
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Leise quietschte die
leere Schaukel neben ihm. Ein Schauer lief seinem Rücken herunter,
als der kühle Wind seine schulterlangen, blonden Haare ihm ins
Gesicht peitschte. Kein Wunder, an einem kalten Wintertag wie diesem
sollte er schon längst zu Hause bei seiner Familie sitzen, im Warmen
und nicht an einem längst vergessenen Spielplatz, an dem er in der
Kindheit so viel Zeit verbracht hatte.
Er sollte mit seiner
Familie zusammensitzen und sich über die Bescherung erfreuen, so wie
er es jeden Heiligabend getan hatte, doch Jackson wusste, dass da
etwas fehlte oder besser gesagt jemand. Langsam schloss er
seine Augen und warf seinen Kopf nachhinten. Noch ein letztes Mal
wollte er sich an jenen Tag zurückerinnern, der sein Leben für
immer verändert hatte…
Es war ein sonniger
und erstaunlich warmer Tag für einen Tag im Dezember. Jackson und
seine Schwester Lilly spielten gerade auf der Straße „Fangen“.
Beiden machte es riesigen Spaß sich auf der langen Fläche austoben
zu können, im Gegenzug zu ihrem kleinen Garten, der nicht viel zu
bieten hatte.
Jackson und Lilly
war bewusst, dass es gefährlich war auf der Straße zu spielen,
jedoch hatten sie diese Gefahr für einen Moment vollkommen außer
Acht gelassen.
„Hab dich!“ rief
Jackson und umschlang beide Arme um den Bauch seiner kleinen
Schwester und hob sie hoch. „Lass mich runter!“ Quiekte sie, doch
er hörte nicht auf das, was sie sagte und umarmte sie nur noch
fester.
„Ich lasse dich
nicht los, liebe Schwester,“ flüsterte er ihr ins Ohr. „Du bist
meine einzige und liebste Schwester, weshalb sollte ich dich denn
laufen lassen?“ Dann küsste Jackson ihr auf die Wange. Lilly
kicherte leise, ehe sie den Kuss erwiderte und sagte: „Ich habe
dich auch lieb Bruderherz!“
Ein Lächeln formte
sich auf Jacksons Lippen, ehe er sie wieder losließ. „Du bist dran
mit Fangen!“ Gab er das Kommando und rannte weg.
Das heisere Kichern
seiner Schwester wurde im Hintergrund immer leiser und leiser, bis es
letztendlich verstummte. Plötzlich folgte ein ohrenbetäubendes
Quietschen der Reifen und zugleich ein von schmerzgeplagter und
schriller Schrei.
dachte er. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern rannte Jackson den
ganzen Weg wieder hinauf. Kurzzeitig rutschte er über die
spiegelglatte Straße aus, stand dann aber wieder auf. Sein Herz
raste und seine Lunge brannte ihm von der eiskalten Luft, die er
immer wieder panisch ein- und ausatmete. Jetzt zählte jede Sekunde.
Als ihn nur noch
wenige Meter von sich und seiner Schwester trennten, hielt er
erschrocken die Luft an.
Dieser Anblick…
Seine Schwester war mit ihrem eigenen Blut überströmt, das eine
Bein hatte eine völlig verkehrte Richtung eingenommen und bei
genauen betrachten konnte man erkennen, dass der Knochen des
Ellenbogens hervorschaute.
Nur mühsam konnte
Jackson sich selbst dazu bringen, seine Beine wieder zu bewegen.
Jeder einzelne Schritt, den er auf seiner halbtoten Schwester zu tat,
ließ sein Herz verkrampfen. Mit zittrigen Beinen und Händen stand
er endlich vor ihr. Das angestrengte, schwere atmen von Lilly war das
einzige, was er im Moment vernahm. Die Geräusche um ihn herum
drangen nur gedämpft in sein Ohr: Die Sirenen, das panische Schreien
und Kreischen der Menschen, die denselben, grauenvollen Anblick
ertragen mussten wie er.
„Es tut mir
leid…“ murmelte er den Tränen nahe. Vorsichtig strich er ihr die
einzelnen roten Haarsträhnen, welche lose in ihrem Gesicht hingen
weg. Sie waren feucht vom Blut.
„Mach dir keine
Sorgen, liebster Bruder,“ flüsterte Lilly ihm zu. „Ich hätte
das Auto selbst sehen sollen.“ Jackson wischte sich eine Träne vom
Gesicht. Sie war so ein gutes und starkes Mädchen. Für ihn selbst
war es kaum vorstellbar, wie sie nur die Schmerzen aushielt.
„Nicht weinen,
Brüderchen,“ tröste Lilly ihn und strich ihm liebevoll über die
Wange. „Denk immer daran ich liebe dich und werde immer bei dir
sein.“ Behutsam nahm er ihre Hand, die vor Schmerzen zitterte und
flüsterte zurück: „Ich habe dich auch lieb, Lilly.“ Sie
lächelte breit, so dass Blut auch aus ihrem Mund geflossen kam und
ihr das Kinn herunterlief, dann schloss sie ihre Augen…
Er öffnete seine
Augen. Etwas heißes kullerten seine Wangen herunter. Es waren seine
eigenen Tränen, die er vergossen hatte. „Das sind die letzten
Tränen die ich vergießen werde, Lilly…“ Murmelte er in die
Dunkelheit hinein und stand von der alten Schaukel auf.
Gerade als er gehen
wollte sah er, wie etwas in dem weißen Schnee, der schwach von den
Straßenlaternen beleuchtet wurde geschrieben stand: „Ich bin immer
bei dir.“, war sorgfältig mit Blut geschrieben.
Geschrieben von: () 11:22, 5. Mai 2017 (UTC)