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Ein weißes Licht im Schatten

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Die örtliche Bar hatte vor ein paar Minuten dicht gemacht, die Nachtschwärmer zog es nach Hause. Männer, frisch Verliebte oder aber auch einsame Herzen wie ich gingen nun nach Hause. Drei Whiskey auf Eis, vielleicht auch vier, ich weiß nicht, wie viele ich insgesamt getrunken hatte. Die Nacht war dunkel, lediglich das Licht der Laternen und der Autoscheinwerfer sorgte für Beleuchtung in der dunklen Straße. Man sah kein Licht in den Wohnungen brennen, Finsternis begrüßte die Stadt bei Nacht mit offenen Armen und war wie ein aufdringlicher Liebhaber nicht bereit, sie so bald gehen zu lassen. Mein Name ist Peter Simonds, ich war Detektiv, bis ich vor ein paar Minuten meinen Job verlor, kein Bedarf mehr hieß es.

Mein Chef
sagte es sei alles eine Geldfrage, was dies in der Schuldenkrise des
Landes heißt wenn man jemanden entlässt, darüber hat er sich
sicherlich keine Gedanken gemacht. Drei Jahre nun friste ich alleine
mein Dasein, keine Frau an der Seite die mein Herz erwärmt, der
Alkohol hat dies heute Abend wiedereinmal geschafft. Angetrunken
setzte ich mich in mein Auto und fuhr die knapp 50 Kilometer lange
Strecke nach Hause, auch in dem Wissen, dass durch den Alkohol meine
Sinne getäuscht sein könnten. Die beiden Autoscheinwerfer spendeten
mir Licht während der Rückfahrt, die Welt um mich herum lag
komplett in Finsternis, auf den Straßen brannte keine Laterne.
Irgendwann sah ich auf der Straße eine graue Silhouette, den Umriss
einer Frau. Ich blinzelte, sie war weg. Waren meine Sinne so
getäuscht, wurde ich langsam verrückt? Ich fuhr weiter, machte für
eine Sekunde kurz die Augen zu und sah erneut den Umriss dieser Frau
und ich konnte eine Art von schwarzen Perlen an ihrem Hals erkennen.
Ich schloss erneut für eine Sekunde kurz die Augen in der Hoffnung, dass sie den Weg freimachen würde.

Sie verschwand jedoch nicht und
es krachte. Hatte ich jemanden überfahren? Es klang nach dem
Aufprall einer Person auf mein Auto, ich raste in einen Baum, der
unter einem Schneekleid liegend am Seitenrand stand. Das Auto
überschlug sich zwei Mal und landete auf dem Dach, ich verlor dabei
das Bewusstsein. Wie durch ein Wunder, hatte ich mir wohl lediglich
das Bein verletzt, starke Schmerzen verrieten mir, mein Bein war
verletzt. Jedoch war mir nicht mehr passiert, ein Wunder. Mein Handy
hatte ich nicht dabei, es war eisig kalt und in der Nähe schien auch
wohl keiner den Unfall bemerkt zu haben. Ich raffte mich auf und
schleppte mich durch den Schnee, lediglich ein alter Trenchcoat
wärmte meinen Körper. Weit und breit nichts, keine Menschenseele.
Gerade als ich mich um einen kleinen Berg schleppte, sah ich eine
alte Villa, auch vom Schnee bedeckt. Ich schleppte mich die Treppen
zur Tür herauf, in der Hoffnung dort jemanden anzutreffen. Auf den
Stufen war der Schnee bereits herunter getreten, hier musste doch
jemand sein. Ein Klopfen an der Tür sollte den Bewohnern zeigen, ich bin da und brauche Hilfe. Nichts, keiner machte die Tür auf.

