Das GPS-Spiel

Hast du schon mal vom GPS-Spiel gehört? Bevor du es bei Google eingibst, will ich dir die Mühe ersparen – du wirst nicht viel finden. Wenn es nicht im Internet steht, muss ich wohl Mist erzählen, oder? Du kannst glauben, was du willst. Tatsache ist, dass nur sehr wenige Menschen diese urbane Legende kennen und noch weniger haben versucht, sie zu spielen, geschweige denn, sie bis zum Ende zu erfüllen. Du hast es vielleicht schon geahnt, aber ich gehöre zu diesen Menschen. Ich erspare dir die Details, wie ich das Spiel kennengelernt habe. Das ist eine lange, meist uninteressante Geschichte, die ich mir für ein anderes Mal aufheben werde. Was ich dir hier mitteilen möchte, ist alles, was ich beim Spielen gelernt habe; alles, was du wissen musst, um sicher zu sein, wenn du selbst spielen willst. Warum ich das erzähle, erkläre ich dir später, aber jetzt wollen wir erst einmal über das Gameplay reden. Das Spiel besteht darin, eine scheinbar zufällige Abfolge von Zeichen in die Suchleiste eines beliebigen GPS-Systems oder einer App einzugeben und dem generierten Pfad zu folgen – das ist der sogenannte „Mastercode“. Leider ändert er sich ständig und bleibt nie länger als ein paar Tage am Stück gleich. Das hat etwas mit der Rotation der Erde und ihrer Position in der Umlaufbahn um die Sonne zu tun. Es sind viele komplexe Messungen nötig, um die Wertefolge des Codes zu einem bestimmten Zeitpunkt zu bestimmen. Deshalb hast du nur zwei Möglichkeiten zur Verfügung. -Kontaktiere einen „Aufspürer“ (erreichbar über bestimmte Dark-Web-Märkte). Er kann die erforderlichen Messungen vornehmen und eine Liste möglicher Code-Variationen erstellen, aber das kostet dich einen Haufen Geld. -Kontaktiere mich. Ich bin kein Aufspürer, aber ich habe das Spiel lange genug gespielt, um zu wissen, was ich tue. Ich habe den Code immer wieder ohne Hilfe entdeckt und werde dir keinen Cent berechnen.