GeisteskrankheitKurzMord

Lang ersehnter Moment

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ungeduldig wanderte ich zur Wand und wieder zurück. Dabei
starrte ich immer wieder auf den Hammer, den ich mir zuvor geschickt aus einem
der freien Räume gestohlen hatte. Sie werden bald kommen… Meine Gedanken
kreisten ständig um diese Vorstellung. Die Vorstellung wie es wäre, wenn die
schmierige, ölige Flüssigkeit an meinen eigenen Händen und auf meinen Klamotten
kleben würde. Und der giftige Duft meine Sinne vollkommen benebeln würde…
Schwer atmend lehnte ich mich mit dem Kopf gegen die Wand. Ich will töten!, schrie es in meinem Inneren. Ich will ihre verdammten Kabel aus ihren kalten,
metallischen Körpern reißen und ihre Körperteile voneinander abtrennen: Hand
von Arm, Kiefer von Gesicht, Kopf von Hals…

Mit jeder klaren Vorstellung, die wie in meinem Film
nacheinander in meinen Kopf schießen, wurde meine Geduld noch kürzer und mein
Atem flacher. Mit zittrigen Händen fuhr ich die schäbige, alte Betonwand
entlang. Behutsam zerkleinerte ich den kleinen Krümel mit meinen Fingern,
während ich ihn sorgfältig betrachtete. „Bald ist es so weit… nur noch ein
kleines bisschen…“, flüsterte ich in den spärlich beleuchteten Flur hinein. Die
leisen Klänge meiner Stimme halten wie ein unendliches, leises Stimmengewirr
von den Wänden zurück in mein Ohr. Im Hintergrund tickte die Uhr entlang ihres
elendig langen Rhythmus. Bald würde die Stunde kommen. Der Moment, nach dem ich
mich so sehr sehnte, würde greifbar sein…

Plötzlich fingen die Neonröhren zu flackern an. Ganz in der
Nähe vernahm ich ein mechanisches, gleichmäßiges Klacken. Zuerst war es nur
einer, doch bald darauf folgten noch drei. Gemeinsam hallten sie an den kahlen
Wänden wieder und bereiteten mir ein freudiges Grinsen im Gesicht. „Endlich“,
formte ich lautlos mit den Lippen. Eigentlich nutzlos, wenn man bedenkt, dass es
kein Entkommen gab. Nein, heute nicht. Heute würde es nur das Funken der Körper
geben, die an Blutspritzer erinnerten und die quälenden, verzerrten Schreie,
die einem Menschen ähnlich sind, wenn er Schmerzen erleidet. Auf einmal
verstummten die Schritte. Glühend rote Augen schauten voller Zorn auf mich
herab. Insgesamt 8 Augenpaare. Mein Grinsen wurde breiter.  Voller Sehnsucht hob ich den Hammer und
lachte. Es war ein hysterisches Lachen, dass sich die Zeit über in mir
angesammelt hatte, um auszubrechen, sobald ich ihnen voller Freude die
Gliedmaßen nacheinander abtrennte. Die Funken, die wie ein Feuerwerk des
erfreuten Todes um mich herum sprühten und dabei meine Haut leicht verbrannten,
störten mich nicht. Nicht mehr. Ich hatte schon viel zu lange Schmerzen ertragen
müssen. Seit mein Sohn von diesen Bestien zerfleischt wurde und ich nur noch
seine zerfressene Haut und Reste seiner Knochen beerdigen konnte, herrschte in
mir lange Zeit ein Schmerz, der sich nun in Wut und Hass verwandelte.

Als ich diese komische Ente endgültig getötet hatte und mir
auch sicher war, dass ihre notwendigen Kabel voneinander abgetrennt waren,
wendete ich mich dem Chef der gesamten menschenfressenden Bande zu: Freddy.
Mit großer Euphorie schlug ich zuerst auf seinen Kopf ein. Die verzerrten,
verstörenden Schreie klangen wie Musik in meinen Ohren. Immer wieder aber hatte
er versucht, sich zu wehren, indem er mehrmals mit seinen messerscharfen
Reißzähnen in mein Fleisch biss. Instinktiv biss ich die Zähne zusammen, um
mich nicht zu schreien. Keine Schwäche
zeigen, mahnte ich mich selbst. Ich
darf keine Schwäche zeigen!

Keuchend tauchte ich meine Hände in das vergossene Öl. „Ich
hab’s geschafft“, gab ich schwer atmend von mir. „ICH HAB ES GESCHAFFT! ICH
HABE DIESE VERDAMMTEN BIESTER BESIEGT!!“ Wieder lachte ich krankhaft über
meinen Sieg und die Erleichterung, die von mir abfiel. Trotz dessen, dass ich
meiner inneren Wut nachgekommen bin, fühlte ich mich nicht vollkommen. Ich
spürte, dass da noch etwas war, was in mir befriedigt werden musste…

Mit einem lauten Quietschen ging die schwere Metalltür in
meiner Nähe plötzlich auf. Helle Lichtstrahlen blendeten mich. Nach einer Weile
hatten sich meine Augen an das grelle Tageslicht gewöhnt und zwei Männer in
Uniform betraten den Raum. Erschrocken schauten sie zuerst mich und dann das
Massaker an, dass ich verrichtet hatte. Mit zittriger Stimme meinte einer der
Beiden zu mir: „Kommen Sie, Mister. Wir bringen Sie weg von hier. Weit weg.“
Offensichtlich hatte er Angst vor mir, denn noch im selben Moment hob ich den,
von dickflüssigen Öl triefenden, Hammer und antwortete mit einem freundlichen
Lächeln: „Vielen Dank, aber das brauchen Sie nicht. Vielmehr denke ich, dass
ich Sie wegbringen muss. Weit, weit weg.“ 

Geschrieben von:  () 11:34, 5. Mai 2017 (UTC)

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