Wie es
doch so schön heißt, man ist sich selbst sein liebster Gast uns so
öffnete ich die Tür, denn sie war einen Spalt geöffnet. In der
Haupthalle der Villa angekommen, merkte ich, wie Einsamkeit mich
umfing. Die Villa schien komplett leer. Wie kann aber die Villa offen
stehen, wenn hier niemand lebt? Fragen wie diese beschäftigen mich
die ganze Zeit über. Auf dem Tisch lag eine Telefon, ich hob es ab
in der Hoffnung, jemanden um Hilfe bitten zu können, die Leitung war
tot. Ich ging in den nächsten Raum, dort war überall Erde und ein
Spaten stand an der Ecke, die Erde darauf war noch frisch. Überall
im Haus flackerte das Licht, durchgehende Beleuchtung gab es auch hier
nicht. Auf dem Tisch in der Küche lag eine Schachtel Streichhölzer,
12 Stück waren darin. Ich zündete eins an und konnte so wenigstens
etwas mehr Licht erhaschen. Im nächsten Raum erwartete mich das
Schlafzimmer der Besitzer. Nur spärlich durch das
Streichholz-Licht, konnte ich das Portrait der vermeintlichen
Hausherren sehen. Es war ein älterer Mann mit weißem Haar und
grauem Schnauzer und seine Frau mit grauen Haaren, die zu einem Dutt
geformte waren.

Sie saß und er legte seine Hand auf Ihre Schulter.
So schön dieses Bild auch wirken mochte, in ihrem Kopf steckte ein
Messer auf der Leinwand, hier hat wohl das Schicksal im Ehebuch der
Hausherren mit roter Tinte die Tragödie geschrieben. Fragen über
Fragen gingen in meinem Kopf umher, was war hier passiert? Neben der
Küche war direkt die Hausbar zu finden. In einem kleinen Raum war
ein großer Holztisch, mit einem Mikrofon samt Ständer und in der
einen Ecke des Raumes war eine Bilderwand mit einem Klavier und einem
Plattenspieler zu finden.

Der Holztisch war so groß, man könnte
denken, dies wäre eine Bühne. Direkt daneben stand ein Sessel,
eigentlich war hier alles vorhanden, um entspannt in der Musik oder
in Erinnerungen schwelgen zu können. Eigentlich, denn das Gefühl in
diesem Haus war bedrückend. Nur das flackernde Licht oder der Schein
meines Streichholzes sorgte für Licht im Dunkeln, draußen sah
man außer einem Wald und rieselndem Schnee nichts, keine Menschenseele. Es war noch eine Platte aufgelegt auf dem Plattenspieler, auf
ihr stand Meryl Sweet „Time to Realize“. Ich startete den
Plattenspieler, setzte die Nadel auf, Musik durchdrang die Stille
dieses einsamen Hauses. Plötzlich fegte ein kalter Wind durchs
Zimmer, obwohl hier kein Durchzug herrschte und die Fenster
geschlossen waren und das flackernde Licht an der Decke ging aus.
Lediglich der Plattenspieler war noch in dem komplett dunklen Raum zu
vernehmen. Auf einmal erklang dann eine Frauenstimme, eine Sängerin,
von Richtung des Mikrofons. Die Musik war schleppend, wenig fröhlich
mit eher düsteren Akkorden. Ein Klavier, ein Bass, mehr gab die
Musik auf der Platte nicht her. Wie bei einem Karaoke-Abend, spielte
der Plattenspieler das Instrumental, die Sängerin verlieh dem Lied
mit ihrer Stimme Leben.

Die Frau sang so drückend und gleichzeitig
hingebungsvoll, dass ich eine Gänsehaut bekam. Nachdem die Frau
fertig gesungen hatte und auf einmal der Plattenspieler aufhörte zu
spielen, war in der Mitte es Raums, beim Mikrofon, eine graue
Silhouette zu erkenne. “Moment mal, eine Frau, nur in Grau angedeutet,
das kommt mir doch bekannt vor“. Wie eine Art Geist schwebte sie über
den Boden, in Richtung des Schlafzimmers der Hausherren. Vor dem Bild
mit dem Messer und den beiden Hausherren, schwebte sie auf einen
Brief zu.

Dieser lag vorhin noch nicht dort. Mitten im Schlafzimmer
verschwand sie plötzlich. Auf dem Brief stand geschrieben: “’Ich bin
die Tochter dieser beiden Menschen, die du auf dem Bild siehst. Der Tod
entriss mir meine Mutter, mein Vater segnet nun mit Grimm die Erde
vor dem Haus. Meine Stimme wurde nie erhört, die Bühne gehörte
nie mir. Meine Geschichte kennst du nun, das Leiden meiner Seele hast
du erfahren, willst du tatsächlich meinen, dein Leiden zerfrisst dir
deine Seele?“‘

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