden Morgen aufzuwachen, mit dir allein, das ist fein.

Im sanften Frühling haben wir einst uns getroffen und ich begann sofort zu hoffen, dass wir uns in Bälde wiedersehen und das auch war sofort geschehen, sodass unsere Begegnung wie vom Schicksal selbst vorhergesehen.

Ich hab’s von Anfang an ganz genau gewusst, dass du die Richtige sein musst.

Eintausend der schönsten Wildblumen aus Berg und Tal pflück’ ich dir.

Die größte für mich sollst du immer sein.

Rosen sind rot, Veilchen sind blau, du bist meine große Liebe, das weiß ich genau.“

Dieter nimmt sich das zweite Blatt vor:

Du meine Liebste, bist wie anmutender Sternenglanz.

Nur mit dir fühl ich mich ganz – nicht nur im allseitigen Liebestanz.

Im Wettkampf um dich greife ich wie ein strahlender Ritter direkt zur Lanz’.

Du bist mein zuckersüßes Erdbeer-Sahne-Sorbet, meine liebste Sonntagstorte mit Stracciatellacreme; dir kann ich nicht widerstehen.

Mit dir alt zu werden, ist, was ich will, mit dem wunderbaren Mädchen, das du bist, wird der Alltag niemals trist-…“

Auf einmal ranken sich die riesigen Tentakel des lauernden Seeungeheuers aus dem Wasser, wie aus dem Nichts emporschießend, die das gesamte Ruderboot umschlingen und alles kurzerhand unter die Wasseroberfläche ziehen. Geborstene Holzteile schießen aus dem aufgepeitschten Gewässer.

Anna kämpft sich irgendwie noch einmal an die Oberfläche, wobei sie wie ein kreischendes Schwein, und mit aufgerissenen Augen, um sich schlägt. Abrupt wird sie von einem Tentakel in die Tiefe zurückgezogen.

Dann werden die Bläschen immer weniger.

Ein paar wenige Vögel zwitschern noch.

Ruhe und Frieden kehren ein.

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